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Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller

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Der Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller war ein der KPD nahestehender Schriftstellerverband in der Weimarer Republik.

Die Mitglieder des Bundes bestanden aus zwei Gruppen. Einerseits waren es "bürgerliche" Schriftsteller, die sich innerhalb der KPD engagierten und offen für neue experimentelle Literaturformen waren. Andererseits gab es echte Proletarier wie Hans Marchwitza und Willi Bredel, die über die Arbeiterkorrespondenzbewegung der KPD zum Schreiben gekommen waren, und jetzt nach Publikationsmöglichkeiten suchten.

Die Machtkämpfe zwischen beiden Gruppen bestimmten die Entwicklung des Bundes. Die bürgerlichen Schriftsteller warfen den Proletariern die mangelnde Qualität ihrer Produkte vor; die Arbeiterschriftsteller behaupteten, Bürgerliche könnten überhaupt keine proletarische Literatur verfassen.

1931 griff Georg Lukacs in die Diskussionen des BPRS ein. Er lehnte dabei die Formexperimente der bürgerlichen Autoren ebenso ab wie die Werke der proletarischen Autoren, die ihn sprachlich und formal all zu penetrant an den Stil kommunistischer Schulungsunterlagen erinnerten. Beiden Gruppen stellte er die bürgerliche Literatur des 19. Jahrhunderts als Vorbild gegenüber.
Lukacs wurde damit zu einem der ersten theoretischen Begründer des sozialistischen Realismus, doch wurde seine Position erst in der Zeit des Exils vorbildlich.

Die letzte Ausgabe der Linkskurve, der Mitgliederzeitung des BPRS, erschien im Januar 1933. Angeblich bestand der Bund nach der Machtergreifung noch einige Zeit im Untergund.

Mitglieder