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Moral

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Moral (frz.: moral, v. lat.: moralis die Sitten betreffend; (lat.:mos Sitte; Plural mores) beschreibt

  1. die Gesamtheit der sittlichen Normen, Werte, Grundsätze, die das zwischenmenschliche Verhalten einer menschlichen Gesellschaft regulieren und von ihrem überwiegenden Teil als verbindlich akzeptiert oder zumindest hingenommen werden. (herrschende Moral; bürgerliche Moral)
  2. das sittliche Empfinden / Verhalten eines Einzelnen, bzw. einer Gruppe. (hohe Moral; niedere Moral)
  3. in der Philosophie (Immanuel Kant) die Lehre vom sittlichen Verhalten des Menschen (häufiger Ethik genannt)
  4. in der Literatur die Nutzanwendung z.B. einer Erzählung ("Moral von der Geschichte")
  5. Wenn ein Soldat demoralisiert ist ,dann fehlem ihm die Ziele und Hoffnung um weiter zu kämpfen.

Der Gegensatz zwischen Moral und Ethik besteht darin, dass die faktische Moral teilweise emotionale Ursprünge hat (Ekel, Hass, Angst) sowie kultur- und gesellschaftsabhängig ist, die Ethik hingegen mit Logik auf "absoluten" Maßstäben aufzubauen versucht. Ethik kann auch als das Nachdenken über Moral verstanden werden.

Siehe auch: Sitte.

Das Wort Moral ist ein sog. Singularetantum: ein Wort, zu dem kein Plural existiert.

Zitate

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  • Moral, das ist, wenn man moralisch ist. - Georg Büchner (Woyzeck)
  • Man wird moralisch, sobald man unglücklich ist.Marcel Proust (Im Schatten der jungen Mädchen, ISBN 3-51857875-8, S. 203)
  • Das Moralische versteht sich immer von selbst. - Friedrich Theodor Vischer
  • Die Moral ist immer die letzte Zuflucht von Leuten, die die Schönheit nicht begreifen. - Oscar Wilde
  • Die Welt muß begreifen, daß Staatsmoral ebenso lebenswichtig ist wie Privatmoral. - Franklin D. Roosevelt
  • Es gibt nichts Göttliches an der Moral; sie ist eine rein menschliche Angelegenheit. - Albert Einstein
  • Wir haben eine doppelte Moral: eine, die wir predigen, aber nicht anwenden, und eine, die wir anwenden, aber nicht predigen. - Bertrand Russell
  • Wo Politik ist oder Ökonomie, da ist keine Moral. - Friedrich von Schlegel
  • Nicht die Fruchtbarkeit des Raubtieres findet eine moralische Verkleidung nötig, sondern das Herdentier mit seiner tiefen Mittelmäßigkeit, Angst und Langeweile an sich selbst. - Friedrich Nietzsche