Scheich Ubeydallah
Diese Baustelle befindet sich fälschlicherweise im Artikelnamensraum. Bitte verschiebe die Seite oder entferne den Baustein {{Baustelle}} .
|
Scheich Ubeydallah († 1884) war ein kurdischer einflussreicher Scheich und Anführer eines Aufstandes gegen Perser und Osmanen im Jahr 1880.
Familie
Scheich Ubeydallah stammt aus dem Dorf Nehri in Şemdinli der heutigen türkischen Provinz Hakkari und war der Sohn des Scheich Tahas. Er gehörte dem Naqschbandiorden an und hatte als dessen oberster Scheich großen Einfluss in der Region. Seine Familie führte sich auf Abd al-Qadir al-Dschilani, dem Gründer des Qadiriyyaordens, und letztendlich auf den Propheten Mohammed zurück. Die Nachfahren Scheich Ubeydallahs tragen heute den Nachnamen Geylan.[1]
Situation
Zum Ende des 19. Jhr. wurden allen kurdischen Fürstentümer im osmanischen Reich ihre Sonderrechte entzogen. In der kurdischen Gesellschaft nahmen nach und nach Scheichs als religiöse und weltliche Führer den Platz der kurdischen Emire ein. Zusätzlich dazu verwüsteten die Kriege mit Russland die Wirtschaft Ostanatoliens und verursachten Hungersnöte und Unruhen.
1878 brach wieder ein Krieg (Russisch-Osmanischer Krieg (1877–1878)) zwischen dem Osmanischen Reich und Russland aus. Die Fronten lagen im Kaukasus und auf dem Balkan. Der Sultan Abdülhamid II. rief die Osmanen zum Dschihad gegen die Russen auf. Scheich Ubeydallah bezog von der Regierung mehrere Tausend moderne Gewehre, die die Osmanen von der USA erworben hatten. So hatte er dem britischen Konsul William C. Abbott in Täbris nach 20.000 Gewehre des Typs Winchester und Martini-Henry. Scheich Ubeydallah kämpfte mit diesen Gewehren und Männern gegen die russichen Truppen bei Beyazid, doch wurde von denen besiegt. Gemäß Basil Nikitin war er Anführer von 70.000 Stammeskriegern.[2] Seine irregulären Truppen konnten gegen die russische Armee nichts ausrichten. Die irregulären kurdischen Gruppen benutzten die Gewehre auch, um christlich-armenische Dörfer in der Umgebung von Van zu überfallen und auszurauben. Nach Bilal N. Şimşir hat dieses Verhalten die Hand der Europäer gestärkt, die der Auffassung waren, dass die christlichen Armenier im osmanischen Reich Schutz bedürfen.[3] Dies wurde dann in Artikel 61 der Erklärung des Berliner Kongresses schriftlich niedergelegt.[4]
- erwartete belohnung vom sultan
- gab nur einen bruchteil der gewehre zurück und verkaufte sie an den iran.
Gegenüber Dr. Joseph Cochran sagte er:
„Die Kurden sind mit mehr als 500.000 Familien ein anderes Volk. Ihre Religion ist von den anderer verschieden, Gesetze und Traditionen sind anders.[5]“
Mit Religion bezeichnete er den Schafiiten und unterscheidet die Kurden von den schiitischen Persern und den hanafitischen Osmanen.
1. kurden sind ein eigenes volk 2. osmanen und perser bringen chaos in den kurdischen gebieten 3. angst von der errichtung eines armeniens in kurdistan
Aufstand gegen die Osmanen
Im Jahr 1879 erhob sich gegen den Staat. Auslöser war eine Strafexpedition des osmanischen Kaymakams von Gever gegen den Kurdenstamm Herki. Scheich Ubeydallah rief Kurdenführern der Region zu einem Aufstand auf und sagte selber, dass er die osmanische Regierung nicht mehr anerkenne und nach Amediye marschieren werde. Ein osmanische Einheit aus Mosul traf dann bei Amediye auf 900 Mann der Aufständigen unter der Führung Seyyit Abdülkadir und besiegte diese. Der Aufstand brach schnell zusammen.
Die osmanische Regierung verheitl sich widersprüchlich gegenüber dem Scheich. 20.000 Kurus Gehalt pro Monat. Der Kaymakam von Gever wurde versetzt.
Invasion
Im Oktober 1880 begann er einen Angriff auf persischem Territorium. Dabei hatte er drei Armeen, die von seinen Söhnen Seyyit Abdülkadir und Scheich Sıddık und dem Vertrauten Scheich Mehmed Said angeführt wurden. Seyyit Abdülkadir marschierte mit seinen Männern südlich des Urmiasees Richtung Mahabad. Scheich Sıddık blieb zu Absicherung seines Bruder bei Margawar. Mahabad ergab sich den Angreifern. Im Iran schlossen sich ihnen weitere Kurden an. Die Truppen eroberten und zertrümmerten dann Miandoab. Eine Belagerung von Urmia scheiterte und rasch gewannen die Iraner die Oberhand und drängte die Kurden bis an die Grenze zurück.
Anfangs duldeten die Osmanen dies, doch der Angriff weitete sich zu einem großen kurdischen Aufstand und schwappte auch auf das Osmanische Reich über.
Der Scheich beanspruchte einen kurdisches Staat und begründete dies unter anderem damit, dass die Kurden ein Volk mit eigener Sprache und Religion seien.
Nach der Niederlage Scheich Ubeydallahs wurde er zusammen mit anderen Angehörigen wie seinem Sohn Seyyit Abdülkadir nach Taif in Arabien deportiert.
Einzelnachweise
- ↑ Hakan Özoğlu
- ↑ Nikitn in Les Afsars d'Urmiyeh. Zitiert nach Wadie S. 170
- ↑ Bilal N. Şimşir S. 183
- ↑ Der Artikel 61 lautet: Verpflichtete sich die Hohe Pforte, ohne jeden Verzug, die Verbesserungen und Reformen in den von den Armeniern bewohnten Provinzen einzuführen, welche die lokalen Bedürfnisse erfordern, und ihnen Sicherheit gegen die Tscherkessen und Kurden zu gewährleisten. Sie wird von Zeit zu Zeit von den hierfür ergriffenen Maßregeln den Mächten Kenntnis gegeben, welche die Anwendung derselben überwachen werden.Quelle S.6
- ↑ Brief an Dr. Cochran vom 5. Oktober 1880.Wadie Jwaideh
Literatur
- Celile Celil: 1880 Şeyh Ubeydullah Nehri Kürt Ayaklanması, Peri Verlag, Istanbul 1998, ISBN 9758245031
- Wadie Jwaideh: The Kurdish National Movement - Its Origins and Development, Syracuse University Press, ISBN 0-8156-3093-x
- Bilal N. Şimşir: Kürtçülük 1787 - 1923, Bilgi Yayınevi, ISBN 9789752202153
- Hakan Özoğlu: Nationalism and kurdish notables in the late ottoman-early republican era, Int. J. Middle East Stud. # 33, S. 383-409
{{DEFAULTSORT:Sortierbegriff}} [[Kategorie:Mann]] [[Kategorie:Kurde]] [[Kategorie:Islamischer Geistlicher]] {{Personendaten |NAME= |ALTERNATIVNAMEN=Şêx Ubeydûllahê Nehrî |KURZBESCHREIBUNG= |GEBURTSDATUM= |GEBURTSORT= |STERBEDATUM= |STERBEORT= }} [[ku:Şêx Ubeydûllahê Nehrî]] [[tr:Şeyh Ubeydullah Nehri]]