Buster Keaton
Buster Keaton (eigentlich Joseph Francis Keaton) (* 4. Oktober 1895 in Piqua, Kansas (USA); † 1. Februar 1966 in Woodland Hills, Kalifornien (USA)) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur von Stummfilmkomödien.
Keaton zählte neben Charles Chaplin und Harold Lloyd zu den wichtigsten Darstellern der Stummfilmzeit. Wegen seines steinernen Gesichtsausdruckes wurde er "Stoneface" oder "der Mann der niemals lachte" genannt. Ein weiteres Markenzeichen fast aller seiner Rollen ist ein flacher Strohhut.
Biographie
Seine Eltern arbeiteten in einem Vaudeville-Theater, schon 1899 sammelte er Bühnenerfahrungen - mit seinen Eltern als die "Three Keatons". Den Namen Buster gaben ihm seine Eltern angeblich, weil er unbeschadet einen gefährlichen Sturz die Treppe hinunter überstand. So zeigte Keaton schon von klein auf eine große Gelenkigkeit und Begabung zum geschickten Fallen, die er später für seine spektakulären Filmstunts nutzte.
1917 lernte er Roscoe "Fatty" Arbuckle kennen und spielte in seinen Filmen mit. Nach dem Kriegsdienst 1918 in Frankreich begann er 1920 erste eigene Filme zu drehen ("The High Sign", "The Saphead").
Durch Heirat wurde er mit seinem Produzenten Joseph M. Schenk verschwägert. 1928 verkauft Schenk seinen Vertrag mit Keaton an Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). "The Cameraman" war Keatons erster Film dort. Anfangs waren seine MGM-Filme erfolgreich, doch sie verloren durch die dort herrschenden engen Vorgaben zunehmend an Originalität. 1933 wurde sein Vertrag gekündigt.


Nach einer weiteren Ehe und dem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik arbeitete er ab 1938 erneut für MGM als "Gag-Man", Regieassistent und Drehbuchautor und bekam 1939 den Auftrag, für Columbia zehn Kurzfilme zu drehen. 1940 heiratete er zum dritten und letzten Mal.
In den 1950er Jahren tourte Keaton mit einem Zirkus durch Europa, während seine Filme wiederentdeckt wurden. Er hatte daraufhin noch einige Gastauftritte, z.B. in Richard Lesters A Funny Thing Happened on the Way to the Forum, Billy Wilders Sunset Boulevard und in Around the World in 80 Days.
Berühmt ist Keaton auch dafür, dass er alle seine Stunts, auch die äußerst risikoreichen, immer selbst ausgeführt haben soll. So brach er sich bei den Dreharbeiten zu The General in einer Szene das Genick an, was erst Jahrzehnte später zufällig beim Röntgen entdeckt wurde. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Keaton in seinen letzten Filmen immer noch die Stunts selbst machte, da er zu der Zeit bereits Krebs hatte und unter Schmerzen litt. Bei A Funny Thing Happened on the Way to the Forum aus dem Jahr 1966 ist gesichert, dass ein Stuntman ihn in den Rennszenen vertrat. Allerdings wurde dies lange Zeit verschwiegen, da man nicht an der Legende und somit an Keatons Ehre kratzen wollte.
Insgesamt war Buster Keaton in über 150 Filmen zu sehen.
Filme (Auswahl)
Kurzfilme von und mit Roscoe "Fatty" Arbuckle
- 1917
- The Butcher Boy
- A Reckless Romeo
- The Rough House
- His Wedding Night
- Oh, Doctor
- Coney Island
- A Country Hero
- 1918
- Out West
- The Bell Boy
- Moonshine
- Good Night Nurse
- The Cook
- 1919
- Back Stage
- The Hayseed
- The Garage
Kurzfilme von und mit Buster Keaton
- 1920
- The High Sign
- One Week
- Convict 13
- The Scarcrow
- Neighbors
- 1921
- The Haunted House
- Hard Luck
- The Goat
- The Playhouse
- The Boat
- The Paleface
- 1922
- Cops,
- My Wife´s Relations
- The Blacksmith
- The Frozen North
- Daydreams
- The Electric House
- The Balloonatic
- 1922/23
- The Love Nest
Die wichtigsten Langfilme von und/oder mit Buster Keaton
- 1920
- The Saphead
- 1923
- The Three Ages
- Our Hospitality
- 1924
- 1925
- 1925/26
- 1926
- 1927
- 1928
- Steamboat Bill junior
- The Cameraman
- 1933
- What! No Beer?
- 1950
- 1952
- Limelight
- 1966
- A Funny Thing Happened on the Way to the Forum
Literatur
- Benayoum, Robert: Buster Keaton : der Augen-Blick des Schweigens. - München Bahia-Verl., 1983. - ISBN 3-922699-18-9
- Dardis, Tom: Buster Keaton : the man who wouldn't lie down. - Minneapolis : Univ. Pr., 2002. - ISBN 0-8166-4001-7
- Keaton, Eleanor: Buster Keaton remembered. - New York : Abrams, 2001. - ISBN 0-8109-4227-5
- Tichy, Wolfram: Buster Keaton. : mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. - Reinbek : Rowohlt, 1983. - ISBN 3-499-50318-2
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Keaton, Buster |
ALTERNATIVNAMEN | Joseph Francis Keaton |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur |
GEBURTSDATUM | 4. Oktober 1895 |
GEBURTSORT | Piqua, Kansas, USA |
STERBEDATUM | 1. Februar 1966 |
STERBEORT | Woodland Hills, Kalifornien, USA |