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Lein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Flachs

Gemeiner Flachs

Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Rosenähnliche (Rosidae)
Vorlage:Ordo: Malpighiales
Vorlage:Familia: Leingewächse (Linaceae)
Vorlage:Genus: Lein (Linum)
Arten (Auswahl)

Lein (Linum) oder auch Flachs ist eine Gattung von Pflanzen aus der Familie der Leingewächse (Linaceae). Je nach Autorität werden zwischen 80 und 130 Arten unterschieden.

Beschreibung

Es handelt sich bei ihnen um einjährige oder ausdauernde Kräuter oder Halbsträucher mit aufrechtem Stängel, meist abwechselnden, schmalen, ganzrandigen Blättern, am Gipfel blattwinkelständigen Blüten, kugeliger, stumpf fünfkantiger, zehnfächeriger Kapsel und je einem Samen in jedem Fach.

Verwertung

Flachs ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Viele Arten können zur Fasergewinnung genutzt werden. Aus den Stengeln der Pflanzen werden Garne hergestellt und dann zu Leinstoffen gewebt. siehe auch: Leinenindustrie

Geschichte

Bereits vor 6000 Jahren wurden die ägyptischen Pharaonen vor der Mumifizierung in Leintücher gehüllt.

Im europäischen Raum war Flachs bis weit in das 18. Jahrhundert die wichtigste Pflanzenfaser und neben Wolle der wichtigste textile Rohstoff.

Während des 19. Jahrhunderts verlor das Leinen durch das Vordringen der amerikanischen Baumwolle zunehmend an Bedeutung.

Verarbeitung

Faserlein oder Flachs wurde früher per Hand gerauft und nach der Röste weiter verarbeitet.

Heute wird Flachs maschinell in drei Schritten geerntet: Raufen, Wenden, Pressen. Zwischen dem Raufen und Pressen muß der Flachs rösten (rotten). Dazu läßt man das Flachsstroh über Wochen auf dem Feld liegen, und setzt es Regen und Trockenheit aus. Bodenbakterien übernehmen den Verrottungsprozess. Beim Verarbeiten wird das Flachsstroh geriffelt (Entfernen der Samenkapseln), gebrochen, geschwungen und gehechelt (lange Faser=Schwungflachs) oder kardiert (kurze Faser=Schwungwerg). Aus den so entstandenen Bändern werden Garne gesponnen.

Verwendung

Die Samen vieler Leinarten und das darin enthaltene Leinöl finden Gebrauch zu heilkundlichen Zwecken, als Lebensmittel, und in der Malerei.

Die Fasern sind der (einzige) Rohstoff zur Herstellung von Leinengarnen. Aus den langen Fasern werden die feinen Garne und aus den kurzen Fasern (Werg) die gröberen Garne gesponnen. Die Flachsfasern können aber auch zur Herstellung von technischen Fasern (Dämmstoffe, Automobilinnenverkleidungen, Bremsbeläge) dienen.

Die nicht in der textilen Verwendung einsetzbaren Fasern können als Rohstoff in der Papierherstellung eingesetzt werden. Die Flachsschäben (holzartiges Beiprodukt der Fasergewinnung) werden als Einstreu in der Tierhaltung (beispielsweise alternative Boxeneinstreu bei Pferden) eingesetzt.

Vermehrung

Lein vermehrt sich über Insekten- oder Selbstbefruchtung, die Samen sind lichtkeimend.

Arten

Dazu zählt als Kulturpflanze:

Des Weiteren sind im deutschen Sprachraum folgende Arten heimisch:

Weitere Arten sind: