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Oświęcim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Oświęcim / Auschwitz
Wappen fehlt noch Oświęcim in Kleinpolen (Polen)
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Landkreis: Oświęcimski
Einwohner: 42.720 (31.12.2001)
Fläche: 30,2 km²
Höhe: 254 m ü. NN
Postleitzahl: 32-600 bis 32-610
Telefonvorwahl: (+48) 33
Geografische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:50_02_N_19_17_E, 2:50° 02′ nördl. Breite
19° 17′ östl. Länge
KFZ-Kennzeichen: KOS
Wirtschaft & Verkehr
Zweige:
Verkehrsweg: Tychy - Zator
Nächster int. Flughafen: Flughafen Krakau
Stadtverwaltung
Bürgermeister: Janusz Marszałek (2005)
Adresse: ul. Zaborska 2
32-600 Oświęcim
Homepage: Homepage der Stadt Oświęcim
E-Mail: um@um.oswiecim.pl

Oświęcim Vorlage:Lautschrift (deutsch Auschwitz) ist eine am Fluss Sola gelegene polnische Mittelstadt im Verwaltungsbezirk Kleinpolen im südlichen Teil des Landes, rund 50 km westlich der Bezirkshauptstadt Krakau.

Geschichte

Im Jahr 1179 fand Oświęcim erste urkundliche Erwähnung, als es aus der Krakauer Seniorenprovinz herausgelöst und dem Herzogtum Oppeln zugeschlagen wurde. 1272 wurden dem Ort die Stadtrechte verliehen. Im Laufe der Geschichte lebten hier Deutsche und Polen friedlich zusammen. Die den westlichen Teil Galiziens bildenden Herzogtümer Auschwitz und Zator kamen 1327 durch Herzog Johann von Auschwitz in ein Vasallenverhältnis zum Königreich Böhmen. Später ging die Gegend wieder an die Herzöge von Teschen und Großglogau. Im 14. Jahrhundert setzte eine Landflucht ein, die viele Bewohner des Ortes in andere Gebiete zog. Das Interesse der Deutschen an Auschwitz schwand und 1457 kaufte der polnische König Kasimir IV. die Rechte am Ort, der anschließend der Woiwodschaft Krakau angegliedert wurde. Bereits im 15. Jahrhundert stellten Juden, die von den polnischen Königen zur Ansiedlung eingeladen worden waren, die Bevölkerungsmehrheit.

1655 wurde Oświęcim von schwedischen Truppen verwüstet. Bis zu den Teilungen Polens am Ende des 18. Jahrhunderts hatte der Ort seine frühere Bedeutung völlig verloren. Er kam 1773 zu Österreich und lag bald auch an der Grenze zu Preußen und Russland. 1818 wurde die Gegend deutsches Bundesgebiet, da sie lange Zeit Bestandteil von Schlesien gewesen war. Während des Deutsch-Österreichischen Krieges erfolgte am 27. Juni 1866 ein Angriff der Preußen auf Auschwitz, der jedoch zurückgeschlagen wurde.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde Oświęcim wieder polnisch. Bereits 1918 organisierte die "Polnische Liquidationskommission" in Krakau die Übernahme der Zivilverwaltung. Bis 1932 war Oświęcim Verwaltungssitz eines polnischen Landkreises.

Zeit des Nationalsozialismus

In der Zeit der deutschen Besetzung (ab September 1939) wurde Oświęcim in Auschwitz umbenannt und gehörte von Oktober/November 1939 an zum Deutschen Reich. Es bildete im westlichen Teil des neuen Landkreises Bielitz einen Teil des neuen Regierungsbezirkes Kattowitz in der preußischen Provinz Schlesien, ab dem 18. Januar 1941 - nach der Teilung Schlesiens - der Provinz Oberschlesien.

