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Geschichte Deutschlands

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Dieser Artikel gibt einen groben Überblick über die Geschichte Deutschlands von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Die einzelnen Epochen werden in Vertiefungsartikeln ausführlicher dargestellt.

Seit wann man von "Deutschland" sprechen kann, ist kaum objektiv feststellbar. Weder ethnisch noch sprachlich noch territorial lässt sich die Bildung einer eigenständigen deutschen Nation eindeutig datieren.

Das heutige deutsche Gebiet wurde schon vor der Antike von verschiedenen Volksgruppen und Stämmen, die unter dem Begriff Germanen zusammengefasst werden, besiedelt. Diese in der Bronze- und Eisenzeit eingewanderten indogermanischen Stämme vermischten sich mit den seit Ende der letzten Eiszeit ansässigen "Ureinwohnern" und später jahrhundertelang mit durchziehenden Völkern, zum Beispiel:

Erst das Frankenreich Karls des Großen (Karolingerreich) einte das Gebiet des kontinentalen Zentraleuropa zwischen Atlantik, Ostsee und Alpensüdrand. Nach Karls Tod wurde es 843 im Vertrag von Verdun unter seinen Enkeln dreigeteilt. Aus dem westfränkischen Reich ging später Frankreich hervor, aus dem ostfränkischen in etwa das heutige Deutschland, während das Mittelreich, das spätere Burgund, im Lauf der Zeit zwischen den Mächten des Mittelalters zerrieben wurde.

Das ostfränkische Reich war noch nicht "deutsch", schuf aber zumindest einen groben geografischen Rahmen für das spätere Deutschland. Erst in der fortgeschrittenen Ottonenzeit taucht die Bezeichnung regnum teutonicum (lateinisch für "deutsches Reich") auf. Eine einheitliche deutsche Sprache kannte auch dieses noch nicht. Vom Zerfall des Karolingerreichs bis in das Hochmittelalter kann man von einer Übergangsphase bei der Bildung des Begriffs "Deutschland", sprechen. Einen ersten Abschluss bildete 936 die Krönung und Königserhebung von Otto I..

Ab dem 11. Jahrhundert entstand neben den "fränkischen Grundlagen" zunehmend ein, in einem politischen Sinn eigenständiges staatliches Gebilde, aus dem das hervorgehen sollte, was heute "Deutschland" heißt (vgl. Heiliges Römisches Reich).

Mittelalter

Frühmittelalter: Der Zerfall des Karolingerreichs

Mit seiner Teilung 843 begann der Zerfall des Frankenreichs. Der Sohn Karls des Großen, Ludwig der Fromme, konnte dessen Einheit noch wahren. Als Nachfolger bestimmte er seinen ältesten Sohn Lothar I. Dieser bekam das Mittelreich und die Kaiserwürde, Karl der Kahle den Westteil und Ludwig der Deutsche den Ostteil. 880 wurde das Mittelreich dann unter Karl und Ludwig aufgeteilt. Der ostfränkische König Karl der Dicke konnte das Fränkische Reich nochmals kurze Zeit vereinigen. Mit Ludwig dem Kind starb 911 der letzte ostfränkische Karolinger.

Die Zeit der Ottonen

Um ihre eigene Macht nicht zu gefährden, wählten die Stammesherzöge den vermeintlich schwachen Frankenherzog Konrad I. zu ihrem König. Ihm folgte der Sachsenherzog Heinrich I. aus dem Geschlecht der Liudolfinger oder Ottonen nach. Heinrich I. verteidigte das Reich gegen Einfälle von Ungarn und Slawen. Neben dem fränkischen Erbe trat nun immer mehr eine eigene deutsche Identität hervor. Zum Nachfolger bestimmte Heinrich I. seinen Sohn Otto I.. Dieser stützte sich zur Sicherung seiner Macht auf die Kirche (Reichskirchensystem). 955 besiegte Otto die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld. 950 wurde Böhmen unterworfen, 963 musste Polen die Vorherrschaft des Deutschen Reiches anerkennen. Otto erweiterte sein Herrschaftsgebiet um Teile Italiens. Nach der Heirat mit Adelheid von Burgund nannte er sich König der Langobarden. 962 erreichte Otto die Kaiserkrönung. In Süditalien geriet er in Konflikt mit dem byzantinischen Kaiser. Sein Sohn Otto II. heiratete schließlich die Kaisernichte Theophanu, Süditalien verblieb jedoch bei Byzanz. Otto II. erlitt 983 gegen die Araber eine vernichtende Niederlage. Die Gebiete östlich der Elbe gingen größtenteils wieder verloren. Ottos Sohn Otto III scheiterte mit dem Versuch, die Machtbasis nach Rom zu verlegen. Der letzte Ottonenkönig Heinrich II. konnte sich gegen Polen und Ungarn nicht behaupten. Unter ihm wurde aber das Reichskirchensystem weiter ausgebaut.

1024 wählten die deutschen Fürsten den Salier Konrad II. zum König. Er erwarb 1032 das Königreich Burgund. Sein Nachfolger Heinrich III. setzte auf der Synode von Sutri drei rivalisierende Päpste ab, ernannte den Reformer Klemens II. zum Papst und ließ sich von ihm zum Kaiser krönen 1046. Kurz darauf erließ er ein Verbot der Simonie. Während der Regierungszeit Heinrichs IV. eskalierte der sogenannte Investiturstreit, in dem die Kirchenreformer dem Kaiser Simonie vorwarfen. Heinrich erklärte Papst Gregor VII. für abgesetzt. Nun bannte der Papst den König. Um den Kirchenbann zu lösen, unternahm Heinrich IV. den Gang nach Canossa. 1084 setzte er Papst Gregor wiederum ab und ließ sich in Rom von Klemens III. zum Kaiser krönen. Sein Sohn Heinrich V. verbündete sich schließlich mit den Fürsten gegen ihn und setzte ihn ab. Unter Heinrich V. kam es 1122 im Wormser Konkordat zum Ausgleich mit der Kirche. Nach Heinrichs Tod wählten die Fürsten Lothar III. von Supplinburg zum König. Durch die Unterstützung der mächtigen Welfen für Lothar gegen den Staufer Friedrich wurde ein das ganze 12. Jahrhundert andauernder Streit zwischen Welfen und Staufern begründet.

Nach dem Tod Lothars 1138 wurde der Staufer Konrad III. König. Dieser erkannte dem Welfen Heinrich dem Stolzen seine Herzogtümer ab. Konrads Nachfolger Friedrich I. versuchte den Ausgleich, indem er den Welfen Heinrich den Löwen 1156 mit den Herzogtümern Sachsen und Bayern belehnte.

Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen wusste geschickt Machtkonstellationen für die Gründung von Klöstern einzusetzen und korrespondierte mit der damals bekannten Welt. Im Vertrag von Konstanz 1153 erreichte Friedrich die Kaiserkrönung. Er besiegte die nach mehr Selbständigkeit strebenden lombardischen Städte. Als Alexander III. Papst wurde, begann der Kampf zwischen Kaiser und Papst erneut. Nach der Niederlage bei Legnano musste Friedrich Alexander als Papst anerkennen. 1180 entzog Friedrich Heinrich dem Löwen, der seine Italienpolitik nicht mehr unterstützte, dessen Herzogtümer. Ab 1187 übernahm Friedrich I. die Führung der Kreuzfahrer. 1190 starb er in Syrien. Friedrichs Sohn Heinrich VI. wurde dank der Heirat mit der normannischen Prinzessin Konstanze 1194 König von Sizilien. Als Heinrich VI. 1197 starb, kam es zu einer Doppelwahl des Staufers Philipp von Schwaben und des Welfen Otto IV.. Nach der Ermordung Philipps 1208 wurde Otto IV. König. Der Papst unterstützte aber den Staufer Friedrich II. 1214 brachte die Schlacht bei Bouvines die Entscheidung für Friedrich. Dieser regierte sein Reich von seiner Heimat Sizilien aus. Die Regierung in Deutschland überließ er seinem Sohn Heinrich. 1235 setzte statt Heinrich dessen Bruder Konrad IV. ein. 1220 wurde Friedrich zum Kaiser gekrönt. Es kam zum Machtkampf mit Papst Gregor IX., der den Kaiser 1227 bannte. Dennoch erreichte Friedrich im Heiligen Land die Übergabe Jerusalems. Der Konflikt setzte sich auch fort, als Innozenz IV. Gregors Nachfolge antrat. Innozenz erklärte den Kaiser gar 1245 für abgesetzt. Friedrich II. starb im Dezember 1250. Nach seinem Tod tobte der Kampf des Papstes gegen die Staufer weiter. 1268 wurde der letzte Staufer, der sechzehnjährige Konradin, in Neapel öffentlich hingerichtet.

