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Alhazen

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Abu Ali al-Hasan Ibn Al-Haitham, latinisiert Alhazen, (* um 965 in Basra; † 1040 in Kairo), war ein bedeutender persischer Mathematiker, Optiker und Astronom.

Obwohl er es am Hof Al-Hakims bis zum Amt eines Wesirs brachte, täuschte er Wahnsinn vor, um seine Beamtenlaufbahn zu beenden und sich der Wissenschaft zu widmen.

In seinen zahlreichen mathematischen Werken beschäftigte er sich mit Problemen der Geometrie. Von größter Bedeutung sind auch seine optischen Experimente. Alhazen konnte zeigen, dass Lichtstrahlen unabhängig vom menschlichen Auge existieren. Bis zu diesem Zeitpunkt nahm man an, dass so genannte Sehstrahlen, die vom menschlichen Auge ausgehen sollten, die Umgebung abtasteten. Von praktischer Bedeutung waren von Alhazen hergestellte Lesesteine aus Glas. Damit gilt er als Erfinder der Lupe.

Ausgehend von seinen Erkenntnissen auf dem Gebiet der Optik, entdeckte Alhazen, dass das Brechungsgesetz auch für die Lufthülle der Erde gilt. Er stellte auch fest, dass der Mond sowohl am Horizont als auch im Zenit die gleiche Größe hat. Er erkannte also den scheinbar größeren Durchmesser des Mondes in Horizontnähe als eine Wahrnehmungstäuschung (Mondtäuschung).

Werke

  • Kitab-al-Manazir (Wahrnehmungslehre)

Literatur

  • Karl Kohl: Über das Licht des Mondes. Eine Untersuchung von Ibn al Haitham. In: Sb. der Phys.-med. Sozietät. Bd. 56/57, Menke, Erlangen 1926
  • Matthias Schramm: Ibn Al-Haithams Weg zur Physik. Wiesbaden 1963
  • Gotthard Strohmaier: Alhazen - Physik am Rande des Irrsinns. In Spektrum der Wissenschaft. 12/2004. Spektrum der Wissenschaft Verlag, ISSN 0170-2971, S. 90-97