Carl F. W. Borgward
Carl F. W. Borgward, eigentl. Carl Friedrich Wilhelm Borgward, (* 10. November 1890 in Hamburg-Altona; † 28. Juli 1963 in Bremen) war ein deutscher Ingenieur und Autokonstrukteur.
Leben
Borgward stammte aus einfachen Verhältnissen und hatte noch zwölf Geschwister. Nach seiner Lehre als Schlosser studierte er Maschinenbau. Ihn dabei zu unterstützen, war für die Familie nicht einfach. 1913 beendete Borgward sein Studium als Dipl.-Ing..
Die Kriegsjahre 1914 bis 1918 überlebte er verwundet. 1919 trat er als Teilhaber in die Fa. Bremer Reifenindustrie ein. Nach seiner Umstrukturierung wurde sie 1920 als Bremer Kühlerfabrik Borgward & Co. neu gegründet.
In den Jahren 1924 und 1925 werden die ersten Exemplare der Modelle Blitzkarre und Goliath ausgeliefert. Zusammen mit seinem Partner, dem Kaufmann Wilhelm Tecklenburg, gründete Borgward 1928 die Fa. Goliath-Werke Borgward & Co. Als die Beiden 1931 die Hansa-Lloyde-Werke übernahmen, entstand die Borgward-Gruppe. 1937 konnte Borgward seinen Partner Tecklenburg auszahlen und fortan die Firma alleine leiten.
Am 23. September 1938 wurde in Sebaldsbrück (Bremen) die Carl F. W. Borgward Automobil- und Motorenwerke eingeweiht. Nach den Ereignissen vom 9. und 10. November desselben Jahres trat Borgward der NSDAP bei. Bis zum Kriegende fertigte man bei Borgward überwiegend militärische Nutzfahrzeuge.
Als 1944 bei Bombenangriffen die Fabrik zertört wurde, waren weit über die Hälfte der Beschäftigten Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Borgward wurde daher bis 1948 interniert.
Bereits 1949 konnten die ersten Fahrzeuge des Lloyd LP 300 konstruiert und gefertigt werden. Im Volksmund hieß dieser Verkaufsschlager bald Leukoplastbomber. Für seine Erfolge wurde Borgward 1950 von der Technischen Hochschule Hannover mit dem Ehrentitel Dr. phil h.c. ausgezeichnet.
Das große Bundesverdienstkreuz wurde Bordward 1955 verliehen. Anläßlich seines 70. Geburtstages fünf Jahre später bekam er das große Bundesverdienstkreuz mit Stern.
Am 4. Februar 1961 geschah eine der spektakulärsten Insolvenzen der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Das Land Bremen sperrte Borgward einen bereits zugesagten Kredit und überführte die Borgward-Werke in eine Aktiengesellschaft. Diese AG gehörte zu 100% dem Land Bremen. Bei der späteren Abwicklung konnten alle Gläubiger befriedigt werden; nur Borgward wurde nicht entschädigt.
Im Alter 73 Jahren starb Dipl. Ing. Carl Friedrich Wilhelm Borgward am 28. Juli 1963 in Bremen.
Eine Gruppe von Investoren kaufte 1964 die Maschinen und die Rechte und baute in den Jahren 1967 bis 1970 den Borgward P 100 in Mexiko nach. Die ehemaligen Fabrikanlagen in Bremen-Sebaldsbrück gehören heute zur Fa. Mercedes AG.
Da sich überall auf der Welt Freunde von Borgward-Fahrzeugen zusammenschließen, ist bewiesen, daß die Faszination Borgward immer noch ungebrochen ist.
Werke
- Der Rhombus : Werkszeitung. - Bremen : Borgward, 1.1952 - 10.1961
Literatur
- Hartwig, Engelbert: Mußte Isabella sterben? : die Tragödie der Borgward-Gruppe. - Bremen : Kurze, 2001. - ISBN 3-927485-29-2
- Kurbisch, Ulrich (Hrsg.): Borgward : ein Blick zurück auf Wirtschaftswunder, Werksalltag und ein Automythos. - Berlin : Elefanten-Press, 1984. - ISBN 3-88520-121-6
- Roland, Martin-Paul: Borgward-Automobile : 1949-1961. - Stuttgart : Schrader, 2001. - ISBN 3-613-87215-3
- Schmidt, Georg: Kaisen und Borgward : wie zwei Hamburger berühmte Bremer wurden. - Bremen : Döll, 1997. - ISBN 3-88808-233-1
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Borgward, Carl Friedrich Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Automobilbauer |
GEBURTSDATUM | 10. November 1890 |
GEBURTSORT | Hamburg-Altona |
STERBEDATUM | 28. Juli 1963 |
STERBEORT | Bremen |