Seit dem 30. November 1940 wurde die Stadt Verwaltungsmittelpunkt des gleichnamigen Amtsbezirks. Dieser bestand aus der Stadt Auschwitz und den umliegenden Gemeinden Babitz, Birkenau, Broschkowitz, Dwory, Klutschnikowitz, Monowitz, Poremba-Wielka, Stara-Stawy, Wlocienitz und Zaborz-Ost. Auschwitz war der Sitz des deutschen Amtskommissars.

Mit der Verleihung des Rechtes der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 an die Stadt Auschwitz stand diese ab 1. April 1943 außerhalb des Verbandes eines Amtsbezirks. An der Spitze der Ortsverwaltung stand nunmehr bis Kriegsende ein deutscher Bürgermeister.

Die vor dem Krieg zu 60% jüdische Bevölkerung wurde von den deutschen Besatzern vollständig vertrieben oder ermordet.

Auschwitz wurde zum Standort des größten Komplexes von Konzentrationslagern im Deutschen Reich und den besetzten Gebieten. Dazu zählten:

Nachkriegszeit

Nachdem der einzige jüdische Heimkehrer in den 1990er Jahren starb, gibt es derzeit keine dort ansässige jüdische Bevölkerung. Allerdings wurde eine ehemalige Synagoge renoviert, die in den Nachkriegsjahren als Teppichlager genutzt wurde. Sie wird als jüdisches Kulturzentrum und als Museum der jüdischen Vergangenheit der Stadt genutzt.

Nach Kriegsende nahm die Stadt ihren alten Namen Oświęcim wieder an. Die durch das KZ Auschwitz aufgebauten Buna-Werke wurden vom polnischen Staat übernommen und als Chemiewerke Oświęcim zum größten Arbeitgeber des Ortes. Die einseitige wirtschaftliche Ausrichtung auf diesen Großbetrieb brachte der Stadt nach 1990 wirtschaftliche Probleme. Seither werden die Bereiche Handel und Dienstleistungen stark ausgebaut.

Der Powiat Oświęcimski wurde 1948 wieder eingerichtet (siehe Navigationsleiste). Zwischen 1975 und 1999 gehörte die Stadt zur Woiwodschaft Biala.

Stadtgliederung

Die Stadt Oświęcim gliedert sich in die Stadtteile Błonie, Domki Szeregowe, Dwory-Kruki, Monowice (Monowitz), Pod Borem, Północ, Południe, Stare Miasto (Altstadt), Stare Stawy (Stara Stawy), Wschód, Zachód, Zasole

Museen

Als Ort des Verbrechens steht Auschwitz als Synonym für den während des Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten begangenen Holocaust. Große Teile des Konzentrationslagers sind erhalten und erinnern als ein von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärtes Staatliches Museum an jene Zeit.

Es gibt in Oświęcim auch ein städtisches Museum, das in bescheidenem Rahmen über die Geschichte der Stadt und das frühere Leben ihrer Einwohner informiert.

Sport

Das Eishockey-Team von Unia Oświęcim wurde bereits mehrfach polnischer Meister. Der Schwimmer Paweł Korzeniowski aus Auschwitz wurde bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Vierter über 200 m Schmetterling.

Partnerstädte

Gmina

Die Landgemeinde Oświęcim umfaßt ein Gebiet von 74 km² mit 15.500 Einwohnern. Sie gliedert sich in die Schulzenämter:

  • Babice (Babitz), 1.582 Einwohner
  • Broszkowice (Broschkowitz), 563 Einwohner
  • Brzezinka (Birkenau), 2.195 Einwohner
  • Dwory II, 342 Einwohner
  • Grojec, 2.798 Einwohner
  • Harmęże (Harmense), 572 Einwohner
  • Osada Stawy Grojeckie
  • Łazy, 396 Einwohner
  • Pławy, 330 Einwohner
  • Poręba Wielka (Poremba Wielka), 1.764 Einwohner
  • Rajsko, 1.300 Einwohner
  • Stawy Monowskie, 319 Einwohner
  • Włosienica (Wlocienitz), 1.440 Einwohner
  • Zaborze (Zaborz), 2.257 Einwohner