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Lutherkirche (Apolda)

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Lutherkirche

Die Lutherkirche in Apolda ist ein evangelisches Gotteshaus, dessen früheste Bauteile aus neugotischer Zeit stammen. Sie befindet sich in der Stadtmitte am Melanchthonplatz und ist das größte der drei Apoldaer Gotteshäuser. Die Lutherkirche wurde von dem Berliner Architekten Johannes Otzen entworfen und von 1890 bis 1894 erbaut. Von außen her ist die Anlehnung an den für Thüringen unüblichen Stil der Backsteingotik auffällig. Zur historistischen Innengestaltung, die hier im Gegensatz zu den meisten anderen vergleichbaren Kirchen unverändert erhalten ist, gehören Skulpturen von Hermann Kokolsky und Wilhelm Haverkamp, die Ausmalung von Otto Berg sowie die farbigen Glasfenster aus der Werkstatt von Maximilian Auerbach. Ebenfalls Teil der Originalausstattung der Kirche ist die Orgel der Firma Wilhelm Sauer mit 48 Registern auf drei Manualen und Pedal.

Pläne für den Kirchenneubau

Die erste urkundliche Erwähnung Apoldas fällt in das Jahr 1119. Darin wird Apolda als Siedlung mit zwei Kirchen erwähnt, der Martinskirche und der St.-Johannis-Kapelle. Letztgenannte wurde 1524 beim Umbau des Schlosses abgerissen. Im gleichen Jahr nahm Apolda die Lehre Luthers an. Die Martinskirche wurde schrittweise den Bedürfnissen einer großen Gemeinde von Predigthörern angepasst. Da die Sitzplätze angesichts der zunhemenden Bevölkerung dennoch nicht ausreichten, plante man seit 1720 einen Neubau. Dieses Unternehmen kam allerdings 1738 wieder zum Erliegen.

Erst 103 Jahre später bildete sich eine Bürgerinitiative zum Bau einer neuen Kirche. Es wurde ein Baufonds gegründet, welcher vom Kirchenbauverein verwaltet wurde. Anlässlich des 300. Todestages des Reformators 1846 gab sich der Verein den Namen Luther-Verein. Es vergingen jedoch noch fast 5 Jahrzehnte, bis der Wunsch der Bevölkerung nach einem großen Kirchenneubau in Erfüllung ging.

Ausstattung

Glocken

Die größte Kirche der Glockenstadt Apolda besitzt noch eine Glocke aus dem Jahr 1722, die von Johann Christoph Rose gegossen wurde (Nominal: e1, eine Dur-Terz-Glocke). Damals sollte vermutlich schon auf den Bau einer neuen Kirche hingewirkt werden, der dann erst Ende des 19. Jahrhunderts mit der Lutherkirche ausgeführt wurde. Gleichzeitig wurde so die Apoldaer Tradition der Glockengießerei begründet.

Die große Glocke (Nominal: cis1) musste zweimal erneuert werden. Die heutige Glocke wurde 1950 von Franz Schilling junior gegossen, nachdem die Vorgängerin zu Kriegszwecken eingeschmolzen worden war. Die kleine Glocke (Nominal: gis1) wurde 1870 von Richard Ulrich für die bereits geplante Lutherkirche hergestellt.

Orgel

Hauptartikel: Orgel der Lutherkirche (Apolda)

Literatur

  • Michael Schönfeld (Hrsg.): Die Lutherkirche in Apolda. Wartburg Verlag Weimar 1994, ISBN 3-86160-131-1
  • Dieter Ullmann: Kirchen in und um Apolda. Wartburg Verlag Weimar 1991, ISBN 3-86160-015-3
  • Apoldaer Heimat. Beiträge zur Natur und Heimatgeschichte der Stadt Apolda und ihrer Umgebung. Jg. 1994 Hg. Apoldaer Kulturverein e. V.

Koordinaten: 51° 1′ 30″ N, 11° 30′ 58″ O