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MacOS

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Mac OS X ist ein Betriebssystem des US-amerikanischen Computerherstellers Apple, das die Leistungsstärke und Stabilität von UNIX mit der Benutzerfreundlichkeit des Mac OS-Betriebssystems kombiniert.

Der Name

Der Buchstabe X steht einerseits für die römische Zahl 10 und verweist auf die Nachfolge früherer Macintosh Betriebssysteme wie Mac OS 8 und Mac OS 9. Andererseits folgt es der Tradition früherer Unix-Derivate, deren Namen fast ausschließlich mit einem X enden, wie zum Beispiel bei AIX, IRIX, A/UX, Sinix, Xenix.

Das "X" gilt darüber hinaus bei Marketingleuten als ein Blickfang und ist daher heute ein (Mode-)Bestandteil von vielen Marken- und Firmennamen. Daher hat auch Microsoft als Reaktion darauf beim Nachfolger von Windows 2000 die Versionsnummer in XP geändert. Dem folgte dann MS Office XP und die X-Box. Auch Macromedia kam mit der Version MX ihrer Produkte dazu.

Aussprache

Über die korrekte Aussprache des Namens gibt es einige Verwirrung. In der von Apple verwendeten, offiziellen Aussprache wird das „X“ als 10 gesprochen, also wie „Mac OS Ten“ („Mäck Oh Ess Tenn“). Manche verwenden die halbdeutsche Aussprache „Mac OS Zehn“ („Mäck Oh Ess Zehn“), andere wiederum sprechen das „X“ auch als Buchstaben X: „Mäck Oh Ess Ix“.

Architektur

Die Basis von Mac OS X wird Darwin genannt und entstand aus FreeBSD (Version 3.4) und dem Mach-Kernel. Dieser Teil von Mac OS X ist Open Source. Durch Darwin verfügt Mac OS X über Fähigkeiten wie Speicherschutz, präemptives Multitasking, Mehrbenutzerfähigkeit, erweitertes Speichermanagement und symmetrisches Multiprocessing (SMP).

Obwohl Mac OS X auf UNIX basiert, kann es wie ein gewöhnliches Einzelplatzbetriebssystem verwendet werden. Auf Wunsch fragt OS X beim Start nicht einmal nach Name und Kennwort. Wie bei UNIX üblich wird aber trotzdem bei sicherheitsrelevanten Aktionen das Kennwort verlangt.

Seinen Darwin-Kern verbirgt Mac OS X vor dem Benutzer. Dies geschieht teils um Verwirrung zu verhindern, teils um den Benutzer davor zu schützen, grundlegende Systemfunktionen zu verändern und zu zerstören. Selbstverständlich können professionelle Benutzer aber auch über die Console, genannt "Terminal", Root-Zugriff erlangen.

Aqua

Die auffälligste Änderung gegenüber den Vorgängern (Mac OS 9) ist die neue Oberfläche "Aqua" (lateinisch für Wasser). Sie soll durch Lichteffekte wie Reflexionen und Schlagschatten auf diversen Oberflächenelementen wie Buttons oder Pop-Up-Menüs an Wassertropfen erinnern. Ebenfalls markant ist die "Nadelstreifen"-Optik der Fensterhintergründe und der Fotorealismus der Icons.

Datei:Screen mac os x 30 10.jpg
Aqua unter Mac OS X 10.3

Als ein weiteres Erscheinungsbild für Fenster gibt es auch Brushed Metal ("gebürstetes Metall"). In den Apple Human Interface Guidelines empfiehlt Apple die Verwendung dieses Designs für Programme, die einen Teil der Hardware oder ein bestimmtes Gerät darstellen, z.B. eine digitale Kamera oder DVD-Player.

