Zum Inhalt springen

Kanton Fricktal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. November 2004 um 16:30 Uhr durch Voyager (Diskussion | Beiträge) (linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Kanton Fricktal war ein Kanton der Helvetischen Republik. Er wurde aus damals österreichischen Gebieten gebildet und bestand aus den heutigen aargauischen Bezirken Rheinfelden und Laufenburg. Der Kanton bestand von 1802 bis 1803.

Am Ende des 18. Jahrhunderts war der südliche Teil von Baden-Württemberg noch eine habsburgische Provinz namens Vorderösterreich. Auch das südlich des Rheins gelegene Fricktal gehörte dazu.

1799, ein Jahr nach der Ausrufung der Helvetischen Republik, marschierten die französischen Truppen auch in das Fricktal ein. Die Brüder Karl und Sebastian Fahrländer aus Münchwilen sowie einige Mitstreiter konnten dank guter Beziehungen zu führenden französischen und schweizerischen Politikern die Schaffung eines eigenständigen Kantons Fricktal durchsetzen. Sie beriefen sich dabei auf die Friedensverträge von Campo Formio (1797) und Lunéville (1798), die genau dies vorsahen.

Im Dezember 1801 wurde im Pfarrhaus von Eiken eine Verfassung geschrieben. Am 20. Februar 1802 wurde schliesslich der neue Kanton ausgerufen. Als Hauptstadt wurde Laufenburg bestimmt. Das ungestüme Vorgehen des Statthalters Sebastian Fahrländer stiess jedoch auf Kritik. Seine Gegner riefen im September 1802 in einem Gasthaus in Frick die Gemeindevertreter zusammen und erklärten den Statthalter für abgesetzt. Die Hauptstadt wurde daraufhin nach Rheinfelden verlegt.

Trotz intensiver diplomatischer Bemühungen der Fricktaler wurde der Kanton am 19. Februar 1803 aufgelöst, also genau nach einem Jahr. Napoléon Bonaparte verfügte in der Mediationsakte die Verschmelzung mit den Kantonen Aargau und Baden.