Spätmittelalter: Das Interregnum und die Pest

Nach Aussterben der Staufer verfiel die Königsmacht im Spätmittelalter immer mehr. Der König stützte sich nur mehr auf ein geringes Reichsgut und musste versuchen, seine Hausmacht zu erweitern. Die Landesfürsten wählten daher meist einen schwachen Kandidaten zum König. Das Interregnum wurde 1273 durch Rudolf von Habsburg beendet. Rudolf ebnete dem Haus Habsburg den Weg zu einer der mächtigsten Dynastien im Reich, doch gelang es ihm nicht, die Kaiserkrone zu erlangen. Seine beiden Nachfolger, Adolf von Nassau und Albrecht I., standen im Konflikt mit den Kurfürsten. 1308 wurde der Luxemburger Heinrich VII. zum König gewählt. Dieser konnte 1310 seine Hausmacht um Böhmen erweitern und erlangte 1312 die Kaiserkrönung. Im 14. Jahrhundert führten Überbevölkerung, Missernten und Naturkatastrophen zu Hungersnöten. 1349/50 starb ein Drittel der Bevölkerung an der Pest.

Die Zeit Ludwig des Bayern und Karl IV.

Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV.

Nach dem Tod Heinrichs setzte sich der Wittelsbacher Ludwig der Bayer durch. Eine von den Luxemburgern geführte Opposition gegen Ludwig formierte sich. 1346 wurde der Luxemburger Karl IV. zum König gewählt. Ludwig starb bald darauf. Karl IV. verlegte seinen Herrschaftsschwerpunkt nach Böhmen. Er gewann unter anderem die Mark Brandenburg zu seinem Hausmachtkomplex hinzu. 1348 wurde in Prag die erste deutschsprachige Universität gegründet. 1355 wurde Karl zum Kaiser gekrönt. Die Goldene Bulle von 1356 stellte bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs eine Art Grundgesetz dar. Ihr Hauptziel war die Verhinderung von Gegenkönigen und Thronkämpfen. Karl glaubte, damit die Machtstellung des Hauses Luxemburg zementiert zu haben.

Habsburg, Luxemburg und Wittelsbach im Kampf um die Macht

Unter dem Nachfolger Karls verfiel die Königsmacht endgültig. König Sigismund erreichte zwar 1433 die Kaiserkrönung, war jedoch nicht in der Lage, das Königtum zu stabilisieren. Eine Reichsreform scheiterte. Durch die Einberufung des Konzils von Konstanz konnte er allerdings das Abendländische Schisma beenden. Mit dem Tod Sigismunds erlosch das Haus Luxemburg in männlicher Linie. Die Habsburger traten die Nachfolge an. Der Habsburger Maximilian I. war wegen der Türkenkriege auf die Unterstützung der Reichsstände angewiesen. 1495 wurde auf dem Wormser Reichstag eine Reichsreform beschlossen. Maximilian nahm 1508 ohne päpstliche Krönung den Kaisertitel an. Seine Heiratspolitik sicherte den Habsburgern Böhmen und Ungarn und die spanische Krone. Es war eine Zeitenwende. Habsburg stieg unter Karl V. zur Weltmacht auf, das Mittelalter ging zu Ende.

Martin Luther

Mit der Publikation seiner 95 Thesen gegen den Ablasshandel durch Martin Luther setzte 1517 die Reformation ein.

1519 wurde der Habsburger Karl V. König. Außenpolitisch war er in ständige Kriege zur Abwehr der Osmanen sowie gegen Frankreich und den Papst verwickelt. Dadurch war seine Stellung im Reich selbst schwach und er konnte die Ausbreitung der Reformation nicht verhindern.

In den Jahren 1522 bis 1526 wurde in etlichen Ländern und Städten des Reichs die Lehre Luthers eingeführt. Die Reformation wurde somit vom Landesherrn durchgeführt, der auch zum Landesbischof wurde. Der Bruder des Kaisers, Ferdinand, wollte die Duldung der Lutheraner aufheben. Dagegen protestierten die evangelischen Landesfürsten (Protestanten).

Die schlechte Lage der Bauern hatte schon im 15. Jahrhundert zu regionalen Aufständen der Bauern geführt, während der Reformationszeit kam es 1524–26 zu einem Bauernkrieg. 1525 wurde ein Bauernheer unter Führung von Thomas Münzer bei Frankenhausen vernichtet.

Im Schmalkaldischen Krieg von 1546/47 kam es erstmals zum Kampf der Katholiken unter Führung des Kaisers gegen die Protestanten. Der Kaiser gewann den Krieg, konnte aber das Augsburger Interim nicht durchsetzen.

Als sich die Fürsten über die Religionsgrenzen hinweg gegen ihn erhoben, verzichtete Karl V. zugunsten seines Sohnes Philipp II. auf Spanien und machte seinen Bruder Ferdinand zu seinem Nachfolger im Reich. Der neue König handelte 1555 den Augsburger Religionsfrieden aus.

Unter dem Eindruck der Reformation begann die katholische Kirche eine innere Reform. Zudem setzte die Gegenreformation ein. Diese bestand zum einen in der Verfolgung durch die Inquisition, zum anderen entstanden neue Orden, von denen die Jesuiten eine führende Rolle bei der Rekatholisierung erlangten.

Die protestantischen Fürsten schlossen sich 1608 unter Führung Friedrichs von der Pfalz zur Union zusammen. Entsprechend schlossen sich die katholischen Fürsten 1609 unter Führung des Bayernherzogs Maximilian zur Liga zusammen.

Nachdem Kaiser Rudolf II. die Regierungsgeschäfte an seinen Bruder Matthias abgetreten hatte, schränkt dieser die den Protestanten gewährten Rechte wieder ein. 1618 kame es deshalb zum Prager Fenstersturz, bei dem zwei kaiserliche Räte von böhmischen Standesvertretern in der Prager Burg zum Fenster hinausgeworfen wurden.

Nach dem Tod des Kaisers wurde der Führer der Union, Friedrich von der Pfalz, 1619 zum König von Böhmen erklärt. Der neue Kaiser Ferdinand II. zog mit dem Heer der katholischen Liga nach Böhmen. In der Schlacht am Weißen Berge 1620 wurde das böhmische Heer besiegt. Nach der Flucht Friedrichs besetzte Tilly die Pfalz und die Oberpfalz. Der Bayernherzog bekam die Pfälzer Kurfürstenwürde.

Der Dänenkönig Christian IV. rückte 1625 mit seinem Heer in Norddeutschland ein. Er wurde aber vom kaiserlichen Heer unter Tilly und dem böhmischen Adligen Wallenstein besiegt. Pommern, Jütland und Mecklenburg wurden vom katholischen Heer besetzt.

Nach dem Ende des dänischen Krieges erließ der Kaiser 1629 das Restitutionsedikt. Besorgt wegen seiner erheblich gestiegenen Machtfülle erreichten die Reichsstände auf dem Regensburger Kurfürstentag 1630 die Absetzung seines Feldherrn Wallenstein.

Nun griff der Schwedenkönig Gustav II. Adolf ins Kriegsgeschehen ein. Bei Rain am Lech fiel 1632 Tilly. Der Kaiser setzte daraufhin Wallenstein wieder ein. Bei der Schlacht von Lützen 1632 fiel der Schwedenkönig.

Wallenstein wurde 1634 erneut abgesetzt und bald darauf ermordet. Um die Schweden vom deutschen Boden zu vertreiben, schloss der Kaiser mit dem protestantischen sächsischen Kurfürsten einen Sonderfrieden, den Frieden von Prag, 1635.

Das katholische Frankreich griff 1635 auf schwedischer Seite ein, jedoch konnte keine der beiden Seiten den Krieg für sich entscheiden. Große Teile des Reiches wurden verwüstet. Der Vorkriegstand der Bevölkerung wurde erst wieder um 1750 erreicht. Die seit 1642 laufenden Verhandlungen führten am 24. Oktober 1648 zum Westfälischen Frieden.

Der Friedensschluss beinhaltete eine Abtretung von Teilen Lothringens und des Elsass' an Frankreich. Die Niederlande und die Schweiz schieden offiziell aus dem Reich aus. Die Stellung der Reichsstände und der Territorien wurde gestärkt und der Augsburger Religionsfriede bestätigt. Bei einem Konfessionswechsel des Landesherrn wurde nicht mehr von der Bevölkerung dasselbe verlangt.

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Friedrich Wilhelm Der große Kurfürst brachte Neuerungen aus den Niederlanden nach Preußen und fundamentierte den Aufstieg.

Die Zerstörungen und Bevölkerungsverluste des Dreißigjährigen Kriegs förderten die Entwicklung staatlich gelenkter Wirtschafts- und Sozialpolitik. Verbunden mit der merkantilistischen Wirtschaftsform war das Entstehen der absolutistischen Herrschaftsform nach Vorbild Ludwigs XIV.

Unter Friedrich Wilhelm begann seit 1640 der Aufstieg Preußens. Der Kurfürst Friedrich III. nannte sich 1701 Friedrich I., König in Preußen. Der Aufstieg Preußens führte zum Dualismus zwischen Österreich und Preußen, der Deutschland bis 1871 bestimmte.

Unter dem Habsburger Kaiser Leopold I. war das Reich der zweifachen Bedrohung durch die Osmanen und den Expansionsdrang Frankreichs unter Ludwig XIV. ausgesetzt. 1683 konnte der Kaiser mit Unterstützung der deutschen Fürsten und des Polenkönigs Jan Sobieski die Türken vor Wien schlagen und aus Ungarn vertreiben.

Durch die Wahl des sächsischen Kurfürsten Friedrich August I. 1697 zum König von Polen kam es bis 1763 zu einer Personalunion von Sachsen und Polen. Ebenso gab es von 1714 bis 1837 eine Personalunion von Hannover und England. Das Aussterben der spanischen Habsburger löste 1701 den Spanischen Erbfolgekrieg aus.

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Das Aussterben der österreichischen Habsburger im Mannesstamm führte 1740 zum Österreichischen Erbfolgekrieg. Maria Theresia konnte die Kaiserkrone mit britischer Hilfe verteidigen. Sie verlor aber im Siebenjährigen Krieg 1763 Schlesien an Preußen.

Schweden verlor durch den Nordischen Krieg gegen Russland und Sachsen 1721 fast alle Besitzungen auf deutschem Boden. Durch die drei Teilungen Polens konnten Österreich und Preußen erhebliche Gebietsgewinne verzeichnen.

Die Aufklärung hielt Einzug in Preußen unter Friedrich II. und in Österreich unter Joseph II.. Sie führte jedoch nicht zu Reformen, die die feudalen Machtverhältnisse erschütterten.

Auftakt zur Nation: Die antinapoleonischen Befreiungskriege (1789 bis 1815)

In Folge der Französischen Revolution kam es 1791 zum Bündnis von Preußen und Österreich gegen Frankreich. Nach anfänglichen Erfolgen geriet die Koalition nach der Niederlage von Valmy im September 1792 in die Defensive. Es folgten bis 1809 noch vier weitere Koalitionskriege gegen Frankreich.

1799 übernahm Napoleon I. in Frankreich die Macht. Österreich musste die Österreichischen Niederlande abtreten. Die linksrheinischen Gebiete kamen nach dem Frieden von Lunéville 1801 ebenfalls zu Frankreich. Als Kompensation für die Gebietsverluste erhielten die deutschen Fürsten rechtrheinische Gebiete. Diese wurden 1803 im so genannten Reichsdeputationshauptschluss geschaffen. Außerdem erhob Napoleon Bayern, Sachsen und Württemberg zu Königreichen.

1805 unterlag Österreich in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Es musste seine oberitalienischen Gebiete an das Königreich Italien und Vorarlberg und Tirol an Bayern abtreten. Als sich 1806 16 deutsche Fürstenhäuser zum Rheinbund zusammenschlossen, legte Kaiser Franz II. die Kaiserkrone nieder. Dies bedeutete das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

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Friedrich Wilhelm III. ließ seinem ersten Minister vom Stein nicht immer freie Hand bei dessen Reformen

Am 16. Oktober 1806 kam es zur Niederlage Preußens in der Schlacht bei Jena und Auerstedt. Napoleons Truppen rückten in Berlin ein. Im Frieden von Tilsit 1807 verlor Preußen die Hälfte seines Staatsgebietes und blieb nur auf russische Intervention als Staat erhalten. Eine Erhebung in Tirol durch Andreas Hofer wurde durch Napoleon niedergeschlagen.

In Preußen kam es zwischen 1807 und 1813 zu einer Reformbewegung unter vom Stein und Hardenberg. Das Heer wurde durch Scharnhorst und Gneisenau reformiert und das Bildungswesen durch Wilhelm von Humboldt.

Nach der Niederlage Napoleons im Russlandfeldzug 1812 kam es in Preußen zu Aufständen. Als der preußische General Yorck von Wartenburg im Dezember 1812 eigenmächtig einen Waffenstillstand mit Russland vereinbarte, verbündeten sich der preußische König auf Druck der Bevölkerung mit dem Zaren gegen Frankreich.

Nach dem Beitritt Großbritanniens, Schwedens und Österreichs zum Bündnis wurde Frankreich in der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 entscheidend geschlagen. Die Rheinbundstaaten wechselten auf die Seite des neuen Bündnisses. Die Befreiungskriege gegen Napoleon führten in Deutschland zu einem neuen Nationalbewusstsein.

Im Frühjahr 1814 zogen die verbündeten Truppen in Paris ein. Napoleon wurde zur Abdankung gezwungen. Als er 1815 erneut in Frankreich die Macht an sich riss, besiegten ihn die Alliierten in der Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815 endgültig.

Deutscher Bund: Das Zeitalter der Restauration

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Der Kongreß tanzt: auf dem Wiener Kongreß restaurierte Fürst von Metternich alte Regime von Gottes Gnaden

Auf dem Wiener Kongress kam es unter der Leitung Metternichs zur Neuordnung Europas. Ziel des Wiener Kongresses war die dauerhafte Sicherung des Friedens durch Schaffung eines neuen Gleichgewichts zwischen den Großmächten, aber auch die Restauration des alten politischen Systems. In der Heiligen Allianz vereinbarten Österreich, Preußen und Russland, alle revolutionären und nationalstaatlichen Bewegungen zu bekämpfen.

Preußen erhielt das Rheinland, Westfalen und den nördlichen Teil Sachsens, Österreich verzichtete auf die österreichischen Niederlande und bekam dafür Venetien, die Lombardei und Gebiete auf dem Balkan. Frankreich konnte das Elsass behalten. Weiter wurde der Deutsche Bund ins Leben gerufen, dem 39 souveräne Fürsten, darunter auch die Könige Großbritanniens, Dänemarks und der Niederlande, angehörten.

Beschlussorgan des Deutschen Bundes war der Bundestag, der unter österreichischem Vorsitz in Frankfurt am Main tagte. Die Wünsche der Bevölkerung nach Schaffung eines einheitlichen deutschen Nationalstaates wurden von den Fürsten nicht berücksichtigt.

Pauca sed matura: Carl Friedrich Gauß revolutionierte die Mathematik seiner Zeit

Nach der Ermordung des Schriftstellers August von Kotzebue 1819 ließ Metternich in den Karlsbader Beschlüssen die Burschenschaften und alle anderen politischen Vereinigungen verbieten und führte eine umfassende Zensur ein. Letztlich konnte er aber nicht das weitere Erstarken der deutschen Nationalbewegung in der Zeit des so genannten Vormärz verhindern. 1817 versammelten sich zahlreiche Studenten auf dem so genannten Wartburgfest. Bestärkt durch die Julirevolution in Frankreich fand die Bewegung im Hambacher Fest vom 27. bis 30. Mai 1832 mit 30.000 Teilnehmern einen neuen Höhepunkt.

Wirtschaftlich wurde Deutschland durch den am 1. Januar 1834 gegründeten Deutschen Zollverein geeint. Die einsetzende Industrialisierung und der Bau der ersten Eisenbahnlinien brachten einen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich.

Die Märzrevolution von 1848

Jubelnde Revolutionäre nach Barrikadenkämpfen in Berlin am 19. März 1848

Die Februarrevolution 1848 in Frankreich führte in den deutschen Staaten zur Märzrevolution. In Österreich kam es zu Straßenkämpfen. Am 13. März trat Metternich zurück und floh nach Großbritannien.

Kaiser Ferdinand erließ im April 1848 eine Verfassung und gewährte dem Volk eine bewaffnete Bürgerwehr. In Ungarn, Italien und den slawischen Gebieten kam es zu Aufständen, die aber von den Truppen des Kaisers niedergeschlagen wurden.

Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. gestattete auf Druck der Bevölkerung die Ausarbeitung einer Verfassung und gestand den Bürgern Versammlungs- und Pressefreiheit zu. Kleinere Staaten wie Baden versuchten, Unruhen durch die Berufung liberaler und nationaler Regierungsmitglieder vorzubeugen. Dennoch wurden im weiteren Verlauf der Revolution gerade Sachsen und Baden zu Zentren radikaldemokratischer Aufstände.

Anfang Mai fanden in allen Staaten Wahlen zu einer Deutschen Nationalversammlung statt. Diese wurden jedoch nur in sechs Staaten direkt gewählt. In allen anderen Staaten wurde ein indirektes Verfahren über Wahlmänner angewandt.

Im Parlament waren sowohl konservative Monarchisten als auch Liberale und Republikaner vertreten. Während Akademiker und das Bildungsbürgertum stark vertreten waren, hatten Arbeiter und Bauern im Parlament keine Vertreter.

Am 18. Mai kam es zur Bildung einer vorläufigen Zentralregierung unter der Leitung eines Reichsverwesers. Die Regierung wurde von den deutschen Fürsten anerkannt, war wegen fehlender eigener Armee, Polizei und Beamtenschaft aber weitgehend machtlos.

Die Nationalversammlung musste nun die Grenzen eines zukünftigen deutschen Nationalstaates festlegen. Favorisiert wurde zuerst die so genannte großdeutsche Lösung. Da Österreich aber nur unter Einschluss seines gesamten Gebietes dazu bereit war, entschied man sich für die kleindeutsche Lösung. Diese sah die Bildung eines deutschen Staates unter Ausschluss Österreichs vor.

Am 28. März 1849 wurde die sogenannte Paulskirchenverfassung verabschiedet, die einen Bundesstaat mit zentraler Regierung unter Leitung eines erblichen Kaisertums und einem Reichstag als Legislative vorsah. Die Verfassung bildete eine Grundlage für die Weimarer Verfassung und das Grundgesetz. Weiter wurde ein allgemeines Wahlrecht vereinbart.

