Zum Inhalt springen

Genthios

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2009 um 01:16 Uhr durch 213.207.40.73 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Genthios (griech. Namensform, lat. Gentius, illyrisch/albanisch Genti) war der letzte illyrische König. Er regierte von 180 bis 168 v. Cr. in Shkodra , Albanien und gehörte dem Stammesverband der Labeaten an. Er war der Sohn des Königs Pleuratos II..

Am Beginn seiner Herrschaft machten sich 180 die Delmaten von den Labeaten selbstständig. 171 war er mit den Römern gegen Makedonien verbündet. 169 ging er ein Bündnis mit dem Makedonenkönig Perseus ein. Genthios ließ zwei römische Gesandte gefangen nehmen und verwüstete die Gegend der Städte Apollonia und Dyrrhachium, die mit den Römern verbündet waren. 168 wurde er von einem römischen Heer unter Führung des Prätors L. Anicius Gallus vor Shkodra geschlagen, gefangen genommen und nach Rom geführt. Als besiegter Feind musste Genthios 167 am Triumphzug des L. Anicius Gallus teilnehmen. Danach war er in Iguvium interniert. Sein Todesdatum ist unbekannt,aber es gibt die Ruinnen seines Grabes.

Nach Plinius dem Älteren soll er als erster die Heilkraft des Enzians entdeckt haben, der nach ihm Gentiana heißt.

Literatur

  • Livius, 43,19,3
  • Pierre Cabanes: Les Illyriens, de Bardylis à Genthios, IVe au IIe siècle avant J.-C. Regards sur l'Histoire. Paris 1988