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Monokultur

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Monokultur (von griech.: monos „allein, nur“ und lat.: cultura „Landwirtschaft“) ist eine Form der Bodenbewirtschaftung. Dabei wird auf einer land- oder forstwirtschaftlich genutzten Fläche nur eine bestimmte Art von Nutzpflanzen meist mehrfach aufeinanderfolgend angebaut.

  • Im Ackerbau spricht man von Monokultur, wenn auf einer Ackerfläche Jahr für Jahr die gleiche Frucht angebaut wird. Der Gegenbegriff der Monokultur ist die Mischkultur oder - im Ackerbau weit verbreitet - die Fruchtfolge.
  • In der Forstwirtschaft liegt Monokultur vor, wenn auf einer größeren Fläche stets nur eine Baumart steht (z. B. Fichtenmonokultur in weiten Teilen des Sauerlandes). In der Forstwirtschaft wird ein solcher Zustand als Reinbestand bezeichnet. Diese Zustandsbeschreibung kann von der waldbaulichen Zielsetzung abweichen.
  • Der Begriff Monokultur wird im Tourismus verwendet, wenn ganze Länder oder Landstriche abhängig von dieser Wirtschaftsform sind.
  • Im übertragenen Sinne wird auch von Monokultur gesprochen, wenn die Tatsache, dass 90 % aller Computer mit demselben Betriebssystem arbeiten, dazu führt, dass sich Computerviren schnell ausbreiten.
Monokultur in der Landwirtschaft (Rapsfeld)

Vorteile von Monokulturen

Kurzfristig ist der Anbau einer einzigen Kulturpflanze in großem Umfang aus wirtschaftlicher Sicht zunächst billiger (Skaleneffekt).

  • wenige spezielle, sehr effektive Maschinen mit hoher Kapazität statt eines relativ teuren Maschinenparks mit vielen, auf die unterschiedlichen Anbaufrüchte abzustimmenden kleineren Maschinen
  • effektiverer Maschineneinsatz durch geringere Rüstzeiten
  • günstigere Einkaufspreise für Saatgut, Dünger, Pflanzenschutzmittel etc. (Mengenrabatt)
  • große einheitliche Partien - bessere Vermarktung, bessere Verkaufspreise
  • geringerer Verwaltungsaufwand

Nachteile von Monokulturen

Längerfristig bringt die Ausnutzung des Bodens in Form der Monokultur erhebliche Nachteile:

Wirtschaftliche Nachteile

Bodenkundliche Nachteile

Biologische Nachteile

Schädlinge

Beispiele für Monokulturen

Vor- und Nachteile am Beispiel des Nassreisanbaus

Ein Sonderfall von Monokultur ist der Reisanbau; bei Nassreisanbau vollzieht sich eine rasche Humifizierung des Bodens durch Selbstreinigung im Sumpf-Kulturboden. In Japan, Indien und China wird auf trockengelegten Reisfeldern Nachfrucht angebaut (Weizen und Gerste). Die Gefahr dabei besteht im Redoxverhalten von in Wasser gelöstem Eisen und Mangan, so dass sich Toxine in grossen Mengen bilden können. Eine weitere Pathogenität hat bis in die Gegenwart die Verbreitung der Malariamücke bewirkt, welche durch die stehenden Gewässer der Nassreisfelder begünstigt wurde.

Weitere Beispiele

Monokultur in der Forstwirtschaft

Siehe auch