Nachdem der preußische König Friedrich Wilhelm IV. am 2. April die Kaiserkrone ablehnte, zogen die meisten deutschen Staaten ihre Abgeordneten aus Frankfurt zurück. Aufstände in Dresden, der Pfalz und Baden zur Erzwingung der Verfassung wurden niedergeschlagen.

Eine Minderheit der Abgeordneten widersetzte sich einer Abberufung und tagte in Stuttgart weiter. Die letzten Revolutionäre ergaben sich am 23. Juli in Rastatt. Die Verfassung konnte somit nie in Kraft treten. Zahlreiche in der Folge politisch Verfolgte wanderten vor allem nach Amerika aus.

Zeit der Reaktion und Einigungskriege

In der Folge wurden während der Revolution gemachte Zugeständnisse rückgängig gemacht. In Österreich errichtete Schwarzenberg ein neoabsolutistisches Regime. Andererseits blieben einige Errungenschaften wie die Verfassungen und die Gewerbefreiheit erhalten.

1850 wurde der Deutsche Bund wiedergegründet. Nach der Zulassung von politischen Zusammenschlüssen 1860 entstanden in Deutschland neue Parteien und Gewerkschaften. 1863 gründete Ferdinand Lassalle den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein, der schließlich in der bis heute bestehende Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) aufging.

Equilibrist der Macht innen und aussen: Otto von Bismarck

1859 begann der Preußische Verfassungskonflikt, der 1862 zur Ernennung von Otto von Bismarck zum preußischen Ministerpräsidenten und zu einer Stärkung des Königs gegenüber dem Parlament führte.

1864 kam es zum Krieg Preußens und Österreichs gegen Dänemark. Auslöser war die Annexion Schleswigs durch Dänemark. Mit Zustimmung der europäischen Großmächte eroberten beide deutsche Staaten die Herzogtümer Holstein und Schleswig zurück.

Den 1866 folgenden Deutsch-Österreichischen Krieg gegen Österreich konnte Preußen durch seinen Sieg bei Königgrätz für sich entscheiden. Es annektierte Hannover, Nassau, Kurhessen, Schleswig-Holstein und Frankfurt.

Aufstieg und Fall eines Gründers in der Gründerzeit: Bethel Henry Strousberg spannte in guten Jahren ein Eisenbahnnetz über Preußen und halb Europa

Darüber hinaus wurde der Norddeutsche Bund unter Führung Preußens gegründet. Damit schied Österreich aus Deutschland aus. Die Unabhängigkeit Bayerns, Württembergs und Badens wurde auf Drängen Frankreichs anerkannt.

Im Anschluss kam es zu Spannungen zwischen Frankreich und Preußen. Anlass für den deutsch-französischen Krieg von 1870/71 war die Kandidatur Leopolds von Hohenzollern auf den spanischen Königsthron. Napoleon III. provozierte den Krieg, in dem er Gebiete am Rhein forderte und Bismarck reagierte mit der Emser Depesche. Nach der Kriegserklärung durch Frankreich konnte Preußen alle deutschen Staaten und die übrigen europäischen Großmächte auf seine Seite ziehen. Das Frankreich Napoleons III. wurde durch den Sieg bei Sedan zur Kapitulation gezwungen. In Paris bildete sich daraufhin eine republikanische Regierung, die aber die Forderungen Preußens ablehnte.

Der Krieg wurde daraufhin fortgesetzt und endete erst 1871 mit der Kapitulation Frankreichs. Im Frieden von Frankfurt am Main wurde Frankreich zur Abtretung Elsass-Lothringens und zur Zahlung einer Kriegsentschädigung verpflichtet.

Durch das Zugeständnis der Reservatrechte konnte Bismarck die süddeutschen Staaten zum Beitritt zum Norddeutschen Bund bewegen. Die Gründung des dadurch entstandenen Deutschen Reiches wurde am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles vollzogen. Der preußische König erhielt den Titel eines Deutschen Kaisers.

Die Reichsverfassung von 1871 betonte das monarchische Element. Damit war aber die Zukunft Deutschlands entscheidend vom Geschick seiner Kaiser abhängig. Preußen verfügte über zwei Drittel der Landfläche und Bevölkerung und damit über ein Vetorecht bei Verfassungsänderungen im Bundesrat.

Bismarck verfolgte eine Politik wechselnder Bündnispartner. Im Rahmen des Kulturkampfs von 1871 bis 1886 verbündete Bismarck sich mit den Liberalen. Wenngleich einige Maßnahmen nach Beendigung des Kulturkampfs wieder zurückgenommen wurden, blieb zum Beispiel die Einführung der Zivilehe und die staatliche Aufsicht über das Schulwesen erhalten.

Der ehemalige Kartätschenprinz wurde nur widerwillig Kaiser aller Deutschen: Kaiser Wilhelm I.

Der nächste Gegner Bismarcks stellten die Sozialisten dar. Die Stimmung in der Öffentlichkeit nach einem Attentatsversuch auf Kaiser Wilhelm I. nutzte Bismarck 1878 zur Durchsetzung der so genannten Sozialistengesetze. Diese konnten die Verbreitung sozialistischer Ideen aber nicht verhindern.

Parallel dazu versuchte Bismarck durch eine Sozialgesetzgebung einer Radikalisierung der Arbeiter entgegenzuwirken. So wurde 1883 eine Krankenversicherung, 1884 eine Unfallversicherung und 1889 eine Rentenversicherung eingeführt. Weitergehende Forderungen der Sozialdemokraten lehnte Bismarck aber ab.

Wirtschaftlich wurde infolge des durch die Reichsgründung entstandenen einheitlichen Wirtschaftsraums und begünstigt durch die französischen Zahlungen von Kriegsentschädigung ein rasantes Wirtschaftswachstum ausgelöst. Dieses mündete aber 1873 in die Wirtschaftskrise des so genannten Gründerkrachs.

Werner von Siemens schuf mit seinem Konkurrenten, dem Marketingfachmann und Unternehmensorganisator Emil Rathenau große Wirtschaftsbetriebe und mit seinen Erfindungen die Grundlage ganzer Wirtschaftszweige.

Außenpolitisch verfolgte Bismarck eine Politik des Gleichgewichts der Großmächte. Durch den Aufstieg zur stärksten Großmacht auf dem Kontinent weckte Deutschland die Ängste seiner Nachbarn. Um Bündnisse der übrigen Großmächte gegen Deutschland zu verhindern, baute Bismarck mit diplomatischem Geschick ein Bündnissystem auf, das auf eine Isolierung Frankreichs hinauslief.

Um die Ängste der übrigen Großmächte zu dämpfen, verzichtete Bismarck auch auf territoriale Erweiterungen, stellte als Konzession an den Zeitgeist jedoch 1884 die kolonialen Erwerbungen deutscher Kaufleute unter den Schutz des Reiches. Die wirtschaftliche Bedeutung dieser Kolonien blieb jedoch gering.

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Den Platz an der Sonne für Deutschland mit untauglichen Mitteln: Kaiser Wilhelm II.

Als 1890 Wilhelm II., der 1888 Kaiser geworden war, Bismarck als Reichskanzler entließ, folgte eine Kurswende in der deutschen Außenpolitik. Im Gegensatz zu seinem zurückhaltenden Vorgänger nahm der neue Kaiser die Außenpolitik selbst in die Hand (persönliches Regiment). Das führte zunehmend zu einer Isolierung Deutschlands.

Die Innenpolitik war stark vom Strukturwandel und der sozialen Frage geprägt. Reichskanzler Caprivi verfolgte einen Kurs sozialer Reformen. Weitere politische Reformen scheiterten jedoch.

Die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajewo löste schließlich den Ersten Weltkrieg aus. Im Laufe des Krieges verschlechterte sich die Versorgungslage zusehends. Als im Oktober 1918 noch einmal die Flotte gegen die Royal Navy auslaufen sollte, meuterten die Matrosen.

Der Matrosenaufstand breitete sich innerhalb weniger Tage über ganz Deutschland aus und wurde zur Novemberrevolution. Am 9. November verkündete Reichskanzler Max von Baden die Abdankung des Kaisers. Wilhelm II. beugte sich dieser Entscheidung und ging ins Exil. Max von Baden übergab die Regierungsgewalt an Friedrich Ebert. Am Nachmittag rief der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann die Republik aus.

20. Jahrhundert

Weimarer Republik (1918–1933)

Am 10. November 1918 bildete sich mit dem Rat der Volksbeauftragten eine provisorische Regierung. Am 11. November wurden durch einen Waffenstillstand die Kampfhandlungen eingestellt. Am 16. Dezember 1918 fand in Berlin der sogenannte Rätekongress statt.

Zahlreiche Reformen traten in Kraft, das Frauenwahlrecht und der 8-Stunden-Tag wurden eingeführt. Der Spartakusaufstand im Januar 1919 wurde von Freikorps niedergeschlagen. Die kommunistischen Anführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden dabei getötet.

