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Adendorf (Wachtberg)

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Adendorf ist einer von 13 Ortsteilen der Gemeinde Wachtberg im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis.

Allgemeines

Der Ort war bekannt für seine traditionellen Töpferwaren ("Töpferort Adendorf"). Bis zur kommunalen Neugliederung 1969 war Adendorf eine zum Amt Meckenheim gehörende Gemeinde im damaligen Landkreis Bonn.

Lage

Adendorf liegt südwestlich von Bonn unmittelbar an der Grenze zu Rheinland-Pfalz.

Nachbarortschaften:
- im Nordwesten: Merl (Stadt Meckenheim):
- im Nordosten: Villip (Gemeinde Wachtberg):
- im Osten: Arzdorf (Gemeinde Wachtberg):
- im Südosten: Fritzdorf (Gemeinde Wachtberg):
- im Süden: Eckendorf (Gemeinde Grafschaft, Rheinland-Pfalz)

Geschichte

Die Besiedlung geht in vorgeschichtliche Zeit zurück, auf dem Lößfeld zwischen dem heutigen Ort Adendorf und der Burg Münchhausen wurde jungsteinzeitliche Werkzeuge ausgegraben, die auf eine zumindest vorübergehende Siedlung schließen lassen. Im Gebiet der heutigen Tongrube wurde im 20. Jahrhundert eine römische Villa rustica gefunden, von der heute keine Spuren mehr existieren. Dagegen ist die vorzeitliche Fluchtburg Trotzenburg nordöstlich des Dorfes als Bodendenkmal erhalten. Aus nachrömischer Zeit ist am Südrand des Dorfes der Hügel einer Motte erhalten, deren Vorburg heute den Schäfereihof bildet. In fränkischer Zeit gehörte in Adendorf der Hof Cumbe , von dem keine Spuren mehr existieren, nach schriftlichen Quellen dem Kloster Prüm . Zwischen 1510 und 1815 gehörten die drei Dörfer der Herrschaft Adendorf dem Geschlecht von der Leyen -Adendorf. Seit 1526 auch die vormalig kurkölnische Zollburg Münchhausen bei Adendorf die bereits im Prümer Urbar von 893 erwähnt wird. 1669 konnte durch das Haus von der Leyen von den Herren von Jülich auch die Reichsunmittelbarkeit des Adendorfer Dingstuhl eingetauscht werden. Im 17.Jhd. wurden durch den Herrn Hugo Ernst von der Leyen Westerwälder Töpfer aus dem Raum Höhr-Grenzhausen zugekauft um die Adendorfer Tonlagerstätten wirtschaftlich zu nutzen. Zwischen 1806 und 1815 gehörte Adendorf zu dem kurzlebigen Rheinbund - Fürstentum des Hauses von der Leyen. 1815 fiel das Rheinland und damit auch Adendorf an Preußen. Das Dorf wurde als Als Adendorf im Kreis Rheinbach im Regierungsbezirk Köln der Provinz Jülich-Kleve-Berg zugeteilt, die 1822 mit der Provinz Großherzogtum Niederrhein zur Rheinprovinz zusammengelegt wurde. Ds Amt wurde später nach Meckenheim verlegt. Bei der Volkszählung am 1. Dezember 1912 hatte die Gemeinde Adendorf 838 Einwohner.

Bei der Auflösung des Kreises Rheinbach 1932 kam Adendorf zum Landkreis Bonn. 1969 wurde die Gemeinde durch das Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn (Bonn-Gesetz) mit den Gemeinden des Amtes Villip und den Gemeinden Arzdorf und Fritzdorf des Amtes Meckenheim zu der neuen Gemeinde Wachtberg zusammengeschlossen, die zusammen mit den übrigen Teilen des gleichzeitig aufgelösten Landkreises Bonn (soweit nicht nach Bonn oder Wesseling eingemeindet) in den Siegkreis eingegliedert wurde, der seitdem Rhein-Sieg-Kreis heißt.

In Adendorf befinden sich die Burg Adendorf und die Burg Münchhausen, sowie die einzige Textilfabrik im Altkreis Bonn-Land.

Bevölkerungsentwicklung

Im Ortsteil Adendorf (einschließlich Klein-Villip) wohnten (incl. II. Wohnsitze)

Jahr Einwohner
1969
1.221
1979
1.505
1989
1.493
1999
1.616
2002 (1)
1.650
2003 (1)
1.650
2004 (1)
1.664
2005 (1)
1.620
2006 (1)
1.649
2007 (1)
1.645

(1) jeweils 30. Juni des Jahres
Quelle: Statistische Angaben im Haushaltsplanentwurf 2008 der Gemeinde Wachtberg

Ortsvertretung

Vorsitzende der Ortsvertretung Pech ist Ursula Perkams (CDU), stellvertretender Vorsitzender Karl Schmitz (CDU) (Stand:2008).

Literatur

  • Franz Petri, Georg Droege, Klaus Fink, Friedrich von Klocke und Johannes Bauermann: Nordrhein-Westfalen. In: Handbuch der historischen Stätten. Band 3. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1970. (Eine Neuauflage dieses Buches ist im Jahre 2006 unter ISBN 978-3-520-27303-1 erschienen)

Koordinaten: 50° 37′ N, 7° 4′ O