Britische Kolonien und Protektorate
Großbritannien war die größte Kolonialmacht der Geschichte mit Kolonien auf jedem der bewohnten Kontinente. Britische Kolonien bedeckten im ausgehenden 19. Jahrhundert fast ein Viertel der Erdoberfläche; die Entwicklung von Englisch zur Weltsprache Nummer eins wurde dadurch ausgelöst, dass es Kolonialsprache Großbritanniens war.
Besonderheiten
Großbritannien weist einige Besonderheiten bei aktuellen und ehemaligen Kolonien auf. Die Isle of Man und die Kanalinseln unterstehen nicht wie die anderen Kolonien dem britischen Staat, sondern direkt der Königin. Die Königin ist zudem Staatsoberhaupt mehrerer unabhängiger Staaten, die vormals zu Großbritannien gehörten. Hierzu gehören u. a. Australien, Neuseeland und Kanada. Ein von der Königin eingesetzter Generalgouverneur vertritt hier die Königin und unterzeichnet für sie sämtliche von den jeweiligen Regierungen und Parlamenten getroffenen Entscheidungen. Die Königin hat theoretisch das Recht, jede dieser Entscheidungen durch ihr Veto zu blockieren. Von diesem Recht machte sie seit 1953 jedoch lediglich zweimal Gebrauch.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Kolonialmächten hat Großbritannien heute zum Großteil seiner ehemaligen Kolonien gute politische und wirtschaftliche Beziehungen und ist mit ihnen im Commonwealth of Nations weiterhin eng verbunden.
Afrika
- Betschuanaland (heute Botswana)
- Kamerun
- Goldküste (heute Ghana)
- Ägypten
- Kenia
- Nigeria
- Nordrhodesien (heute Sambia)
- Sansibar (1964 mit Tanganjika zu Tansania vereinigt)
- Sierra Leone
- Somaliland
- Südafrika
- Südrhodesien (heute Simbabwe)
- Südwestafrika (heute Namibia)
- Sudan
- Tanganjika (1964 mit Sansibar zu Tansania vereinigt)
- Uganda
Amerika und Atlantikinseln
- USA (verwaltungsmäßig in vier Kolonien gegliedert: Neuengland, Mittlere Kolonien, Südliche Kolonien, Chesapeake Bay)
- Britisch-Guayana (heute Guayana)
- Britisch-Honduras (heute Belize)
- Kanada
- Falklandinseln (auch heute noch)
- Bermuda Inseln
- Westindien
- St. Helena
- Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
Asien
- Aden (heute Jemen)
- Bhutan
- Britisch-Indien (bis 1948; heute Indien, Pakistan, Bangladesch)
- Britisch-Neuguinea (heute Papua-Neuguinea)
- Brunei
- Burma (heute Myanmar)
- Ceylon (heute Sri Lanka)
- Hongkong (1997 an China zurückgegeben)
- Irak, 1920 als Völkerbund-Mandat
- Katar
- Kuwait
- Malaya (heute Malaysia)
- Malediven
- Nepal
- Nordborneo (heute Malaysia)
- Oman
- Palästina (heute Israel und Palästinensische Autonomiegebiete)
- Sarawak (heute Malaysia)
- Singapur
- Transjordanien (heute Jordanien)
- Trucial States (heute Vereinigte Arabische Emirate)
- Zypern
Europa
- Gibraltar (nach wie vor britische Kronkolonie, wird jedoch von Spanien beansprucht)
- Malta (1964 unabhängig)
- Helgoland (1890 auf Grund des Helgoland-Sansibar-Vertrag an das Deutsche Reich)
- Ionische Inseln
Pazifik
- Aitutaki - Polynesische Insel, zu Cookinseln gehörig
- Australien
- Ellice-Inseln (heute Tuvalu)
- Fidschi
- Gilbert-Inseln (heute Kiribati)
- Nauru
- Neue Hebriden (Kondominium mit Frankreich, heute Vanuatu)
- Neuguinea als Mandatsgebiet (heute Papua-Neuguinea)
- Neuseeland mit Samoa als Mandatsgebiet
- Papua (heute Papua-Neuguinea)
- Pitcairninseln
- Salomonen
- Tonga
Antarktis
- Bouvetinsel (1928 an Norwegen abgetreten)