Geschichte der Luftfahrt im Ruhrgebiet
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Die Geschichte der Luftfahrt im Ruhrgebiet
Eigentlich untrennbar mit der Industrie-und Verkehrsgeschichte im Rheinisch- Westfälischen Industriegebiet (Ruhrgebiet) verbunden,mißt man der Luftfahrt- entwicklung in dieser Region nur eine untergeordnete Bedeutung bei. Dies mag im Zeitgeist der letzten Jahre liegen,soll aber hier keine Bewertung finden. In den 1990er Jahren gab es einige Veröffentlichungen zu diesem Thema in seiner Gesamtheit.In Buchform ist hier das Buch vom Autor Hans Vogt zu nennen,welcher hier eine Arbeit im Auftrage des Stadtarchivs Krefeld veröffentlicht hat ,worin auch die Luftfahrtgeschichte im westlichen Ruhrgebiet ausführlicher erwähnt wird. Titel: "Seidene Kugel und Fliegende Kiste" -eine Geschichte der Luftfahrt in Krefeld und am Niederrhein (ISBN 3-9801610-8-0) Im Jahre 2001 erscheint unter einer Autorengemeinschaft ein ausführliches Buch über die Entwicklung der Hanelsluftfahrt in Westfalen zum 75.Jahrestag der Gründung der Flughafen Dortmund GmbH. Titel: "Horizonte" - Zur Wirtschafts-und Kulturgeschichte des westfälischen Luftverkehrs (ISBN 3-89861-030-6) Im Jahre 2002 erscheint vom Autor Guido Rißmann-Ottow ein Buch über die frühe Luftfahrtentwicklung im Ruhrgebiet. Titel: Glück ab -Frühe Luftfahrt im Revier (ISBN 3-89861-025-X) Im Jahre 2005 erscheint anläßlich des 80jährigen Bestehens des Flughafen Essen/Mülheim ein Bildband welcher den Zeitraum 1925 bis 2005 anhand historischer Photos wiederspiegelt.Das Buch ist vom Esserner Luftfahrtarchiv herausgegeben worden wofür Frank Radzicki als Autor zeichnet. (Titel: "80 Jahre Flughafen Essen/Mülheim" (ISBN 3-89702-809-3)
Was macht die Geschichte der Luftfahrt im Ruhrgebiet eigentlich aus ?
Das Streben der einzelnen Städte in dieser Region nach Geltung zu Beginn des 20.Jahrhunderts,die Erkenntnis,daß man die neue Technologie zu zivilen und militärischen Zwecken nutzen kann.(In jenen Jahren lange vor dem Beginn des Weltkrieges 1914-1918 hatte man noch nicht die geringste Ahnung davon wie sich die militärische Nutzung vor allem 1939-1945 auf die Städte auswirkte) Erste Luftfahrtvereine wurde gegründet.Mutige "Aviatiker",so nannte man damals die Piloten, führten ihre Flugapparate einer begeisterungsfähigen Öffentlichkeit vor.Zeppelin-und Parseval-Luftschiffe erschienen am Himmel über der Ruhr und weckten in den Köpfen der Honoratioren,Industriellen und wohlhabenden Kaufleuten den Wunsch nach dem was heutzutage eine Selbstverständlichkeit ist.Die Luftreise von einem Ort zum anderen und so weiter und so fort. Es entstanden Flugplätze wie Wanne-Herten , Oberhausen-Holten , Duisburg-Neuenkamp und Gelsenkirchen-Essen-Rotthausen,wobei der Platz in Holten bereits seit 1909 bestand.Alle anderen genannten Plätze entstanden erst im Jahre 1912. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges 1918 verloren diese Flugplätze weitestgehend ihre Bedeutung.Lediglich vom Flugplatz Rotthausen wurde 1919 eine Luftpostverbindung über Hannover nach Berlin eingerichtet,welche bis 1920 bestand. Das laut Vertrag zu Versailles bestehende Flugverbot machte zunächst sämtliche weitergehende Planungen zunichte. Im Verlauf der 1920er Jahre entstanden weitere Flughäfen im Ruhrgebiet: Essen/Mülheim (mit Vorgängerplatz im westfälischen Dorsten) und Dortmund-Brackel entstanden,in den 1930er Jahren kam noch der vorwiegend militärisch genutzte Flugplatz in Gelsenkirchen-Buer dazu. Die Konzentrationen richteten sich auf die Flughäfen Essen/Mülheim und Dortmund. Im Jahre 1925 wurde die Luftverkehrsgesellschaft Ruhrgebiet (LURAG) gegründet. An dieser Gesellschaft waren sämtliche größeren Städte und Landkreise im Ruhrgebiet beteiligt,wobei sich alles auf den Flughafen Essen/Mülheim ausrichtete. Nicht zuletzt aus diesem Grunde wurde dieser Flughafen zum "Flughafen Ruhrgebiet" benannt.Der Anspruch an der Teilnahme am aufstrebenden Weltluftverkehr wurde somit begründet.Weitere LURAG-Flugplätze waren Düsseldorf-Lohhausen,Krefeld und der kurzlebige (1927) Wasserflughafen Duisburg. Die LURAG ging in die 1926 gegründete Deutsche Luft Hansa auf und wurde als Gesell- schaft in den 30er Jahren gelöscht.Der letzte Geschäftsbericht der LURAG ist von 1935. 1938 wurde der Flughafen Essen/Mülheim zum Zentralflughafen Ruhrgebiet ernannt. Die Kriegsjahre ab 1939 machten weitere größere Planungen zunichte.Dieser Platz wie auch noch die anderen,soweit sie noch existierten(Holten,Wanne und Rotthausen wurden nicht mehr genutzt) wurden nun militärisch genutzt. Zeitweise waren hier nun Jagdstaffeln der Tag-und Nachtjagd stationiert.In der Endphase des zweiten Weltkrieges auch eine Kampfstaffel mit Düsenjets Me-262. Die Folgen des Zweiten Weltkrieges sind bekannt.In den Jahren nach dem Kriege wurde der Flughafen Düsseldorf weiter ausgebaut und später zum Rhein-Ruhr-Flughafen erkoren.Der Flughafen Dortmund gewann erst wieder mit dem Bau des neuen Platzes im Stadtteil Wickede und dessen Erweiterung in den 1980er Jahren eine zunehmende Bedeutung. Der Flughafen Essen/Mülheim fristet seit seinem Wiederaufbau in den 1950er Jahren ein relativ ruhiges dasein als Regionallandeplatz.Konzepte zu einem ökonomisch sinnvollem Regionalflugverkehr liegen seit Jahren vor,werden aber durch politisch motivierte Debatten behindert.
Das Essener Luftfahrtarchiv sowie das Archiv zur Luftfahrtgeschichte im Ruhrgebiet versucht in enger Zusammenarbeit mit offiziellen Stellen und Gremien eine luftfahrthistorische Darstellung und Aufarbeitung einer recht interessanten und komplexen Seite der heimatlichen Geschichte.