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Mammute

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Datei:Mammut.JPG
Mammut, Rekonstruktion

Mammut (v. frz. mammouth < russ.: mamont < vermutlich a. d. Jakutischen) bezeichnet eine Gattung von ausgestorbenen Elefanten, die in der letzten Eiszeit und kurz davor in zahlreichen Formen in Nordamerika, Europa, Asien und Afrika bis zum 40. Breitengrad vorkamen.

Sie sollen sich aus einer tertiärzeitlichen Elefantengruppe über mehrere Zwischenformen entwickelt haben, die sich zunehmend auf Grasnahrung spezialisierten und an die Kälte anpassten:

  • Mammonteus primigenius (Wollhaar-Mammut) - jüngeres Pleistozän
  • Mammonteus trogontherii (Steppen-Mammut) - mittleres Pleistozän
  • Archidiskodon merdionalis (Südelefant) - älteres Pleistozän

Im Allgemeinen meint man mit "Mammut" das während der letzten Eiszeit in Europa und Nordasien verbreitete Wollhaarmammut; die meisten Mammutarten waren aber weitgehend unbehaart.

Das Wollmammut war eines der beliebtesten Jagdtiere der Menschen im Spätpleistozän. Dies ist durch zahlreiche Höhlenmalereien dokumentiert. Ob eine übermäßige Bejagung das Aussterben der Tiere verursacht hat oder die Klimaveränderungen zum Ende der Eiszeit, ist bis heute nicht vollständig geklärt, aber um 8000 v. Chr. verschwanden die letzten "klassischen" Mammuts in Europa und Asien. Nur auf der ostsibirischen Wrangelinsel überlebten kleine Populationen bis 1700 v. Chr..

Der lateinische Gattungsname Mammut bezeichnet interessanterweise nicht die Mammuts, sondern die nur entfernt verwandten Mastodonten, die zur selben Zeit in Nordamerika lebten und in der letzten Eiszeit ebenfalls behaarte Formen entwickelten.

Im asiatischen Teil Russlands werden immer wieder nahezu vollständig im Eis eingeschlossene Mammut-Kadaver gefunden. Entdeckt werden diese interessanterweise meist durch den kilometerweit wahrnehmbaren, beißenden Geruch des einsetzenden Verwesungsprozesses, sobald Teile des Tierkörpers durch den Auftauvorgang freigelegt wurden. Neben der raschen Verwesung sorgen auch Aasfresser dafür, dass solche über jahrtausende gefrorenen Kadaver oft schon binnen Wochen vollständig zerstört werden. Intaktes Zellmaterial existiert in Japan, Russland,USA, Deutschland, Frankreich und in den Niederlanden. Daraus Mammuts klonen zu können ist zur Zeit ein unbezahlbares Utopisches unterfangen.

7 vollständige Mammutskelette sind im Mammutheum Siegsdorf, ein großes Im Naturkunde Museum Siegsdorf [im Chiemgau] und ein Teilskelett im Museums für Ur- und Frühgeschichte in Eichstätt zu besichtigen. Weitere mehr oder weniger vollständige Mammutskelette finden Sie in: Ahlen,Bottrop,Darmstadt,Halle an der Saale,Münster u.a..

Literatur

  • Garutt, W. E.: Das Mammut, Westarp Wissenschaften, 2004. ISBN 3-89432-171-7
  • Lister, Adrian und Bahn, Paul: Mammuts - Riesen der Eiszeit, Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1997. ISBN 3-7995-9050-1
  • Stone, Richard: Mammut - Rückkehr der Giganten?, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2003. ISBN 3-440-09520-7
  • Ward, Peter D.: Ausgerottet oder ausgestorben? Warum die Mammuts die Eiszeit nicht überleben konnten?, Birkhäuser Verlag, Basel 1998. ISBN 3-7643-5915-3
  • Probst, Ernst: Deutschland in der Urzeit, C. Bertelsmann, 1986

weitere Links: http://www.mammutheum.de]