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Burgund

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Dieser Artikel behandelt die heutige französische Region bzw. das frühere Herzogtum Burgund, für weitere Bedeutungen des Namens siehe Burgund (Begriffsklärung).


Übersichtskarte
Übersichtskarte

Das Burgund (französisch Bourgogne) ist eine Region im Zentrum Frankreichs. Es hat eine Fläche von 31.741km2 und ca. 1,61 Mio. Einwohner. Regionalhauptstadt ist Dijon. Das Territorium der Region entspricht etwa dem des früheren Herzogtums Burgund.

Geographie

Im Osten grenzt Burgund an die Region Franche-Comté, im Norden an Champagne-Ardenne und Île-de-France an. Westlich liegt die Region Centre, während im Süden die Regionen Auvergne und Rhône-Alpes angrenzen.

Politische Gliederung

Die Region Burgund ist gegliedert in vier Départements, Côte-d'Or, Saône-et-Loire, Nièvre und Yonne.

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Burgund ist eine vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Region, die vor allem für ihre Rotweine aus den Lagen an der Côte de Nuits und der Côte de Beaune sowie für die Weißweine von der Côte-d'Or und aus dem Chablis weltbekannt ist. Vertieft wird dieses Thema im Artikel Burgund (Weinanbaugebiet). Daneben wird in Burgund auch extensive Viehzucht betrieben, vor allem die Zucht der regionstypischen Charolais-Rinder.

Die Industrie Burgunds ist trotz seiner günstigen Lage nur gering ausgeprägt und konzentriert sich vor allem im Gebiet um Dijon.

Hauptverkehrsrouten:

Geschichte

Frühgeschichte

Die heutige Region Burgund war schon im Neolithikum von Menschen besiedelt. Funde am Felsen von Solutré weisen schon für die Zeit um 15000 v. Chr. eine dichte Besiedelung nach.

Vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis zur Ankunft der Römer ist die keltische Kultur der Gallier vorherrschend.

Römische Zeit

Um 59 v. Chr. besiegten die Römer unter Gaius Julius Cäsar die Helvetier und andere gallische Stämme bei Bibracte (dem heutigen Mont Beuvrai zwischen Autun und Le Creusot). Im Jahr 52 v. Chr. besiegten die Römer (wiederum unter Caesar) den gallischen Aufstand unter Vercingetorix bei Alesia (dem heutigen Alise-Sainte-Reine).

Um 43 v. Chr. wurde Augustodunum (Autun) gegründet.

Um 280 wurde erstmals der Weinbau in der Region eingeführt.

Besiedelung durch die Burgunder

Bis ungefähr ins Jahr 400 wurde Gallien mehr und mehr durch die Römer besiedelt. Seit dem 4. Jahrhundert wanderten von der Völkerwanderung vertriebene germanische Stämme des Volkes der Burgunder über den Rhein nach Frankreich.

Im Laufe des 5. Jahrhunderts wurde die römische Verwaltung vollständig durch das Königreich der Burgunder verdrängt und um 507 tauchte erstmals der Name Burgundia auf, um dieses Reich zu bezeichnen.

Fränkisches Teilreich Burgund

Im Jahr 534 unterwarfen die ebenfalls germanischen Franken die Burgunder.

843 wurde das Fränkische Reich aufgeteilt und die östlich der Saône liegenden Teile wurden als Freigrafschaft Burgund dem Reich Lothars zugeteilt, die westlich liegenden Teile (die etwa dem Gebiet heutigen Region entsprechen) als Herzogtum Burgund dem westfränkischen Reich angegliedert.

Hoch- und Spätmittelalter

Philipp der Kühne ist der Begründer des Hauses Burgund, einer der mächtigsten Dynastien des Spätmittelalters, die im deutsch-französischen Grenzraum einen mächtigen Länderkomplex aufbaute, von dem die heutigen Benelux-Länder abstammen. Sie waren eine Nebenlinie des französischen Königshauses, trieben im Hundertjähriger Krieg eine eigenständige Politik, indem sie sich mit den Engländern verbündeten.

Neuzeit

Siehe auch

Literatur

Burgund wird mit zahlreichen, teils historisch inspirierten Figuren im Nibelungenlied erwähnt. Dort ist jedoch nicht die hier beschriebene Region Burgund gemeint, sondern das Burgunderreich.