Am 19. Januar wurde die Nationalversammlung gewählt. Sie trat nicht im unruhigen Berlin, sondern in Weimar zusammen. Die Nationalversammlung wählte Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten und Philipp Scheidemann zum Reichskanzler. Nach der Weimarer Verfassung war das Deutsche Reich eine parlamentarische Demokratie. Sie sah allerdings einen starken Reichspräsidenten als Ersatzkaiser vor und konnte durch eine qualifizierte Mehrheit vollständig geändert werden.

Am 28. Juni musste Deutschland im Versailler Vertrag zahlreiche Gebiete abtreten sowie seine Kolonien dem Völkerbund unterstellen. Die Vereinigung Deutschlands mit Österreich wurde untersagt. Deutschland und seinen Verbündeten wurde die alleinige Kriegsschuld gegeben und es wurden Reparationsforderungen gestellt. Das Saarland war dem Völkerbund unterstellt und das Rheinland entmilitarisierte Zone. Außerdem gab es massive Beschränkungen für die deutsche Armee.

Das Ausbleiben von demokratischen Reformen in Militär, Justiz und Verwaltung, der als Schanddiktat empfundene Versailler Vertrag und die Dolchstoßlegende waren ein schweres Erbe für den neuen deutschen Staat, der einer Republik ohne Republikaner war.

Lise Meitner und Otto Hahn schufen mit ihrer Forschung Theorie und Werkzeug für die erste Kernspaltung in Berlin

1920 kam zum Kapp-Putsch und zu mehreren politischen Morden. Bei den Reichstagswahlen gab es große Stimmengewinne für extreme Parteien. 1921 wurde die Reichswehr geschaffen und 1922 begannen Deutschland und die Sowjetunion diplomatische Beziehungen im Vertrag von Rapallo.

Im Januar 1923 besetzten französische Truppen das Ruhrgebiet, um ausstehende Reparationsforderungen einzutreiben. Die Reichsregierung unterstützte den ausbrechenden Ruhrkampf. In den folgenden Monaten kam es zu einer galoppierenden Inflation, die erst im November durch eine Währungsreform beendet wurde.

Bayern wurde zum Sammelbecken rechter, konservativer Kräfte. In diesen Klima vollzog sich der Hitler-Putsch. Adolf Hitler wurde zwar festgenommen und verurteilt, aber bereits nach wenigen Monaten wieder freigelassen.

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Im Zug zur Siebenmächte-konferenz in London: der Reichskanzler Brüning mit dem Friedensnobelpreisträger und Aussenminister Briand. Von links: Berthelot, Brüning, Hymans, Curtius, Briand, Ministerpräsident Laval, André François-Poncet im Juli 1931

1924 begannen eine Phase der relativen Stabilität. Trotz aller Konflikte schien die Demokratie zu siegen. Die Neuordnung der Währung und die im Gefolge des Dawes-Plans gewährten Kredite leiteten die goldenen 20er Jahre ein.

Im Februar 1925 starb Friedrich Ebert, als Nachfolger wurde Paul von Hindenburg gewählt.

Der deutsche Außenminister Gustav Stresemann versuchte gemeinsam mit Aristide Briand eine Annäherung an Frankreich und eine Revision der Versailler Vertrags, was sich im Locarnovertrag 1925 und der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund 1926 zeigte.

Der Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 1929 leitete den Anfang vom Ende der Weimarer Republik ein. Im Sommer 1932 erreicht die Arbeitslosenzahl die Höhe von 6 Millionen. Ab 1930 konnte Deutschland nur noch mit Präsidialkabinetten regiert werden.

Es kam zu einer Radikalisierung der politischen Lage und zu Straßenschlachten zwischen der NSDAP und der KPD. 1931 schlossen sich rechte Kräfte in der Harzburger Front zusammen, die NSDAP wurde bei den Reichtstagswahlen vom 31. Juli 1932 stärkste Kraft. Am 28. Januar 1933 erklärte der Reichskanzler Kurt von Schleicher seinen Rücktritt.

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KZ Sachsenhausen

Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler: Dies markierte das Ende der Weimarer Republik und den Beginn der Diktatur des Nationalsozialismus, der eine Variante des Faschismus war. Hindenburg löste den Reichstag auf und setzte Neuwahlen an. Nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar 1933 schränkte eine Notverordnung von Reichspräsident Hindenburg die Grundrechte ein. Die KPD wurde verboten und viele ihre Mitglieder verhaftet. Das so genannte Ermächtigungsgesetz gab der Regierung dazu uneingeschränkte Gesetzgebungsbefugnisse. Danach wurden innerhalb kurzer Zeit auch die restlichen demokratischen Parteien verboten, wenn sie sich nicht selber auflösten. Die ersten Konzentrationslager zur Inhaftierung politischer NS-Gegner, vor allem von Kommunisten und Sozialdemokraten, entstanden.

In den folgenden Monaten wurden die bisherigen Länder gleichgeschaltet, ebenso die Presse und die Gewerkschaften. Im April begann der Boykott jüdischer Geschäfte und die Entfernung jüdischer Beamter aus dem Staatsdienst. Im Juni/Juli wurden die evangelischen Landeskirchen in einer Reichskirche unter Leitung eines Reichsbischofs zusammengeschlossen. Vor allem die Deutschen Christen progagierten ein "judenreines" Evangelium und waren dem "Führer" ergeben. Dagegen bildete sich im September ein Pfarrernotbund, aus dem im Juni 1934 die Bekennende Kirche hervorging. In ihr sammelten sich evangelische Christen, die Übergriffe des Staates auf die Kirche, meist aber nicht den Nationalsozialismus also solchen ablehnten. Mit dem Vatikan schloss Deutschland ein Konkordat, das die Stellung der katholischen Bischöfe in Deutschland sicherte.

1934 wurde die Justiz gleichgeschaltet. Durch politische Morde nach dem angeblichen Röhm-Putsch - so wird der Vorgänger im Amt als Reichskanzler Kurt von Schleicher mit seiner Frau ermordet - erstickte Hitler auch jede mögliche Opposition auch innerhalb der NSDAP und entmachtete die SA zugunsten der Wehrmacht. Er ließ sich außerdem nach Hindenburgs Tod am 2. August zum "Führer", Reichskanzler und obersten Befehlshaber ernennen. Die Reichswehr wurde nun auf ihn persönlich vereidigt. Auch das Berufsbeamtentum musste einen "Führereid" ablegen, so dass regimekritische Akademiker ihre Ämter verloren.

Brain Drain mit Gewalt: führende Vertreter der Wissenschaften wie Emmy Noether werden vertrieben

In der folgenden Zeit wurde das gesamte gesellschaftliche Leben von NS-Organisationen wie Hitler-Jugend, Deutsche Arbeitsfront und KdF durchdrungen. Maßnahmen wie der Autobahnausbau und ein massives Aufrüstungsprogramm beseitigten die Arbeitslosigkeit, dienten aber im Wesentlichen der Kriegsvorbereitung.

1935 wurde das Saarland wieder ins deutsche Reich integriert. Auf dem Reichsparteitag wurden die Nürnberger Rassengesetze beschlossen, die die Ausgrenzung und Isolierung der Juden begründeten.

1936 marschierte die Reichswehr in das entmilitarisierte Rheinland ein und brach damit den Versailler Vertrag. Im August fanden in Berlin die Olympischen Spiele statt, die Hitler als Propagandabühne für die Weltöffentlichkeit nutzte. Ein Vierjahresplan von 1936 sollte Deutschland bis spätestens 1940 kriegsbereit machen. Das Regime unterstützte ab 1936 zusammen mit Mussolinis Italien auch militärisch den faschistischen General Franco im Spanischen Bürgerkrieg gegen die dortige Republik. Die Legion Condor der deutschen Luftwaffe zerstörte 1937 bei einem Flächenbombardement die baskische Stadt Guernica. Für Hitler bot der spanische Bürgerkrieg die Gelegenheit, die Einsatzfähigkeit seines Militärs im Kriegsfall zu testen.

1938 erzwang Hitler im Münchner Abkommen den Anschluss Österreichs und des Sudetenlandes an Deutschland. Daraufhin schloss Stalin mit Hitler einen geheimen Nichtangriffspakt. Am 9. November inszenierten die Nazis die Reichspogromnacht und legten in zahlreichen Synagogen Feuer. Als Zivilpersonen getarnte SA- und SS-Angehörige misshandelten und ermordeten viele Juden unter den Augen der Polizei, die meist stillhielt.

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Buchenwald bei Weimar am 24. April 1945.

Im März 1939 marschierten Hitlers Truppen auch in die so genannte Resttschechei und das Memelland ein. Ihr Überfall auf Polen am 1. September 1939 löste dann den Zweiten Weltkrieg aus. Am 3. September erklärten zunächst Großbritannien und Frankreich Deutschland den Krieg. Nach dem Sieg der Wehrmacht über Polen wurde dessen Westteil zum deutschen Generalgouvernement erklärt, während die Rote Armee fast kampflos auch den Ostteil des Landes besetzte. So teilten Hitler und Stalin Polen infolge ihres Paktes untereinander auf.

Nur wenige Monate nach Beginn des Krieges, am 8. November 1939 verübte der Einzelkämpfer Johann Georg Elser ein Bombenattentat auf Hitler während einer NS-Propagandaveranstaltung im Münchner Bürgerbräukeller, das aber scheiterte, weil Hitler wenige Minuten vor der Explosion sofort nach seiner Rede den Saal verließ. Elser wurde wenig später gefasst, interniert und kurz vor Ende des Krieges im April 1945 im KZ Dachau ermordet.

Im so genannten "Blitzkrieg" folgten schnelle deutsche Besetzungen von Dänemark, Norwegen, den Beneluxstaaten und Frankreich 1940. Hitlers Popularität in der deutschen Bevölkerungsmehrheit war auf ihrem Höhepunkt. Die geplante Invasion Großbritanniens misslang jedoch, da die deutsche Luftwaffe in der Luftschlacht um England trotz massiver Bombardierung englischer Städte nicht die Lufthoheit über England erringen konnte.

1940/41 eroberte die Wehrmacht mit dem faschistischen Italien gemeinsam Jugoslawien und Griechenland. Beide Länder wurden unter den verbündeten Diktaturen aufgeteilt. Ihrer Eroberung folgte jedoch ein zermürbender Partisanenkrieg. Ungarn, Rumänien und Bulgarien wurden als Verbündete Deutschlands gewonnen. Mit Italien kämpfte Deutschland seit Januar 1941 auch in Nordafrika.

Am 22. Juni überfiel Deutschland die Sowjetunion. In dem als Vernichtungsfeldzug geplanten "Unternehmen Barbarossa" drang die Wehrmacht bis vor Moskau, Leningrad und nach Stalingrad vor. Im Winter 1941/42 aber kam sie ins Stocken und musste in der Schlacht um Stalingrad ihre erste, kriegsentscheidende Niederlage hinnehmen. Dennoch erklärte Hitler am 11. Dezember 1941 auch den USA den Krieg, die Großbritannien mit Gütern versorgten. Doch bis Ende 1943 hatte die Sowjetunion weite Gebiete zurückerobert. Am 13. Mai 1943 mussten die Achsenmächte (Deutschland und Italien) in Nordafrika kapitulieren.

Inzwischen war der Holocaust, der von langer Hand geplante beispiellose Völkermord an den Juden, im Gang. Schon seit September 1941 mussten Juden den Judenstern tragen. Nach ihrer Entrechtung, Enteignung, Ghettoisierung und Massenerschießungen an jüdischen Zivilisten in den eroberten Ostgebieten beschlossen die führenden Nazis im Januar 1942 auf der Wannseekonferenz die so genannte "Endlösung der Judenfrage". In extra dazu errichteten Vernichtungslagern im besetzten Osten Europas wie Auschwitz, Treblinka oder Majdanek wurde die Ermordung der Juden nun industriell betrieben. Bis zum Kriegsende wurden etwa 6 Millionen Juden ermordet.

Schon vor dem Völkermord an den Juden in seiner industrialisierten Form nach der Wannseekonferenz hatten die Nationalsozialisten bei der sogenannten Aktion T4 im Rahmen ihres "Euthanasieprogramms" der "Vernichtung lebensunwerten Lebens" die Methode der Vergasung von größeren Menschengruppen in den Jahren zwischen 1939 und 1941 getestet. Diesem "Programm" waren etwa 100.000 geistig, psychisch und körperlich behinderte Menschen in mehreren deutschen Behindertenanstalten zum Opfer gefallen. Der mutige öffentliche Einsatz des im Grunde konservativen katholischen Bischofs von Münster Clemens August Graf von Galen gegen die Ermordung der Behinderten hatte schließlich zur Einstellung des NS-Euthanasieprogramms geführt.

1943 begann der Bombenkrieg der Alliierten auf deutsche Städte, durch den etwa 300.000 Zivilisten ums Leben kamen. Ab Ende 1944 flohen viele Deutsche aus den Ostgebieten vor der anrückenden Roten Armee. 1944 konnte diese weite Teile von Südosteuropa erobern. Am 6. Juni begann die Invasion der westlichen Alliierten in der Normandie, nachdem sie schon zuvor nach der Landung auf Sizilien von Süden her Italien eroberten und gegen Deutschland im Vormarsch waren. Am 20. Juli scheiterte ein Attentat und ein Putschversuch von Wehrmachtsangehörigen und Mitgliedern der Widerstandsgruppe des "Kreisauer Kreises" gegen Hitler.

Ende 1944 und Anfang 1945 beschlossen die Alliierten die Aufteilung Deutschland nach dem Krieg. Im April erreichten die sowjetischen Truppen Berlin. Hitler tötete sich am 30. April im Bunker der Reichskanzlei. Auch andere führende Regierungsmitglieder wie Joseph Goebbels, Heinrich Himmler u.a. begingen Suizid. Frau Goebbels ermordete zudem ihre Kinder. Zuvor hatte Hitler noch Admiral Karl Dönitz zu seinem Nachfolger ernannt. Am 9. Mai 1945 unterzeichnete dieser für Deutschland die bedingungslose Kapitulation.

Der Zweite Weltkrieg, den Deutschland entfesselt hatte, dauerte in Südostasien noch bis zum 12. August an. Er forderte insgesamt etwa 60 Millionen Tote.

In den letzten Kriegsmonaten und im Anschluss an die Besetzung wurden die meisten noch verbliebenen Deutschen aus Osteuropa vertrieben.

Das besetzte und befreite Deutschland von 1945 bis 1949

Die Siegermächte USA, Großbritannien und UdSSR trafen sich im Juli/August 1945 zur Potsdamer Konferenz. Dort einigten sie sich auf die Grundsätze Demokratisierung, Denazifizierung, Demilitiarisierung, Dezentralisierung und Demontage. Deutschland wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt.

General Dwight D. Eisenhower und Lt. General Lucius D. Clay auf dem Flugplatz Gatow in Berlin

Für Deutschland wurde ein gemeinsames Verwaltungsorgan, der Alliierte Kontrollrat gebildet, Berlin bekam eine gemeinsame Stadtverwaltung. Wiederaufbau und die Bildung von Bundesländern und Parteien begannen. Im Oktober 1945 wurden die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse eingeleitet.

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französischer Botschafter, Hochkommissar, Botschafter mit weitreichenden Befugnissen: André François-Poncet

Die Besatzungsmächte gingen in ihren Zonen eigene Wege, wobei die westlichen Mächte immer mehr zusammenarbeiteten. 1947 fanden einige Versuche einer Einigung über die Zukunft Deutschlands statt, die scheiterten. Fortan waren die Westmächte bestrebt, einen eigenen westdeutschen Staat zu gründen.

In der SBZ wurden sehr bald die Weichen für den Sozialismus gestellt. SPD und KPD wurden zur SED vereinigt und Schlüsselstellen mit Kommunisten besetzt. Mit der Deutschen Wirtschaftskommission wurde 1947 ein vorstaatliches Organ geschaffen, das bald Kompetenzen zur Steuerung der Wirtschaft erhielt.

Die britische und die US-amerikanische Zone schlossen sich Anfang 1947 zur Bizone zusammen. Im Jahr 1947 begann mit dem Marshallplan der Wiederaufbau, der Osten musste diese Hilfen auf sowjetischen Druck jedoch ablehnen. Mit dem Wirtschaftsrat wurde ebenfalls ein vorstaatliches Organ geschaffen.

Am 20. Juni 1948 fand in den Westzonen auf Betreiben der westlichen Allierten eine Währungsreform statt. Sie bildete die Grundlage für das spätere Wirtschaftswunder. In der SBZ wurde im Gegenzug am eine eigene Währung eingeführt. Am 24. Juni führten die Westmächte die Westmark auch in Westberlin ein, die Sowjets antworteten mit der Berliner Blockade.Die Sowjets hoben aber bereits im Mai 1949 die Blockade wieder auf. Berlin blieb aber im Mittelpunkt der Politik der Siegermächte.

Am 20. März 1948 verließen die Sowjets den Alliierten Kontrollrat, im Juni kam es zur Bildung der Trizone. Am 1. Juli übergaben die Westmächte den Ministerpräsidenten der Trizone die Frankfurter Dokumente, eine Aufforderung zur Bildung einer verfassungsgebenden Versammlung. Auf der Rittersturz-Konferenz im Juli 1948 wurde die Gründung der Bundesrepublik Deutschland beschlossen.

Auf dem Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee beriet ein Sachverständigenausschuss für Verfassungsfragen die Grundlage für die Arbeit des Parlamentarischen Rates. Dieser trat am 1. September in Bonn zusammen und erstellte dort das Grundgesetz. Nachdem dieses von allen Ländern außer Bayern angenommen und von den Westmächten genehmigt wurde, wurde es am 23. Mai 1949 verkündet. Die Bundesrepublik Deutschland war gegründet.

Ende Mai 1949 fand in der SBZ der 3. Deutsche Volkskongress statt. Die Mitglieder wählten den 2. Deutschen Volksrat als ständiges Organ. Der Volkskongress nahm die Verfassung für eine Deutsche Demokratische Republik einstimmig an. Am 7. Oktober wurde die DDR gegründet.

