Fiat Ritmo
| Fiat | |
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Fiat Ritmo (1978–1982)
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| Ritmo | |
| Produktionszeitraum | 1978–1988 |
| Klasse | Kompaktklasse |
| Karosserieversionen | Limousine, drei/fünf Türen |
| Motoren | 1,1 l-R4, 55-60 PS 1,3 l-R4, 65 PS 1,5 l-R4, 75-85 PS 1,6 l-R4, 105 PS 2,0 l-R4, 125-130 PS 1,7 l-Diesel-R4, 58 PS 1,9 l-Turbodiesel-R4, 80 PS |
| Länge | 3940 mm |
| Breite | 1651 mm |
| Höhe | 1400 mm |
| Radstand | 2445 mm |
| Leergewicht | 820-980 kg
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| Vorgängermodell | Fiat 128 |
| Nachfolgemodell | Fiat Tipo |
Der Fiat Ritmo war ein von 1978 bis 1988 gebautes Fahrzeug der Kompaktklasse von Fiat. In den USA und Großbritannien wurde der Ritmo als Fiat Strada verkauft.
Sein Anfangs recht eigenwilliges, individualistisches Design im Frontbereich der Karosserie mit einem bis in den Bereich zwischen den Scheinwerfern verlaufenden Kunststoffstoßfänger war zum Zeitpunkt seiner Vorstellung gewöhnungsbedürftig und sorgte für Diskussionen. Später wurde dieses Designelement beim Opel Kadett E wieder aufgegriffen, jedoch wurde die Fahrzeugfront des Fiat Ritmo bis zu diesem Zeitpunkt deutlich verändert, sodass keine Vergleiche mehr getroffen wurden.

Der Ritmo galt als Konkurrenzmodell des VW Golf, war aber mit zahlreichen Verarbeitungsmängeln behaftet. Wie bei den meisten Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre hergestellten Fahrzeugen war der Rostschutz mangelhaft. Zusammen mit dem daraus resultierenden hohen Wertverlust führten diese Rostprobleme oft zu einer Gesamtnutzungsdauer des Fahrzeugs von deutlich unter 10 Jahren. Aus dieser Zeit stammt auch die "deutsche" Deutung für Ritmo = Rost in Turin montiert. Heute ist der Ritmo aus dem Straßenbild fast völlig verschwunden.
2008 wird der Name Ritmo wieder für ein Auto des Fiat Konzerns verwendet werden. In Australien wird ab kommenden Jahr der Fiat Bravo als Fiat Ritmo angeboten. Grund dafür ist, dass in dieser Region ein anderer Hersteller ebenfalls ein Auto im Programm hat, das Bravo heißt.
Karosserie
Der Fiat Ritmo wurde in zwei Karosserievarianten angeboten:
- Limousine mit Schrägheck (drei und fünf Türen)
- Cabrio, hergestellt von Bertone.
Modellpflege


