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Arbeitsgruppe Scientology

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Büroschild der Arbeitsgruppe Scientology der Behörde für Inneres in Hamburg, Neustadt.

Die Arbeitsgruppe Scientology (AGS) ist eine seit 1992 bestehende Institution der Behörde für Inneres der Freien und Hansestadt Hamburg. Sie beobachtet und analysiert die Aktivitäten der Scientology und ähnlicher Gruppen, berät dementsprechend bei Problemen mit dieser Organisation und hat u.a. das Schwarzbuch Scientology gefördert.

Die AGS stellt auch Übersetzungen von zentralen wissenschaftlichen Arbeiten über Sekten und Psychogruppen online zur Verfügung, so die Studie von Prof. Stephen A. Kent Gehirnwäsche im Rehabilitation Project Force (RPF).[1]

Leiterin der AGS ist derzeit Ursula Caberta (Stand: 2008).


Kritik

Bereits mehrmals seit 2005 wurde die Behörde wegen Verbreitung falscher Aussagen vom Verwaltungsgericht Hamburg verurteilt. Im Juni 2008 wurde gegen die Arbeitsgruppe Scientology vom Verwaltungsgericht Hamburg eine Ordnungsstrafe von 5000 Euro verhängt, da die AGS Maßgaben des Gerichts nicht umgesetzt sondern grob fahrlässig die gerichtlichen Anordnungen bewusst missachtet hat.[2] In der Entscheidungsbegründung stellt das Gericht fest, dass die Arbeitsgruppe Scientology in vollem Bewusstsein um den Unrechtsgehalt ihres Verhaltens weiterhin gegen die vom Bundesverwaltungsgericht festgestellte Unterlassungspflicht verstoßen hat. Das Gericht bezeichnet dies als einen bedenklichen Vorgang, weil er die grundsätzlich geltende Vermutung, man könne von einer Behörde die Befolgung gerichtlicher Entscheidungen bzw. generell rechtstreues Verhalten erwarten, widerlegt und damit das Vertrauen in staatliche Institutionen zu untergraben geeignet ist.

Die Verärgerung des Gerichtes, aber auch dessen Fassungslosigkeit über die Dreistigkeit einer Staatsbediensteten (Ursula Caberta) und ihrer Behördenstelle, der Arbeitsgruppe Scientology, über die Nichtumsetzung gerichtlicher Entscheidungen, kam an mehreren Stellen des Gerichtsurteils deutlich zum Ausdruck.

Renate Hartwig, selbst eine Kritikerin von Scientology[3], stellte 2002 in ihrem Buch „Die Schattenspieler" Frau Caberta und den Verfassungsschutz als „Heuchler und Pharisäer am Steuertrog" dar[4], denen es nicht um den Kampf gegen Scientology sondern um den Erhalt ihrer Planstellen gehe.

Quellen

  1. Stephen A. Kent Gehirnwäsche im Rehabilitation Project Force (RPF) (PDF, 322 kB)
  2. Beschluss des Verwaltungsgerichts Hamburg im Originalwortlaut
  3. Renate Hartwig über ihre Erfahrungen mit Scientology und Scientology-Kritikern
  4. Hintergrundartikel zu Scientology und Scientology-Gegnern