Piranhas
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Arten | ||||||||||||
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Zu den Piranhas (Pygocentrus) (portugiesisch, aus Tupi) werden im engeren Sinne drei südamerikanische Fischarten aus der Familie der Salmler (Characidae) und der Unterfamilie der Sägesalmler (Serrasalminae) zusammengefasst. Es handelt sich um räuberische Fische in tropischen Süßgewässern des Kontinents. Im weiteren Sinne zählt man noch einige weitere Fische dazu, insbesondere die Pirayas (Serrasalmus) und Fische der Gattungen Pristobrycon und Pygopristis; diese werden aber zur Abgrenzung besser als Pirambebas bezeichnet. Der Rest des Artikels folgt dem engeren Sprachgebrauch.
Piranhas sind hochrückige, seitlich stark abgeflachte Schwarmfische mit sehr scharfen Zähnen. Sie jagen vor allem Fische, greifen aber, besonders bei dichter Besiedlung, auch größere Wirbeltiere an. Die Gefährlichkeit der Piranhas für den Menschen ist sehr umstritten und keineswegs erwiesen. Die einheimischen Indianer baden bedenkenlos in Gewässern, in denen Piranhas vorkommen. Besonders blutende und zappelnde Tiere passen in das Beuteschema der Piranhas und locken diese an. In ihrer Heimat übernehmen sie in gewissem Maße die Rolle der Gesundheitspolizei. Zweimal im Monat wird das Amazonasgebiet durch den Gezeitenzyklus überschwemmt. Die dadurch entstehende Springflut reißt viele Wildtiere in den Tod, welche die Piranhas restlos aufessen. Somit erfüllen die Piranhas eine wichtige Funktion zugunsten des ökologischen Gleichgewichtes, weil durch das Vertilgen der Tierleichen gefährliche Epidemien verhindert werden. Dabei ist das Agressionsverhalten der Tiere berüchtigt, es ist bei allen drei Arten sehr ausgeprägt. Wenn Piranhas hungrig sind, verfallen sie in einen Blutrausch, sobald sie Beute/Blut wittern. Bei verschiedenen südamerikanischen Ureinwohnern ist der Piranha ein leckerer Speisefisch. Er wird mit roten Papageienfedern gefangen. Ein Brauch einiger einheimischer Indianerstämme besteht darin, nur die Skelette der Toten zu begraben. Dazu werden die Verstorbenen für kurze Zeit an einem Seil ins Wasser gehängt, um als Aasfutter für die Piranhas zu dienen. Eine Besonderheit der Piranhas ist eine extrem schnelle Wundheilung. Sie verletzen sich oft gegenseitig, wenn sie über Beute herfallen. Doch ihre Wunden heilen immer wieder sehr schnell. Doch sobald Piranhas spüren, dass ein Mitglied des Schwarms schwer verletzt ist, wird es von seinen Artgenossen aufgefressen. Als natürliche Feinde der Piranhas zählen Kaimane, große Raubfische oder - wenn sie krank oder verletzt sind - ihre eigenen Artgenossen.