Burg Neuhaus (Wolfsburg)
Burg Neuhaus ist eine gut erhaltende, mittelalterliche Wasserburg im Wolfsburger Stadtteil Neuhaus-Reislingen. Die 1372 errichtete und 1367 erstmals urkundlich erwähnte Burg hatte bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts eine militärische Funktion als Rittersitz inne. Danach diente sie als herzoglich braunschweigisches Amtshaus und wurde zu einer landwirtschaftlichen Domäne. Seit 1981 gehört die Burg der Stadt Wolfsburg.
Lage
Die Burg ist auf einem Felsmassiv aus Keupersandstein oberhalb der Allerniederung errichtet worden. Zur Wasserburg wurde sie durch die Anstauung des Hehlinger Bachs, der sie als Wassergraben umgab. Davon ist heute nur noch der Burgteich vorhanden. Die Burg lag früher an einer günstigen Stelle, um vorbeiführende Handelsstraßen zu schützen. Dies waren die Strecken Lüneburg - Leipzig und Bremen – Magdeburg. Die Handelswege kreuzten hier das Aller-Urstromtal an einer relativ trockenen Stelle zwischen den Sumpfgebieten des Barnbruchs im Westen und des Drömlings im Osten.
Bau
Burg Neuhaus wurde 1372 während des Lüneburger Erbfolgekrieges 1370-1388 als Neues Haus vom Welfenherzog Magnus dem Jüngeren und der Stadt Braunschweig erbaut. Sie sollte eine Gegenburg zur Befestigung Altes Haus in Vorsfelde und der Wolfsburg sein, die beide dem Geschlecht derer von Bartensleben unterstanden. Von der Vorsfelder Burg sind heute weder Überreste vorhanden noch ist ihr früherer Standort bekannt. Burg Neuhaus ist eine geschlossene Anlage mit geschütztem Innenhof. Kennzeichnend für ihre militärische Stärke ist der etwa 20 m hohe, trutzige Bergfried neben der Toreinfahrt. Sie verfügte über einen großen Rittersaal. Erreichbar war die Anlage nur über eine Zugbrücke.
Geschichte
Am 24.Juni 1372 kam zu einer offenen Feldschlacht bei (Wolfsburg-) Heßlingen zwischen den Truppen der Burg Neuhaus (Welfen) und Truppen der Wolfsburg (von Bartensleben), die unentschieden endete. 1374 beendete ein Sonderfrieden die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Region. 1552 wurde die Burg durch Truppen des Grafen von Mansfeld beschossen. Danach endete ihre Zeit als Rittersitz. Sie wurde zum Amtshaus des Herzogtum Braunschweig umgebaut. In den Wirtschafsgebäuden der Burg entstand eine landwirtschaftliche Domäne. In ihr befanden sich von 1585 - 1890 eine Brauerei sowie eine Brennerei. 1934 endete die Funktion der Burg als Amtssitz und Domäne, in ihr wurde während der Zeit des Dritten Reichs eine Reichssportschule eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1980 war die Burg ein Kinderheim und Waisenhaus.
Heute
1981 erwarb die Stadt Wolfsburg die Anlage. Heute belebt eine bunte Palette von Nutzern und Angeboten die Burg, wie:
- Freundeskreis Burg Neuhaus e.V.
- Freundeskreis Burg Neuhaus e.V.
- Burgmuseum
- Newcastle Renaissance-Ttanzgruppe
- Rittersaal und Turmzimmer für Veranstaltungen und Familienfeiern
- Kindergarten
- Turnhalle
- Künstler und Kunsthandwerkerateliers (Ton- und Metallplastiken, Töpferei, Textilgestaltung, Malerei)
- Jährlich wiederkehrende Veranstaltungen wie:
- Handwerkermarkt,
- Burgsingen
- Burgfest
- Adventsmarkt