Innsbrucker Riesenrundgemälde
Das Riesenrundgemälde ist eine Panoramadarstellung in Innsbruck.

Auf mehr als 1000 Quadratmetern werden im Riesenrundgemälde in Innsbruck die Ereignisse der dritten Schlacht am Bergisel vom 13. August 1809 dargestellt, in der die Tiroler Franzosen und Bayern schlugen. Den Auftrag zur Anfertigung des Riesenrundgemäldes erhielt Michael Zeno Diemer (1867-1939). Unterstützt wurde seine Arbeit durch Franz von Defregger (1835-1921), Franz Burger (1857-1940), W. Flauscher, A. Niedermair und A. Pätzold. Das Riesenrundgemälde befindet sich direkt an der Talstation der ehemaligen Hungerburgbahn und wurde 1896 eröffnet und schon damals von der Öffentlichkeit enthusiastisch gefeiert.
Das Riesenrundgemälde besteht in seiner Mitte aus einer erhöhten Plattform, auf der der Besucher sich bewegen kann. Über der Plattform befindet sich ein „Velum“, welches den Lichteinfall kontrolliert und verhindert, dass der Blick auf die Dachkonstruktion fällt. Eine künstliche Landschaft, das „faux terrain“ macht den Eindruck der Echtheit perfekt und leitet über zur gekrümmten Leinwand, auf welcher das Bild perspektivisch verzerrt aufgemalt wurde, um den dreidimensionalen Eindruck zu erwecken, welcher für Panoramen typisch ist.
Das Riesenrundgemälde ist eines von weltweit 28 noch existierenden Panoramen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Es gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten von Innsbruck.
1906 wurde das Riesenrundgemälde nach London gebracht und dort in der „Royal Austrian Exhibition“ präsentiert. Im Ersten Weltkrieg wurde es zu Propagandazwecken nach Wien überstellt, im Zweiten Weltkrieg weigerten sich die Besitzer, das Panorama in Luftschutzverschickung zu geben, obwohl das Gebäude am Rennweg sich neben dem strategischen Ziel der Kettenbrücke über den Inn befand. Das Riesenrundgemälde überstand den Krieg unversehrt.
Aus tourismusstrategischen Gründen soll das Panoramagemälde im Herbst 2008 in das „Museum am Bergisel“ übersiedelt werden. Eine Bürgerinitiative versucht mittels einer Petition, dies zu verhindern und die Einheit von Gemälde und Gebäude zu erhalten.[1] Anfang November 2008 hat das Bundesdenkmalamt seine Zustimmung zu einer solchen Übersiedlung verweigert. Das Land Tirol hat gegen diesen Bescheid Berufung eingelegt. Der Entscheid in zweiter Instanz steht der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur zu.[2]
Am 11. Januar 2009 fasste die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Claudia Schmied (SP) den Beschluss, die Übersiedlung des Riesenrundgemäldes vom Rennweg in Innsbruck in ein neues Ausstellungsgebäude auf dem Bergisel zu bewilligen.[3] Von den Innsbrucker Grünen wurde dagegen eine Petition gestartet [4].
Einzelnachweise
- ↑ http://www.innsbruck-panorama.eu
- ↑ Tiroler Tageszeitung vom 12. November 2008
- ↑ Tiroler Tageszeitung vom 12. Januar 2009
- ↑ "Dürfen heißt nicht Müssen / Bergiselmuseum - Plan B"
Siehe auch
Weblinks
- Das Innsbrucker Riesenrundgemälde (Bilder des Panoramas)
- www.geschichte-tirol.com
Koordinaten: 47° 16′ 45,8″ N, 11° 24′ 12,5″ O