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Trompete

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Die Trompete ist ein Blechblasinstrument in hoher Lage, meistens in B gestimmt.

Es gibt auch Trompeten in C, D, Es, F, A sowie in Hoch-B bzw. Hoch-As (beide auch Piccolo-Trompeten genannt). Alle Trompeten - außer der Trompete in C - sind transponierende Instrumente.

Geschichtlich entstammt die Trompete den Tierhörnern. Diese wurden in archaischen Zeiten ausgehöhlt und die Spitze abgesägt. Wenn man sie am Mund ansetzt und hineinbläst beginnen die Lippen des Bläsers zu schwingen. Das Horn verstärkt diese Schwingungen. Mit einiger Übung lassen sich die Schwingungen modulieren. Dadurch entstehen höhere zund tiefere Töne.

(Im Gegensatz dazu stehen die Holzblasinstrumente (wie z.B. die Klarinette), bei denen das Instrument selbst Auslöser der Schwingung ist. Das ist z.B. ein Rohrblatt bei der Klarinette oder eine Holz- oder Metallkante bei der Flöte.)

In der Bronzezeit wurden die Tierhörner erstmals aus Metall nachgebaut. Daraus entwickelten sich Naturtrompeten. Das sind Trompeten ohne Ventile, auf denen normalerweise nur Naturtöne gespielt werden können (z.B. bei einer C-gestimmten Trompete C1-G1-C2-E2-G2-C3). Nur mit sehr viel Mühe, Geschick und Übung kann man alle Töne der Tonleiter auf Naturtrompeten spielen. Aus diesem Grund wurden Trompeten lange Zeit fast ausschließlich als Signalhörner im militärischen Bereich oder bei festlichen Anlässen verwendet. Noch zur Zeit J.S. Bachs waren Naturtrompeten verbreitet und der Vortrag seiner Trompetenkonzerte die höchste Kunst eines Trompeters.

Im 17. und 18. Jahrhundert kamen die Trompeten und die Trompeter in eine Krise. Der Kompositionsstil hatte sich geändert, die Trompete musste chromatisch werden. Lange Zeit experimentierte man mit Teleskoprohren, Stopfen mit der Hand oder Überblasklappen.

Erst im 19. Jahrhundert entwickelten sich die Ventile. Dabei wird mit Hilfe einer Mechanik ein Rohrstück "zugeschaltet". Dadurch verändert sich die Gesamtlänge und damit die Grundstimmung des Instruments und die "Naturtöne" einer anderen Skala können gespielt werden.

Moderne Trompeten besitzen drei Ventile, die die Naturskala um 1, 1/2 und 1 1/2 Töne verändern. Damit sind alle Töne spielbar (für manche Töne gibt es auch verschiedene Griffe - z.B. entspricht Ventil 1+2 dem Ventil 3)

Man unterscheidet Trompeten mit Zylinder- oder Drehventilen, die quer oder liegend gehalten werden von Trompeten mit Perinét- oder Pumpventilen, die eine aufrechte Haltung des Instrumentes ermöglichen. Beide waren zum Ende des 19. Jahrhunderts praktikabel entwickelt. Während in der klassischen "symphonischen" Musik fast nur Trompeten mit Zylinderventilen gespielt werden, ist die "Jazztrompete" mit Pumpventilen das führende Instrument in der Unterhaltungsmusik.

Jazztrompeten sind gegenüber der klassischen Trompete ("Brezel") mechanisch weniger aufwändig und erlauben die Generierung verschiedener Effekte (wie "Schleifen" oder "half-valve") durch nur teilweises Durchdrücken des Ventils. Ausserdem haben Jazztrompeten meist einen "knackigeren" Ton als klassische Trompeten (d.h. die Anzahl der Ober- und Unterschwingungen ist geringer, der Ton klingt "dünner" aber auch "kerniger").

In den letzten Jahrzehnten ist das Spielen der Trompete sehr populär geworden. Die Nachfrage nach Instrumenten wird heute meist durch große Instrumentenbaukonzerne gedeckt. Zu nennen sind hier vor allem Yamaha, Bach, Getzen, Conn und Jupiter. Des weiteren gibt es mittelständische Manufakturen, die vor allem eine professionelle Klientel bedienen. Dazu gehören die Firmen wie Schilke, Kanstuhl oder Stomphi. Und natürlich gibt es nach wie vor eine Reihe von Blechblasinstrumentenbaumeistern, die in der Lage sind, perfekte Instrumente dem Musiker auf den Leib zu schneidern (was nicht unbedingt teuerer sein muss als ein Instrument von der Stange).

Die bekanntesten deutschen Trompetenbauer sind:

Thein - Bremen; Monke - Köln; Scherzer - Marktneukirchen; Ganter - München

Ausserdem gibt es eine ganze Reihe "Newcomer" wie:

Kröger - Trier; Kromat - Wilstedt b. Delmenhorst; Böpple - Ditzingen b. Stuttgart

Und in Österreich geht man natürlich zu:

Schagerl - Mank; Lechner - Bischofshofen

Ein der Trompete verwandtes Instrumente ist das Kornett. Es ist etwas rundlicher gebaut und klingt nicht so durchdringend prägnant wie eine Trompete. Es hat sich aus dem Posthorn entwickelt. Kornetts kommen meist in Brass-Bands zum Einsatz, die ohne Holzbläser auskommen. Das hohe Es-Kornett übernimmt dabei die Rolle der hohen Klarinetten und Flöten.

Das Flügelhorn erscheint aufgrund seines Aussehens und der identischen Spieltechnik auch der Trompete verwandt zu sein. Es ist aber aufgrund seiner mehrheitlich konischen Rohrform (Trompete mehrheitlich zylindrisch) eher den Hörnern zuzuordnen - sozusagen ein "Sopran-Horn"). Es klingt noch weicher als das Kornett.