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Burkina Faso

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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République Démocratique du Burkina Faso
Demokratische Republik Burkina Faso
Flagge von Burkina Faso
Flagge von Burkina Faso
(Details)
Wahlspruch: "Unité, Progrès, Justice"
frz., "Einigkeit, Fortschritt, Gerechtigkeit"
Amtssprache Französisch
Hauptstadt Ouagadougou
Staatsform Republik
Staatsoberhaupt Blaise Compaoré
Premierminister Ernest Paramanga Yonli
Fläche 274.200 km²
höchste Erhebung 749 m
Einwohnerzahl 13.574.820 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte 46 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit von Frankreich am 5. August 1960
Währung CFA-Franc
Zeitzone UTC
Nationalhymne Une Seule Nuit
Kfz-Kennzeichen BF
Internet-TLD .bf
Vorwahl + 226
Lage von Burkina Faso in Afrika
Lage von Burkina Faso in Afrika
Karte von Burkina Faso

Burkina Faso (bis 1984 Obervolta) ist eine Republik in Westafrika, ohne Anschluss an das Meer, in der Sahelzone. Es grenzt an Mali, Benin, Togo, Côte d'Ivoire, Ghana und Niger.

Geografie

Zum größten Teil Dornsavanne, aber auch ein nicht unbeträchtlicher Anteil Halbwüste. Aus der leicht gewellten, das Relief des Landes beherrschenden Hochebene, ragen zahlreiche Inselberge heraus.

Dieses Plateau gehört zur so genannten Oberguineaschwelle. Hier entspringen die drei Quellflüsse der Volta: der Rote, der Weiße und der Schwarze Volta.

Städte

Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Ouagadougou 1.031.330 Einwohner, Bobo-Dioulasso 370.809 Einwohner, Koudougou 86.965 Einwohner, Banfora 63.883 Einwohner und Ouahigouya 61.439 Einwohner.

Siehe auch: Liste der Städte in Burkina Faso

Natursehenswürdigkeiten

Bevölkerung

Unter den etwa 60 Ethnien des Landes stellen die Mossi mit 40 % der Bevölkerung die größte Gruppe. Sie dominieren das zentrale Mossi-Plateau um die Hauptstadt und die Bürokratie. Die Dioula (auch Bobo genannt) dominieren den fruchtbareren Westen des Landes und die zweitgrößte Stadt Bobo-Dioulasso sowie den Handel.

Die über die ganze Sahelzone verbreitete Gruppe der Fulani (in Burkina meist Peul genannt), bevölkern mehrheitlich den trockenen Norden und Nordosten des Landes. Alle Regionen, besonders die Städte, sind jedoch deutlich durchmischt. Weitere Ethnien sind: Gourmantche, Gurunsi, Senufo, Lobi. Französisch ist Staatssprache, wird jedoch in ländlichen Regionen nur von einer Minderheit gesprochen.

Etwa 50 % der Bevölkerung sind moslemisch, 10 % christlich und 40 % bekennen sich zu indigenen Glaubensrichtungen (zur Zeit des Kolonialismus auch animistisch genannt).

Die Menschen leiden in erster Linie unter Malaria, Kindersterblichkeit, AIDS, Analphabetismus, Landflucht, Desertifikation und Korruption. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 48 Jahren (2000).

Mehr als 3 Millionen Burkinabé leben außerhalb Burkina Fasos, in erster Linie als Gastarbeiter in Côte d'Ivoire. Im Zuge der dortigen Konflikte seit dem Jahr 2000 wurden diese regelmäßig zum Ziel ethnischer Übergriffe.

Geschichte

siehe auch Obervolta und Flagge von Obervolta.

Vom 12. Jahrhundert an herrschten die Mossi über das Staatsgebiet von Burkina Faso. 1896 begann die Eroberung durch Frankreich, das daraus 1919 die Kolonie Obervolta bildete. Am 5. August 1960 erreichte es die staatliche Unabhängigkeit. Der Landesname Obervolta wurde am 4. August 1984 in Burkina Faso geändert.

Der Name Burkina Faso ist übrigens zweisprachig. Burkina ist Mòoré und bedeutet etwa: Unbestechlicher, Integrer. Faso entstammt der Sprache Dioula und heißt Vaterland (fà: 'Vater', só: Haus, Dorf'). Burkina Faso bedeutet dementsprechend wörtlich 'das Vaterland der integren Menschen'.

Die Bewohner von Burkina Faso nennen sich Burkinabé, wobei Singular/Plural und Maskulinum/Femininum/Neutrum nicht unterschieden werden. Das Pluralsuffix "-bé" ist der dritten Hauptsprache des Landes, Fulfuldé (der Sprache der Fulbe, Fulani) entnommen. Leider berücksichtigt die offizielle deutsche Sprachregelung diese von den Burkinabé international gewünschte Form nicht und schreibt stattdessen in den Behörden die grotesk falsche Schreibweise 'Burkiner', 'Burkinerin' und 'burkinisch' vor.

Bisherige Präsidenten

Provinzen

Hauptartikel: Administrative Gliederung Burkina Fasos

Burkina Faso besteht aus 45 Provinzen: Balé, Bam, Banwa, Bazega, Bougouriba, Boulgou, Boulkiemde, Comoé, Ganzourgou, Gnagna, Gourma, Houet, Ioba, Kadiogo, Kenedougou, Komondjari, Kompienga, Kossi, Koulpelogo, Kouritenga, Kourweogo, Leraba, Loroum, Mouhoun, Namentenga, Nahouri, Nayala, Noumbiel, Oubritenga, Oudalan, Passore, Poni, Sanguie, Sanmatenga, Seno, Sissili, Soum, Sourou, Tapoa, Tuy, Yagha, Yatenga, Ziro, Zondoma, Zoundweogo

Wirtschaft

Obwohl Burkina Faso verschiedene Metalle besitzt, wird nur Gold in nennenswerten Mengen gefördert. Für die Selbstversorgung der Bevölkerung wird Hirse, Reis, Mais und Hülsenfrüchte angebaut. Dennoch kommt es wegen häufiger Dürren immer wieder zu Hungersnöten. Neben Gold wird Baumwolle exportiert.