Die Bundesrepublik Deutschland (1949–1990)

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Konrad Adenauer auf der Vorderseite einer 2 DM-Münze

Am 14. August 1949 fanden die Wahlen zum ersten deutschen Bundestag statt, die CDU/CSU wurde stärkste Fraktion. Konrad Adenauer wurde Mitte September zum Bundeskanzler, Theodor Heuss zum Bundespräsidenten gewählt. Im November wurde das Petersberger Abkommen geschlossen. Am 16. Januar 1950 wurde die Lebensmittelrationierung abgeschafft.

Die Regierung Adenauers forcierte die Westintegration, die Wiederbewaffnung und schuf, begünstigt durch den Marshall-Plan der USA, die politischen Rahmenbedingungen für das Wirtschaftswunder der Bundesrepublik. Sie erhob den Alleinvertretungsanspruch für Deutschland, und brach die Beziehungen mit Ländern ab, die die DDR anerkannten (vgl. Hallstein-Doktrin). Trotzdem unterzeichnete sie 1955 einen Vertrag mit der Sowjetunion, damit die letzten deutschen Kriegsgefangenen heimkehren konnten. Ebenfalls 1955 trat der Deutschlandvertrag in Kraft. Die BRD trat der NATO bei und die Bundeswehr wurde gegen den Widerstand einer aufkeimenden breiten Friedensbewegung, der "Ohne Mich-Bewegung", gegründet.

Die Bundesrepublik war 1952 Mitbegründerin der Montanunion, der Vorläuferin der EG. 1951 wurde die rechtsextremistische SRP und 1956 die kommunistische KPD, die als kleine Fraktion noch bis 1953 im Bundestag vertreten gewesen war, vom Bundesverfassungsgericht Parteienverbote ausgesprochen.

1957 wurde das Saarland wieder Teil der BRD. Im März begründeten die Römischen Verträgen die EWG. Im November 1959 wandte sich die SPD mit dem Godesberger Programm endgültig vom Marxismus ab. 1959 wurde Heinrich Lübke Nachfolger von Theodor Heuss als Bundespräsident.

Bis zum Bau der Berliner Mauer 1961 kamen Hunderttausende Flüchtlinge aus der DDR in die BRD. Im Zuge des Aufbaus und der Vollbeschäftigung während des so genannten Wirtschaftswunders wurden zunehmend Gastarbeiter, vor allem aus Südeuropa, angeworben.

Im Oktober 1962 musste infolge der Spiegel-Affäre Verteidigungsminister Franz Josef Strauß zurücktreten. Im Januar 1963 wurde der Elysée-Vertrag zwischen der BRD und Frankreich unterzeichnet, mit dem eine grundlegende Aussöhnungspolitik mit dem ehemals als historischem "Erzfeind" Deutschlands bezeichneten Staat wurde. Am 15. Oktober trat Adenauer als Bundeskanzler zurück.

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Bundeskanzler Willy Brandt und der amerikanische Präsident Richard Nixon

Nachfolger wurde der so genannte Vater des Wirtschaftswunders Ludwig Erhard. Er trat bereits Ende 1966 zurück. Nun bildete Kurt Georg Kiesinger eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD. Diese wurde nur als Überganglösung verstanden, jedoch erzielte sie Erfolge in der Wirtschafts-und Innenpolitik.

1968 wurden die Notstandsgesetze beschlossen. Die unzureichende Verarbeitung der NS-Vergangenheit, der Bildungsnotstand, der Protest gegen den Vietnamkrieg, die Hippiebewegung und die als veraltet empfundene Gesellschaftsordnung brachten den Widerstand der studentischen Jugend mit sich. Infolgedessen veränderten sich Alltagkultur und politisches Leben erheblich.

Im März 1969 wurde Gustav Heinemann Bundespräsident. Im September kam es nach der Bundestagswahl zu einem Machtwechsel. SPD und FDP bildeten die Sozialliberale Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt. Diese Regierung betrieb eine neue Ostpolitik der Annäherung an die Ostblockstaaten. Dies wurde anfangs heftig kritisiert, sodass die CDU 1972 sogar ein konstruktives Mißtrauensvotum versuchte.

Die Innenpolitik prägten die Liberalisierung des Rechtssystems, der Ausbau des sozialen Netzes und Reformen des Bildungswesens. Im Herbst 1973 wurde auch die BRD von der Ölkrise getroffen, das Wirtschaftswunder war endgültig vorbei. Am 6. Mai 1974 tat Brandt im Zuge der Guillaume-Affäre zurück.

Helmut Schmidt wurde Bundeskanzler, Walter Scheel Bundespräsident. Die Ostpolitik wurde fortgesetzt, schließlich kam es 1975 durch die KSZE zu einem Fortschreiten der Entspannungspolitik.

Innenpolitisch musste sich der Staat mit dem Problem des Linksterrorismus der RAF auseinandersetzen. Dieser erreichte im Deutschen Herbst 1977 seinen Höhepunkt. Aber auch die wachsende Umwelt- und Friedensbewegung waren Schwerpunkte dieser Zeit (vgl. auch Neue soziale Bewegungen). 1979 wurde Karl Carstens Bundespräsident.

Aufgrund wachsender Spannungen kam es im September 1982 zum Bruch der SPD/FDP-Koalition. Am 1. Oktober 1982 wurde Helmut Kohl durch ein konstruktives Misstrauensvotum Bundeskanzler. Die neue CDU/CSU-FDP-Regierung wurde durch die Bundestagswahlen 1983 bestätigt. Die Grünen zogen bei dieser Wahl als Vertreter der Neuen sozialen Bewegungen erstmals in den Bundestag ein und erlangten parlamentarisches Gewicht, nachdem deren Anhänger als außerparlametarische Opposition viele Jahre lang in unterschiedlichen Zusammenhängen aktiv gewesen waren (vgl. Frauenbewegung, Neue Linke, Atomkraftgegner, K-Gruppen, Friedensbewegung u.a.).

1984 wurde Richard von Weizsäcker Bundespräsident. Anfang 1984 startete das Privatfernsehen in Deutschland, ebenfalls 1984 kam es zur Flick-Affäre und der Frage, ob die Republik käuflich sei. 1986 erschütterte die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl Europa. Im selben Jahr wurde die Einheitliche Europäische Akte unterzeichnet, die eine erste größere Reform der EG mit sich brachte und ein wichtiger Schritt zur EU war. Im September 1987 besuchte mit Erich Honecker erstmals ein DDR-Staats- und Parteichef die BRD.

Nach der friedlichen Revolution in der DDR und der Zustimmung der Siegermächte und beider deutscher Parlamente kam es am 3. Oktober 1990 zur Wiedervereinigung Deutschlands.

In der neu geschaffene Volkskammer wurde Wilhelm Pieck zum Staatspräsidenten und Otto Grotewohl zum Ministerpräsidenten gewählt. Bis 1971 übte der Generalsekretär der SED, Walter Ulbricht die entscheidende Macht in der DDR aus. Die Hauptstadt war Ostberlin.

Im Februar 1950 wurde das Ministerium für Staatssicherheit gegründet. Im Juli wurde die Oder-Neiße-Linie als polnische Westgrenze vertraglich vereinbart. Am 15. Oktober fanden die ersten Volkskammerwahlen statt. Es wurde über eine Einheitsliste gewählt, die nach offiziellen Angaben 99,3% der Stimmen erhält. Die Wahlpraxis der Einheitsliste bestand bis 1989.

Am 1. Januar 1951 begann der erste Fünfjahresplan. Im Frühjahr 1952 wurde in Deutschland über die Stalin-Note debattiert, sie wurde schließlich vom Westen abgelehnt. Ende April die ersten Volkseigenen Betriebe (VEB) gebildet und Anfang Juni die erste LPG.

Im Mai 1953 beschloss die SED eine Erhöhung der Arbeitsnormen. Es regte sich Widerstand. Das Politbüro der SED übte Selbstkritik und verkündete einen Neuen Kurs. Am 17. Juni kam es zum Volksaufstand, der mit Hilfe sowjetischer Truppen niedergeschlagen wurde.

In den Jahren von 1949 bis 1961 hatten etwa 3 Millionen Menschen die DDR verlassen. Um ein weiteres ausbluten zu verhindern, riegelte die DDR am 13. August 1961 die Grenze zu Westberlin durch die Errichtung der Berliner Mauer ab.

Anfang der 1970er kam es zu einer Annäherung zwischen DDR und BRD, maßgeblich durch Bundeskanzler Willy Brandt initiiert. Die Gespräche zwischen beiden Staaten, führten zum Grundlagenvertrag im Jahr 1973. Im Mai 1971 wurde Walter Ulbricht entmachtet, sein Nachfolger als Erster Sekretär der SED wurde Erich Honecker.

Die DDR und die BRD wurden 1973 Mitglied der UNO. Im Mai 1974 wurden die ständigen Vertretungen der beiden deutschen Staaten in Bonn und Ostberlin errichtet. Im Ergebnis der KSZE wurde am 1. August 1975 auch von beiden Staaten die Schlussakte von Helsinki unterzeichnet. Die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann im November 1976 führte zu Protesten, vor allem von Künstlern, in der DDR.

