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Willi Holdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Willi Holdorf (* 17. Februar 1940 in Blomesche Wildnis bei Glückstadt) ist ein ehemaliger deutscher Zehnkämpfer und Olympiasieger.

Nachdem er unter anderem 1961 und 1963 im Zehnkampf sowie 1962 über 200 m Hürden den deutschen Meistertitel geholt hatte, gelang Willi Holdorf 1964 bei den Olympischen Spielen in Tokio der ganz große Coup. Er errang in einem spannenden Finale gegen Rein Aun aus der Sowjetunion als erster Deutscher den Olympiasieg im Zehnkampf. Beim abschließenden 1500-Meter-Lauf durfte er maximal 18 Sekunden auf seinen Rivalen verlieren. Als er dann 14 Sekunden nach Aun die Ziellinie überquerte, brach er total entkräftet zusammen und konnte sich erst kurze Zeit später so richtig über den Gewinn der Goldmedaille freuen. Sein größter Erfolg, der ihm auch noch den Titel Sportler des Jahres in Deutschland einbrachte, war auch gleichzeitig sein letzter Zehnkampf. Willi Holdorf hatte bei einer Größe von 1,82 m als Zehnkämpfer ein Wettkampfgewicht von 90 kg.

Seine Vielseitigkeit bewies Holdorf auch als Trainer. Für Bayer 04 Leverkusen brachte er die Stabhochspringer Claus Schiprowski und Reinhard Kuretzky sowie den Hürdenläufer Günther Nickel in die Weltspitze. Als Trainer des Fußball-Bundesligisten Fortuna Köln konnte er 1974 allerdings den Abstieg der Mannschaft nicht abwenden. Sehr erfolgreich war er im Bobsport. Hier wurde er in der 70er Jahren zusammen mit Horst Floth einmal Vize-Europameister und WM-Vierter im Zweierbob.

Heute ist er neben seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten in vielen Bereichen des Sports unter anderem für einen großen Sportartikelhersteller tätig und Mitgesellschafter der THW GmbH, die das Fundament für den Handball-Bundesligisten THW Kiel bildet.

Bestleistungen in den Einzeldisziplinen

100 m
10,5 sec
Weitsprung
7,37 m
Kugelstoßen
15,07 m
Hochsprung
1,84 m
400 m
47,8 sec
110 m Hürden
14,5 sec
Diskuswerfen
46,05 m
Stabhochsprung
4,30 m
Speerwerfen
57,37 m
1500 m
4:29,7 min

Literatur

  • Karl Seeger: Willi Holdorf - König der Athleten, Offenbach am Main : Bintz-Dohany, 1965