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Schloßstraße (Dresden)

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Schloßstraße
Wappen
Wappen
Straße in Dresden
Schloßstraße
Schloßstraße
Dresdner Residenzschloss
Basisdaten
Ort Dresden
Ortsteil Innere Altstadt
Angelegt 15. Jahrhundert
Neugestaltet ab 1950 sowie ab 2009
Anschluss­straßen Wilsdruffer Straße
Querstraßen Taschenberg, Jüdenhof
Plätze Altmarkt, Schlossplatz
Bauwerke Residenzschloss, Kulturpalast
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr
Straßen­gestaltung geplant sind Bäume und historische Kandelaber

Die Schlossstrasse verläuft in der Dresdner Altstadt von der Wilsdruffer Straße in Höhe Nordwestecke des Altmarkts zum Georgentor.

Name

Im Jahr 1402 wurde sie erstmals als Elbgasse erwähnt. Seit 1572 wurde sie als Schloßgasse bezeichnet und 1858 in Schloßstraße umbenannt.

Geschichte

Verlauf der Schloßstraße um 1895

Vor der Industrialisierung war sie gemeinsam mit der Wilsdruffer Straße die Hauptverkehrsader der Stadt. Eine Ausnahme bildete die Zeit von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts als aufgrund der Sperrung des Georgentors der Verkehr von der Augustusbrücke über Augustusstaße, Neumarkt und Große Frauengasse geleitet wurde. Der Dresdner Chronist Johann Christoph Hasche beschrieb sie bereits am Ende des 18. Jahrhunderts als „eine der breitesten und lebhaftesten Straßen“ Dresdens.

Zerstörte Schloßstraße in der Bildmitte

Beim Dresdner Maiaufstand war die Schloßgasse das militärische Hauptquartier der Aufständischen mit einer von Stephan Born befehligten Barrikade. An den Maiaufstand erinnert am Gebäude Schloßstraße 7 eine von Martin Hänisch gefertigte Bronzetafel. Weitere Gedenktafeln zum Maiaufstand befinden sich am Altmarkt und am Dresdner Zeughaus.

Im Februar 1945 bei den Luftangriffen auf Dresden wurde die Straße mit ihrer Bebauung zerstört. Ab den 1950er Jahren begann der Wiederaufbau.

Ausgrabungen an der Schloßstraße (2008)

Von Anfang 2009 bis Mitte 2010 soll die Schloßstraße für ungefähr zwei Millionen Euro rekonstruiert werden, dabei werden die die 1945 ebenfalls zerstörten und nicht wiederaufgebauen Parallel- und Nebenstraßen Sporergasse, Rosmaringasse, Schössergasse und Kanzleigässchen wieder entstehen. Die Ostseite und die Rosmaringasse sollen mit Bäumen bepflanzt werden. Entlang der Straße sollen historische Kandelaber aufgestellt werden.

Wiederentstehende Nebenstraßen

Schloßstraße und Nebenstraßen um 1895

Rosmaringasse

Diese Gasse verlief als Verlängerung der heute überbauten Großen Brüdergasse zur Galeriestraße. Um 1600 wurde die anfangs namenlose Straße als Niclaßgasse, Petergeßlein und Quergässlein bezeichnet. Seit Ende des 17. Jahrhunderts trug sie den Namen Rosmaringasse, weil in ihr den zum Frauenkirchhof ziehenden Trauergemeinden Rosmarinzweige angeboten wurden.

Sporergasse

Die Sporergasse war die Verbindung zur Schössergasse und mündete im Jüdenhof. Im Jahr 1602 wurde sie erstmals genannt. Der Name bezieht sich auf die in der Gasse lebenden Sporer, Handwerker, die Sporen und Reitzeug herstellten.

Kanzleigäßchen

Das Kanzleigäßchen verlief südlich des namensgebenden Kanzleihauses zur Schössergasse. Die Gasse wurde 1413 erstmals erwähnt und 1633 als „gäßchen an der cantzlie“ bezeichnet. 1565 bis 1567 erbaute Hans Irmisch das Kanzleihaus im Auftrag von Kurfürst August.

Bebauung

Georgentor – Anfang der Schloßstraße

Neben Wohn- und Geschäftshäuser standen an der Straße zahlreiche traditionsreiche Gebäude. Dazu gehörten die Hofapotheke, das Wohnhaus des sächsischen Oberhofprediger des 17. und 18. Jahrhunderts sowie die Hotels Stadt Gotha und Hotel de Pologne und das namengebende Residenzschloss mit dem Kanzleihaus. Für die Erweiterungsbauten des Schlosses trug man im Laufe der Zeit angrenzende Wohnbauten ab.

Im Hotel Stadt Gotha wohnte bei einem Aufenthalt in Dresden der polnische Komponist Chopin. Am Haus Schloßstraße 5 erinnert eine bronzene Gedenktafel daran. Geschaffen wurde das Porträtrelief 1985 von Wilhelm Landgraf, der dazugehörige Schriftzug stammt von Martin Hänisch. Die Tafel hat die Größe von 90 mal 42 Zentimeter.

Kulturpalast

Heute ist der südliche Teil des Schloßstraße an der Ostseite durch den Kulturpalast begrenzt. An der Westseite befinden sich Wohn- und Geschäftshäuser. Der nördliche Teil ist von Schlossgebäuden umgeben.


Literatur

  • Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-364-00300-9.
  • Kunst im öffentlichen Raum. Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dezember 1996.

Koordinaten: 51° 3′ 6,2″ N, 13° 44′ 15,2″ O