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Kajak

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Dies ist der Artikel über Kajak-Boote. Kajak ist auch der Name einer Musikgruppe. Eine weitere Musikgruppe schreibt sich Kayak.


Einer-Renn-Kajaks im Rennen auf der Westdeutschen Kanurennsportmeisterschaft 2003

Kajaks sind kleine kiellose Boote. Sie sind an der Oberseite geschlossen (bis auf die Sitzluke für den Fahrer, außer bei Sit-on-top-Kajaks). Ist das Boot vom Bug zum Heck nach oben offen, spricht man dagegen von Kanadiern. Kanu ist der Oberbegriff für Kajaks und Kanadier.

Kajaks werden in Fahrtrichtung sitzend mit einem Doppelpaddel bewegt und sind meist für eine oder zwei Personen, im Rennsport bis zu vier Personen, ausgelegt. Kajaks wurden in der Arktis von den Inuit (Eskimos) entwickelt. Dort wurden schnelle und wendige Boote für die Jagd benötigt.

Die Inuit bauten die Kajaks aus Holz und Knochen. Der Rahmen wurde mit Tierfellen bespannt. Ähnliche Boote verwendete auch die Bevölkerung der Aleuten für die Jagd auf dem Meer: die so genannten Baidarkas.

Im 20. Jahrhundert: Blütezeit der Faltboote (faltbare Kajaks aus Holz- oder Metallgerüst und mit PVC-beschichtetem Stoff bespannt). Moderne Kajaks sind aus Kunststoff (meist Polyethylen oder glas-, kohlenstoff- bzw. aramidfaserverstärktem Kunststoff) oder Holz gefertigt, oder aber als Schlauchkajak aus Kautschuk oder PVC. Aber v.a. in Grönland wird auch die traditionelle Kajakbauweise immer noch angewendet, wobei die Haut heute meist aus imprägnierter Leinwand besteht.

Zur Ausrüstung gehört neben dem Kajak auch ein Auftriebskörper (falls das Boot keine Abschottung hat) und natürlich das Doppelpaddel. Selbstverständlich sollte der Gebrauch einer Schwimmweste sein. Da man nie weiss an welchen Stellen man aussteigen muß, gehört ein passendes Schuhwerk hinzu. Es sollte nicht beim Schwimmen behindern, aber Schutz bieten vor Verletzungen am Ufer.

Um das Eindringen von Wasser zu vermindern kann man sich einer Spritzdecke bedienen. Sie besteht meist aus Nylon oder Neopren und wird über den Süllrand gezogen. Dazu muß man jedoch mit der Bedienung vertraut sein, um beim Kentern aussteigen zu können.

Die Inuit entwickelten auch eine Technik, um sich bei Kenterung schnell und ohne aussteigen zu müssen wieder aufrichten zu können. Der Begriff Eskimorolle (auch Kenterrolle genannt) stammt daher.

Es gibt heute verschiedene Kanusportarten.

Das Seekajak und der Seekajaksport

Das Seekajak ist entsprechend der besonderen Situation auf dem Meer zu paddeln konstruiert und ausgerüstet. Merkmale sind Länge und guter Gradeauslauf. Es fehlt bei diesem Sport im Gegensatz z.B. zum Flusswandern in der Regel das nahe Ufer.

Das handelsübliche Seekajak hat Merkmale der ursprünglichen Kajaks der Inuit. Ursprünglich war es ein Jagdgerät, das Seekajak ist ein Sportgerät, welches Ausrüstungsgegenstände wie Zelt, Schlafsack und Verpflegung aufnehmen können muss. Das Seekajak muss den besonderen Bedingungen auf See, den Wetterveränderungen, eventuellen Kenterungen und dem erforderlichen Sicherheitsstandards entsprechen. Der Fahrer muss in der körperlichen Verfassung sein die vorgenommene Strecke auch bei Veränderungen der Umgebungsbedingungen zu bewältigen.

Der Fahrer soll mit besonderer Kleidung, Signalmitteln, Funkgerät o.ä. ausgerüstet sein. Er sollte durch Beherrschung von Techniken wie Eskimorolle oder Wiedereinstieg mit oder ohne Hilfsmittel in der Lage sein Situationen wie eine Kenterung in kaltem Wasser sicher zu beherrschen. Alleinfahrten sind nicht zu empfehlen.

Der Seekajaksport wird in Europa seit ca. 1930 aktiv betrieben. Früher zumeist in Faltbooten, heute werden GFK- oder PE-Boote verwendet, wenngleich das Faltboot besonders bei Bahn- und Fernreisen nach wie vor Vorteile hat. Spektakuläre Reisen per Seekajak sind beispielsweise Fahrten in Feuerland, Arktis und Antarktis, Küstenfahrten um Großbritannien. Info:Kayak ist Turksprache und bedeutet Rutschen.

Wildwasserkajak

Das Wildwasserkajak ist für Fahrten auf dem Wildwasser konstruiert. Merkmale sind Kürze und Wendigkeit. Wildwasserkajaks werden in mehrere Untergruppen unterschieden: Rodeoboot, Riverrunner (Funcruiser), Creeker, Slalomboot und Squirter. Die einzelnen Typen sind für verschiedene Wildwasser-Schwierigkeitsgrade des Wildwasserpaddelns ausgelegt.


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