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Rudolf Hennig (Politiker)

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Rudolf Hennig (* 11. März 1895 in Danzig; † wahrscheinlich 11. Oktober 1944 im KZ Sachsenhausen) war ein deutscher Handwerker und Politiker (KPD).

Leben und Wirken

Rudolf Hennig erlernte das Zimmermannshandwerk.

Nach dem Ersten Weltkrieg schloss Hennig sich der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an. Für die KPD betätigte Hennig sich zunächst als Instrukteur im Gebiet Düsseldorf. Später gehörte er für seine Partei auch dem Düsseldorfer Stadtrat sowie von September 1930 bis März 1933 dem Reichstag in Berlin als Abgeordneter an. Dort vertrat er zunächst den Wahlkreis 23 (Düsseldorf-West), dann, ab Juni 1932 den Wahlkreis 22 (Düsseldorf Ost). Daneben war er Vorsitzender des Verbandes der Zimmerer.

Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ wurde Hennig im Juni 1933 verhaftet und in die Untersuchungshaftanstalt Essen verbracht. Im August 1934 wurde er nach Berlin überstellt.

Am 26. März 1934 wurde Hennig wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ vom Volksgerichtshof in Berlin zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt, die er in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee verbüßte.[1] Unmittelbar nach dem Ende seiner Gefängnisstrafe wurde er in Schutzhaft genommen und ins Konzentrationslager Esterwegen gebracht. 1937 wurde er ins KZ Sachsenhausen überführt, wo er unter nicht völlig geklärten Umständen 1944 umkam. Die Kommandantur von Sachsenhausen teilte Hennigs Frau am 24. November 1944 mit, dass „ihr Mann am 11. Oktober 1944 im hiesigen Lager wegen versuchter Meuterei und Aufwiegelung erschossen“ worden sei.

In der Deutschen Demokratischen Republik war eine Schule nach Rudolf Hennig benannt.[2] Im wiedervereinigten Deutschland erinnert eine Plakette mit 91 während des Nationalsozialismus ermordeten Reichstagsabgeordneten vor dem Berliner Reichstag unter anderem auch an Hennig. Außerdem wurde im Juni 2004 in Düsseldorf ein von dem Kölner Künstler Gunter Demnig gestalteter Stolperstein gesetzt.

Literatur

Belege

  1. Walter Wagner: Der Volksgerichtshof im Nationalsozialistischen Staat, 1974, S. 109.
  2. Dietrich Zühlke: Zwischen Mulde und Geyerschem Wald, 1978, S. 51.