- 1978–1982, erste Serie: große Plastik-Frontschürze, Plastik-Heckschürze mit kleinen Rückleuchten ("Schutzschilde"). Im Laufe der ersten Serie wurden die Kunstoffteile im Innenraum zweifärbig abgesetzt, um die Plastiklandschaft nicht so trist wirken zu lassen. Mit dem Modelljahr 1981 erhielten sämtliche Ritmo-Modelle anders gestaltete Außenspiegel, weiters wich das bisher an der Motorhaube angebrachte Fiat-Zeichen dem "Lorbeerkranz", welcher in der Mitte des vorderen Schutzschildes angebracht war. Auch die letzten Targa-Oro-Modelle erhielten diese Änderung.
- 1983–1988, zweite Serie (Facelift): modifizierte Front (mit Doppelscheinwerfern und 5 schrägen "Chromstahl-Stäben"), große Heckleuchten, andere Stoßfänger. Ursprünglich gab es nur die "Normal"- sowie die "S"-Version, mit dem Erscheinen der "L"-Ausstattung (erkennbar an Einfachscheinwerfern) gab es dann wieder auch einen CL
1985 gab es ein weiteres Facelift: die Fünftürer erhielten eckige Türgriffe, das hintere Kennzeichen wurde in den Stoßfänger integriert, das Design des Kühlergrills wurde geändert und die Ausstattung aufgewertet. Als Weiteres kam eine 100-PS-Variante dazu. Aufgrund der damals aufkommenden Katalysator-Pflicht und den damit verbundenen Zulassungsbestimmungen gab es für verschiedene Länder manche Ausführungen nicht zu kaufen. In Deutschland wurde der Ritmo 75 mit einer niedrig verdichteten 1,5-l-Maschine mit 75 PS, die für bleifreies Normalbenzin geeignet war und mit einem ungeregeltem Katalysator von Cromodora ausgerüstet war, als eines der ersten Katalysatorfahrzeuge überhaupt angeboten. Diese U-Kat Modelle waren nur kurze Zeit (1986/1987) erhältlich, die Gemischaufbereitung erfolgte noch per Vergaser (mit Choke!). Anschließend gab es den Ritmo mit geregeltem US Kat und Einspritzanlage als Ritmo 75 i.e.
In Österreich war eine Zeit lang nur der 70 PS Benziner sowie der Turbodiesel erhältlich.
Ausstattungsvarianten
Die Ausstattungsvarianten waren:
1. Serie:
- L
- CL
- Super (ab 1981)
- 105 TC (ab 1981)
- 125 TC Abarth
- Sonderserie Targa Oro (braune Metalliclackierung, braune Alcantara-Innenausstattung, Drehzahlmesser)
2. Serie:
- Grundmodell (später CL)
- L (unterhalb der CL-Version, erkennbar an Einfachscheinwerfern)
- Super
- TC
- Abarth (Sportversion)
Motorvarianten

Der Ritmo wurde mit verschiedenen Benzin- und Dieselmotoren angeboten:
Benziner
- 1,1 Liter Hubraum, 40 kW/ 55 PS
- 1,3 Liter Hubraum, 48 kW/ 65 PS
- 1,5 Liter Hubraum, 55 kW/ 75 PS
- 1,5 Liter Hubraum, 60 kW/ 82 PS
- 1,6 Liter Hubraum, 77 kW/105 PS (105 TC)
- 2,0 Liter Hubraum, 92 kW/125 PS (Abarth 125 TC, 1.Serie)
- 2,0 Liter Hubraum, 95 kW/130 PS (Abarth 130 TC, 2.Serie)
Diesel
- 1,7 Liter Hubraum, 43 kW/ 58 PS
- 1,9 Liter Hubraum, 59 kW/ 80 PS (Turbodiesel)
Modellvarianten
Zeitgleich wurde mit der Produktion des Seat Ritmo begonnen, der ab dem Zeitpunkt der Trennung der beiden Marken Fiat und Seat ab 1983 Ronda genannt wurde, welcher bereits 1985 durch den Seat Málaga abgelöst wurde. Der Ibiza war der erste Seat, der eine von Fiat völlig unabhängige Karosserie erhielt. Fiat wollte den Bau des Ronda nach Ablaufen der Lizenz durch eine Klage verhindern, was aber gescheitert ist.
In die USA wurde der Ritmo als Fiat Strada exportiert.
Der Fiat Regata ist die Stufenheck- und Kombiversion, allerdings mit weitaus konservativerem Design.
Produktionsende
Der Fiat Ritmo wurde bis 1988 gebaut. Das Nachfolgemodell war der Fiat Tipo.
Weblinks
- http://www.ritmo-world.de Die "Ritmo-World" hat sich dem Erhalt und Pflege der Fiat Ritmo, Seat Ritmo bzw. Ronda und des Fiat Regata und Regata-Weekend gewidmet.
Literatur und Publikationen
Oldtimer Markt Februar 2009 - "Turiner Taktgefühl 30 Jahre Fiat Ritmo", Erscheinungsdatum 29.01.2009