Komplett neue Elemente in Aqua gegenüber älteren Oberflächen sind sogenannte Sheets und Drawers: Sheets sollen das Problem lösen, dass für einen Benutzer oft nicht ersichtlich ist, zu welchem Dokument eine sich gerade öffnende Dialogbox gehört. Ein Sheet ist eine Art Dialogfenster, das direkt an die Titelzeile des betroffenen Dokuments angehängt wird, und das somit zum untrennbaren Bestandteil des betroffenen Dokuments wird. Drawers sind Schubladen, die durch einen Klick auf die entsprechende Schaltfläche in der Symbolleiste links oder rechts des Hauptfensters ausgefahren werden und Elemente enthalten, die man nicht dauerhaft zur Programmbedienung benötigt - in Apples Mail-Programm befindet sich beispielsweise die Ordnerstruktur in einem Drawer.

Eine weitere Besonderheit von Aqua ist die Art der Darstellung der Bildschirminhalte. Hierbei verwendet Apple eine eigene Technologie namens Quartz. Diese Darstellung zweidimensionaler Elemente basiert auf dem PDF-Format. Die Weiterentwicklung dieser Technologie namens Quartz Extreme beschleunigt die Darstellung, indem jedes Fenster als Textur betrachtet und so nicht mehr nur vom Haupt-, sondern auch vom Grafikprozessor berechnet werden kann. Fenster können dadurch in Echtzeit skaliert und transformiert werden.

Netzwerk

Mac OS X bietet die für Unix typischen Netzwerkeigenschaften. Dazu gehört auch eine umfassende Unterstützung von SMB für die Zusammenarbeit mit Computern, die unter Windows laufen. Insbesondere können problemlos Serverfreigaben erzeugt werden, sodass von Windows-Computern auf Daten unter Mac OS X zugegriffen werden kann.

Unter dem Namen "Rendezvous" (für Mac OS X 10.4 in "Bonjour" umbenannt) unterstützt Mac OS X ZeroConf, das es Benutzern ermöglicht, Netzwerkverbindungen und -dienste zu nutzen, ohne sie vorher konfigurieren zu müssen.

Unter dem Namen Mac OS X Server vertreibt Apple eine Variante des Systems, das mit zusätzlichen Diensten und Werkzeugen für den Serverbetrieb ausgerüstet ist.

Kompatibilität

Für ein älteres Mac OS geschriebene Programme benötigen eine Anpassung und Neuübersetzung, um unter Mac OS X lauffähig zu sein. Zu diesem Zweck veröffentlichte Apple eine Carbon genannte Programmbibliothek, die unter Mac OS X und Mac OS 8/9 die selben Programmschnittstellen zur Verfügung stellt und es somit ermöglicht, Programme zu schreiben, die in beiden Versionen lauffähig sind.

Um ältere, nicht angepasste Programme unter Mac OS X benutzen zu können, gibt es die Classic-Umgebung. Dies ist ein als Laufzeitumgebung geladenes Mac OS 9 innerhalb von Mac OS X, in dem solche Programme normal benutzt werden können. Praktisch alle ältere Software für Mac OS kann auf diese Weise verwendet werden. Die Classic-Umgebung entspricht der Blue Box von Rhapsody.

Programmierung

Die native Programmier- und Anwendungsschnittstelle (API) für Aqua-Programme heißt Cocoa und hat sich aus jener von OpenStep entwickelt. Cocoa-Programme werden meist in Objective-C geschrieben, seltener hingegen in Java, für das ebenfalls Cocoa-Bibliotheken existieren. Mit AppleScript Studio besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, Programme in einfachem AppleScript zu schreiben und/oder mit Objective-C oder anderen Sprachen zu erweitern.

Außer Cocoa und Carbon steht eine Java- und eine BSD-Umgebung zur Verfügung. Apple liefert seit Mac OS X 10.3 auch eine eigene Version der X-Window-System- Umgebung mit (X11), so dass auch viele grafische Programme aus der Unix- und Linux-Welt verwendet werden können. Daneben stehen die wichtigsten Unix-Programmiersprachen (z.B. Perl, PHP, Python, Ruby oder Tcl) und -Tools (etwa GCC oder Autoconf) zur Programmierung zur Verfügung. Einige dieser Sprachen bieten Bindings zum Zugriff auf Betriebssystem-APIs, wodurch beispielsweise Python-Programme mit nativer Benutzeroberfläche entwickelt werden können.

