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Alleanza Nazionale

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Alleanza Nazionale
Datei:Logo-Alleanza Nazionale.jpg
Parteivorstand Ignazio La Russa (reggente)
Gründung 27. Januar 1995
Ideologie nationalkonservativ
Europäische Partei AEN
EP-Fraktion UEN
Abgeordnete 90 (innerhalb des PDL)
Senatoren 48 (innerhalb des PDL)
Europa­abgeordnete 8
Haupt­sitz ItalienItalien Via della Scrofa 43
Rom
Partei­zeitung Secolo d’Italia
Website www.alleanzanazionale.it

Die Alleanza Nazionale (AN) (dt.: Nationale Allianz) ist eine italienische Partei, die 1995 aus dem neofaschistischen Movimento Sociale Italiano hervorging. Bei Wahlen ist sie regelmäßig drittstärkste Kraft.

Entstehung

Der Übergang vom Movimento Sociale Italiano war anfangs nur ein inszenierter Verpackungswechsel: Der Parteiname, die Symbole und die Rhetorik wurden ausgetauscht, ohne am Kern der Ideologie zu rütteln.[1] In den 90er Jahren hat sie sich dann von einer rechtsnationalen zu einer konservativen Partei gewandelt. [2]

Ideologie

Die Partei setzt sich insbesondere für die Familie, für die Bewahrung der italienischen Identität, für den Kampf gegen Kriminalität und illegale Einwanderung, für soziale Marktwirtschaft (wobei sie das soziale mehr betont) ein. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Programmatik der Partei ist die Bewahrung der nationalen Einheit, was zu Konflikten mit der Lega Nord führte und immer noch führt.

Abspaltungen

Die Wandlung von einer neofaschistischen hin zu einer konservativen Partei führte zu einigen Abspaltungen:

  • Pino Rauti gründete sofort nach dem Gründungskongress in Fiuggi die Fiamma Tricolore, die sich explizit zum faschistischen Erbe Mussolinis bekannte.
  • Alessandra Mussolini verließ die Partei, nachdem Fini bei einem Besuch in Israel den Faschismus als „Verkörperung des absoluten Bösen“[3] bezeichnet hatte, und gründete die Alternativa Sociale, die heutige Azione Sociale und zog ins Europaparlament ein.
  • Francesco Storace war Finis Kurs zu gemäßigt. Er gründete im Jahr 2007 die Bewegung La Destra.

Wahlergebnisse

Der Zerfall der Democrazia Cristiana ermöglichten der Alleanza Nazionale vor allem in Mittel- und Süditalien zahlreiche Wählerstimmen auf sich zu vereinen.

Trotz zahlreicher Abspaltungen erreichte sie bei allen Wahlen auf nationaler Ebene über 10% der Stimmen. Bei den italienischen Parlamentswahlen am 9. und 10. April 2006 erhielt die AN 12,3%.

Auf Kommunalebene ist die Allianz ebenfalls erfolgreich, vor allem im Zentrum und Süden des Landes. Der Bürgermeister von Rom, Gianni Alemanno, ist Mitglied der AN.

Regierungsbeteiligung

In der ersten (1994) und zweiten Regierung Berlusconi (2001 bis 2006) war die AN wichtiger Koalitionspartner und bildete zusammen mit verschiedenen Parteien, darunter Forza Italia, Lega Nord und Centro Cristiano Democratico das Mitte-Rechts-Parteienbündnis Casa delle Libertà. Gianfranco Fini war stellvertretender Ministerpräsident und Außenminister Italiens.

Seit April 2008 steht die AN als Teil des PDL wieder in der Regierungsverantwortung. Zudem bekleidet Gianfranco Fini das Amt des Präsidenten der Abgeordnetenkammer, das dritthöchste im Staate.

Entwicklungen

Bei den Parlamentswahlen am 13. und 14. April 2008 nahm die AN als Teil des Parteibündnisses Popolo della Libertà teil. In Zukunft soll die Partei aufgelöst werden und im PDL aufgehen.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Christian Christen: Modernisierung von Rechts. Berlusconi, Bossi, Fini oder die Zerschlagung des Wohlfahrtsstaates. Berlin: Karl Dietz Verlag, 2001, ISBN 3320020285, S. 104f.
  2. Richard Stöss, Melanie Haas, Oskar Niedermayer: Parteiensysteme in Westeuropa: Stabilität und Wandel. In: Oskar Niedermayer, Richard Stöss, Melanie Haas (Hrsg.): Die Parteiensysteme Westeuropas. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2006, ISBN 9783531141114, S. 30.
  3. [http://www.repubblica.it/2003/k/sezioni/politica/finisr/leggi/leggi.html Fini in Israele "Il fascismo fu parte del male assoluto"], La Repubblica, 24. November 2003