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Vogelschießen

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Das Vogelschießen, heute oft nur noch in der Form des Kindervogelschießens durchgeführt, ist ein alter Brauch aus dem Schützenwesen.

Es handelt sich dabei um einen Wettbewerb, bei dem es gilt mit einer Schusswaffe einen hölzernen Vogel, früher als Papagoy bezeichnet, abzuschießen. Begleitet wird es normalerweise von einem Dorf- oder Schützenfest.

Derjenige, der das letzte Stück des Vogels trifft, ist der Sieger. Entstanden ist der Brauch im Mittelalter, als größere Teile der männlichen Stadtbevölkerung noch zur Verteidigung der Stadt herangezogen wurden und das Schießen üben mussten. Das Kindervogelschießen entstand Ende des 19. Jahrhunderts, als zunehmende Schulfeste aufkamen, die oft nach dem Vorbild der "erwachsenen Feste" gestaltet waren. Allerdings wird hier mit Luftgewehren oder Pfeil und Bogen geschossen. Im ländlichen Raum, beispielsweise in Dithmarschen oder der Wesermarsch ist der Brauch noch verbreitet.

Schützenvereine veranstalten das Vogelschießen auch, um damit einen Schützenkönig zu ermitteln. Dabei wird der Vogel am Ende einer langen Stange montiert und die Einzelteile werden mit einem Kleinkalibergewehr abgeschossen. Das Gewehr wird dabei auf einem Standfuß angebracht, der nur das Zielen auf den Vogel erlaubt.