1983 erhielt, durch Vermittlung von Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß, die DDR einen Milliardenkredit aus der Bundesrepublik, der ihre Stabilität sichern sollte. Im September 1987 kam es zum ersten Staatsbesuch Erich Honeckers in der BRD.

Im Sommer und Herbst 1989 flohen immer mehr Bürger der DDR über Ungarn, das am 2. Mai seine Grenze zu Österreich öffnete. Ab dem 11. September konnten DDR-Bürger auch über Botschaften der BRD in osteuropäischen Staaten ausreisen.

Die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage und die enttäuschten Hoffnungen auf freiheitliche Veränderungen führten im Rahmen der Friedensgebete der Evangelischen Kirche zu Protestdemonstrationen, die sich, vor allem in Leipzig, sehr schnell zu friedlichen Großdemonstrationen ausweiteten.

Am 18. Oktober trat Honecker zurück. Wenige Tage später folgte ihm die gesamte DDR-Regierung. Am 9. November wurde die Berliner Mauer geöffnet. Die friedlichen Proteste in Form der Montagsdemonstrationen durch die DDR-Bevölkerung führten schließlich zu Sturz des SED-Regimes.

Am 3. Oktober 1990 wurde, gemäß Einigungsvertrag, der Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland nach Artikel 23 des Grundgesetzes vollzogen.

Siehe auch:

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Helmut Kohl

Nach der Wiedervereinigung fanden im Dezember 1990 erstmals gesamtdeutsche Bundestagswahlen statt. Helmut Kohl blieb Bundeskanzler und wurde auch 1994 wiedergewählt. Das Zusammenwachsen der beiden Landesteile, das Umsetzen fälliger Reformen in zahlreichen Bereichen und das Zusammenwachsen der europäischen Staaten sind Hauptthemen im heutigen Deutschland.

In Ostdeutschland wurde seit der Wende die Infrastruktur enorm verbessert und einige Regionen haben sich gut entwickelt. Trotzdem ist die Arbeitslosigkeit hoch. Dies hat auch zur Folge, dass gerade viele junge Menschen in den Westen ziehen. Es gibt verstärkt rechtsradikale Tendenzen. Auch die Nachfolgepartei der SED, die PDS, erhält viele Stimmen.

1991 wurde der Regierungsumzug von Bonn nach Berlin beschlossen, der bis 1999 weitgehend abgeschlossen war. 1994 wurde Roman Herzog Nachfolger von Richard von Weizsäcker als Bundespräsident. Er wurde 1999 von Johannes Rau und dieser 2004 von Horst Köhler abgelöst.

Mit der Unterzeichnung des Vertrages über die Europäische Union 1992, wurde die EG in die EU überführt, die deutlich größere Kompetenzen hat. Der Vertrag sah auch die Einführung des Euro vor und führte zu einer Änderung des Grundgesetzes, wobei auch das Ziel eines Vereinten Europas festgeschrieben wurde.

In den letzten Jahren wurde immer wieder der Ruf nach einem ständigen deutschen Sitz im UN-Sicherheitsrat laut, was im Ausland zunächst kritisch betrachtet, später aber als realistisch eingeschätzt wurde. Nach der Wiedervereinigung beteiligte sich die Bundeswehr auch erstmals an Out-of-area-Einsätzen.

Bei der Bundestagswahl 1998 wurde die CDU/CSU-FDP-Koalition unter Kohl vom niedersächsischen Minsterpräsidenten Gerhard Schröder abgelöst. Ursache war auch der Reformstau. Dies war die erste echte Abwahl einer deutschen Bundesregierung, vorangegangene Machtwechsel waren immer ein Wechsel des Koalitionspartners.

Die neue Regierung aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen ging Reformvorhaben an, diese wurden jedoch zumeist so weit entschärft, dass ihre Wirkung sehr umstritten ist. Nachdem 2000 mit der Versteigerung der UMTS-Lizenzen viel Geld in die Staatskasse gespült wurde, stieg die Verschuldung in den folgenden Jahren aufgrund einer Wirtschaftskrise wieder.

Am 1. Januar 2002 wurde der Euro zum offiziellen Zahlungsmittel in Deutschland. Durch die Bundestagswahl 2002 wurde die Koalition bestätigt, wenn auch nur denkbar knapp. Im August 2002 verursachte die Jahrhundertflut an Elbe und Donau erhebliche Schäden. Im Herbst 2004 wurde der Vertrag über eine Verfassung für Europa unterzeichnet und es gab gegen das parteiübergreifend verabschiedene Hartz-Konzept, das zum 1. Januar 2005 umgesetzt wurde, große Proteste. Durch die damit verbundene Neuordnung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe stieg Anfang des Jahres die Zahl der offiziell Arbeitslosen auf über fünf Millionen.

Weitere eigenständige Beiträge

Teilaspekte deutscher Geschichte

Kriege

Weitere eigenständige Beiträge zu den Kriegen, die mit Beteiligung deutscher Staatengebilde geführt wurden, sind hier aufgelistet:

Revolutionen

Eigenständige Beiträge zu Revolutionen und revolutionsähnlichen Entwicklungen, die in Deutschland bzw. auf dessen heutigen Gebiet stattfanden, und die zu teilweise grundlegenden Zäsuren in der deutschen Geschichte führten.

Geschichte früherer und heutiger deutscher Gliedstaaten

Geschichte deutscher Großstädte

Siehe auch

Literatur

Quellensammlungen

  • Müller, Rainer A. (Hg.): Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung. 11 Bde. Stuttgart: Reclam, 1995-2002 (Reclams Universal-Bibliothek, Bd. 17001-17011). Sehr gute Quellensammlung zur deutschen Geschichte, vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Jede Quelle ist knapp kommentiert, dazu gesellt sich eine allgemeine Einleitung zum geschichtlichen Kontext der jeweiligen Epoche.

Sekundärliteratur in Auswahl

Knappe Übersichtsdarstellungen

  • Deutsche Geschichte. 3 Bde. Sonderausgabe Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1985. zus. XXVII, 1915 S. ISBN 3-525-36187-4 Sehr gute knappe Übersichtsdarstellung zur deutschen Geschichte. Für den Einstieg gut geeignet.
  • Dirlmeier, Ulf/Gestrich, Andreas/Herrmann, Ulrich/Hinrichs, Ernst/Kleßmann, Chrsitoph/Reulecke, Jürgen: Kleine deutsche Geschichte. Durchgesehene und verbesserte Ausgabe Stuttgart: Reclam, 1998 (Reclams Universal-Bibliothek, Bd. 9359). 480 S. ISBN 3-15-009359-7 Knappe Übersichtsdarstellung; nur für den ersten Überblick geeignet.
  • Müller, Helmut M.: Schlaglichter der deutschen Geschichte. Bonn: 2003. 528 S. Dieses Werk kann man praktisch kostenlos (Bereitstellungspauschale 4 EUR) bei der Bundeszentrale für politische Bildung bekommen.
  • Schulze, Hagen: Kleine deutsche Geschichte. München: Beck, 1998. 276 S. ISBN 3-406-40999-7 Sehr verkürzende Darstellung, die sich auf die allgemeinen Grundlinien konzentriert.

Vertiefende Darstellungen beziehungsweise Überblicke

  • Gall, Lothar (Hg.): Enzyklopädie deutscher Geschichte. München: Oldenbourg. Auf 100 Bde. berechnetes Werk, noch im Entstehen begriffen. Die jeweiligen Bände nehmen wichtige Epochen oder geschichtliche Gegenstände auf und sind jeweils in Darstellung, Forschungsmeinung und eine umfassende Bibliographie gegliedert. Ein für die wissenschaftliche Arbeit unersetzbares Instrument.
  • Groh, Dieter und andere (Hgg.): Propyläen Geschichte Deutschlands. bisher 9 Bde., Berlin 1983 ff. Wohl die beste, für ein breiteres und gebildetes Publikum geschrieben Darstellung der deutschen Geschichte, von den Anfängen bis 1933; Band 7 wurde in zwei Teilen ausgeliefert, Bd. 9 wurde später aufgrund ernster Bedenken inhaltlicher Art wieder zurückgezogen
  • Grundmann, Herbert (Hg.): Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. 9. Aufl., 4 Bde. (auch als Taschenbuchausgabe in 22 Bde.), Stuttgart 1970 ff. Die 10. Aufl. dieses Standardwerks ist erst im Entstehen begriffen; trotz des Alters gerade aufgrund der zahlreichen Quellenbelege und der Weite der darin dargestellten Thematik unverzichtbar für die wissenschaftliche Arbeit.
  • Neue Deutsche Geschichte. München: Beck Im Entstehen begriffene moderne Darstellung der deutschen Geschichte vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart, die weniger Wert auf die Ereignisgeschichte legt als noch der Gebhardt.
  • Siedler Deutsche Geschichte., Berlin, 13 Bde. Hervorragende Darstellung, die sich an ein breiteres Publikum wendet, mit zahlreichen Abbildungen.
  • Wehler, Hans-Ulrich (Hg.): Moderne Deutsche Geschichte. 12 Bde. u. Reg.-Bd. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1996. zus. 4148 S. ISBN 3-518-09240-5 Umfassende Darstellung der deutschen Geschichte seit der Frühen Neuzeit.