Versionen

  • Mac OS X public beta, 13. September 2000: Apple veröffentlicht eine Beta-Version von Mac OS X).
  • Mac OS X 10.0 (Projektname: Cheetah, deutsch: Gepard) 24. März 2001: Diese erste Version von Mac OS X war in vieler Hinsicht noch nicht ganz ausgereift. Sie war insgesamt ziemlich langsam, wurde aber wegen ihrer in einem so frühen Stadium hohen Stabilität gelobt. (siehe Meldung). Die letzte Version war 10.0.4.
  • Mac OS X 10.1 (Projektname: Puma) 29. September 2001: 10.1 wurde als kostenloses Update von Apple bereitgestellt. Die Performance wurde verbessert, und fehlende Features, wie zum Beispiel das Abspielen von DVDs, wurden hinzugefügt. Die letzte Puma-Version ist Mac OS X 10.1.5.
  • Mac OS X 10.2 (Projektname: Jaguar) 13. August 2002: "Jaguar" war nach Meinung vieler die erste wirklich brauchbare Version von Mac OS X. Mit Quartz Extreme beschleunigte sie die Benutzeroberfläche auf geeigneten Grafikkarten ungemein, und auch insgesamt war sie schneller als ihre Vorgänger. Die letzte Version von Jaguar war Mac OS X 10.2.8; danach gab es jedoch noch einige Sicherheitsaktualisierungen.
  • Mac OS X 10.3 (Projektname: Panther) 24. Oktober 2003: "Panther" brachte Funktionen wie Exposé, iChat AV oder die Benutzerverzeichnisverschlüsselung und beseitigt einige Inkonsequenzen und Inkonsistenzen der Vorgängerversion. Außerdem erfuhr die Benutzeroberfläche einige Änderungen im "look and feel", insgesamt wurden die Elemente etwas schlichter. Die Systemgeschwindigkeit wurde weiter gesteigert. Seit dem 15. April 2005 ist die aktuelle Version Mac OS X 10.3.9. Auch neu ist der "schnelle Benutzerwechsel", der ermöglicht, den Benutzeraccount zu wechseln, ohne sich abmelden zu müssen.
  • Mac OS X 10.4 (Projektname: Tiger) 29. April 2005: Die neuen Features sind eine 64-Bit-Optimierung, eine verbesserte SMB-Unterstützung, eine neue Programmierschnittstelle zur Auslagerung grafischer Berechnungen auf die Grafikkarte mit Namen CoreImage (bzw. für Videobearbeitung CoreVideo) und eine Metadatensuche auf Dateisystemebene, die systemweit angesprochen werden kann, unter anderem im Finder, in Mail, Adressbuch oder mithilfe von Plugins auch Programmen von Drittanbietern. Diese Suche namens "Spotlight" zeigt Ergebnisse unmittelbar an, während man tippt. Eine neue Ergänzung zu Exposé wird in Tiger "Dashboard" sein. Dashboard ist eine neue Ebene, die über dem Desktop eingeblendet werden kann, in welcher der Benutzer seine "Widgets" (kleine Applikationen) sofort zur Verfügung hat, beispielsweise einen Taschenrechner, eine Weltuhr etc. Die "Widgets" können vom Nutzer aus dem Internet geladen und seinen Bedürfnissen angepasst werden. Eine sehr nützliche Neuerung ist auch der "Automator", mit dessen Hilfe der Benutzer seine Arbeitsprozesse als "Automator"-Programme in wenigen Mausklicks erstellt. Außerdem enthält Tiger noch Safari 2.0, welches RSS (Really Simple Syndication) unterstützt, Nachrichtenfeeds, die man auf einer persönlichen Seite zusammenfassen kann. Neu ist auch Mail 2.0, iChat AV und QuickTime 7. Der Finder kann nun auch "intelligente Order" und "Brenn-Ordner" erstellen. Das Design ist noch schlichter geworden, die Nadelstreifen wurden großteils aus dem System entfernt und die meisten 3D-Elemente sind matteren Objekten gewichen.

Siehe auch

Literatur