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Filmkritik

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Eine Filmkritik ist eine Bewertung eines Filmes. In einem umfasserenden Sinn meint Filmkritik die Auseinandersetzung mit dem Medium Film unter ästhetischen, technischen und ökonomischen Gesichtspunkten. Filmkritik ist auch der Name einer Filmzeitschrift, die von 1957 bis 1985 erschien.

Im Einzelnen werden Handlung, schauspielerische Leistungen und technische Details bewertet. Oft erfolgt eine weitere Unterteilung der Handlung in die Kategorien Spannung, Action, Humor, Erotik und Anspruch. Da es unterschiedliche Gattungen von Filmen gibt (z.B. Spielfilm, Zeichentrickfilm), ist die Bewertung von schauspielerischen Leistungen oder einzelnen Handlungskategorien nicht für jede Filmgattung gleich sinnvoll.

Filmkritiken gibt es seit Anfang des 20. Jahrhunderts und entwickelte sich aus der Theaterkritik. Anfangs nur in der Fachpresse zu lesen, konnte man mit der Zeit Filmkritiken, auch in der Wochen- und Tagespresse sowie in Hörfunk und Fernsehen, schlussendlich auch auf zahlreichen Online-Medien lesen und hören. Dabei bekamen Filmkritiker aus Medien mit großer Reichweite Macht über die Einspielungsergebnisse eines Filmes.

Objektivität

Eine Filmkritik soll keine Werbung für einen Film darstellen, sondern dem Leser zeigen, ob der Film sehenswert ist oder nicht. Und das ist auch die Schwierigkeit, mit der Kritiker zu kämpfen haben. Denn eine Filmkritik soll nicht die persönliche Meinung des Filmkritikers widerspiegeln, sondern soll die verschiedenen Meinungen, Vorlieben, und Erwartungen der Leser und Hörer voraussehen.

Ein Problem ist oft, dass Filmverleiher Fernsehstationen mit Filmclips versorgen oder dass Filmkritiker umfangreiche Broschüren und andere Werbematerialien erhalten. Manchmal gerät diese Art von "Information" an die Grenze von Bestechung. In den USA werden immer wieder Filmkritiker nach Los Angeles oder nach New York zu einer Vorführung eingeladen, noch bevor alle anderen den Film beurteilen konnten. Als "Dankeschön" schreiben diese Film-"Kritiker" einige wohltuende Sätze, mit denen dann der Filmproduzent für den Film wirbt. Wohlwollende Filmkritiker werden oftmals zu späteren Visionierungen nochmals eingeladen. Diese Praxis wird vorallem von Filmkritikern angeklagt, welche selber wohlhabend sind oder sowieso schon in den beiden Städten leben. Im amerikanischen Sprachgebrauch werden solche käuflichen Filmkritiker "quote whores" (etwa "Zitat-Huren") genannt.

Eine relativ neue Möglichkeit, für Objektivität in der Filmkritik zu sorgen, sind etwa Filmkritik-Portale. Dort kann man Dutzende von Kritiken über den selben Film lesen und sich so ein differenziertes Bild von einem bestimmten Film aneignen.

Hauptkriterien für einen guten Film

Diese Kriterien sind eine Zusammenstellung von Punkten, die vielen hervorragenden Filmen gemeinsam sind. Oft achten Filmkritiker zuerst auf die hier erwähnten Eigenschaften, bevor sie die anderen Stärken bzw. Schwächen eines Films analysieren. Mehr oder weniger vollständige Aufzählungen finden sich in jedem Lehrbuch über das Drehbuchschreiben (etwa in Syd Field: Drehbuchschreiben für Fernsehen und Film, List Verlag München, 2000).

Allgemeine Kriterien

  • Der Film soll eine Geschichte zeigen und nicht erzählen. Der Film ist ein Film und kein Hörspiel. Zuviel gesprochenen Dialog bzw. Erzählung ermüdet das Publikum. Ausserdem ist der Film nur noch auf einer intellektuellen Ebene greifbar, während das gezeigte Bild von jedem Menschen, unabhängig von seinem Intellekt und seiner Bildung, problemlos interpretiert werden kann.
  • Besonders wichtig in Action-, Science-Fiction- und Katastrophenfilmen ist der "willing surrender of disbelief" (freiwillige Aufgabe des Unglaubens). Im berühmten 2001: Odyssee im Weltraum zum Beispiel lästern wir nicht ständig "Hallo, solche intelligente schwarze Klötze kann es ja gar nicht geben! Und solche Supercomputer auch nicht!". Wir sind fasziniert vom Film. Der Film hat uns aus dem Alltag und aus der Realität entrissen und wir stecken in der Welt des Films. Wir sind sodann bereit, Dinge zu akzeptieren, die sonst völlig unglaubwürdig sind.

Handlung

  • Die Handlung darf nicht voraussehbar sein: Dies macht die Spannung des Films aus. Wenn ein Held jedes Problem schnurstracks aus dem Weg räumen kann, dann müssen wir auch nicht mit ihm mitfiebern... Das Publikum wird nur müde gähnen, weil es ja sicher ist, dass er auch das nächste Problem meistert.
  • Die Handlung muss glaubwürdig sein: Der Film wird spannend, weil Film-Helden Probleme lösen, die durchaus auch unsere sein könnten. Sie können Konflikten nicht ausweichen, sie müssen sie lösen - und sie können nicht einfach eine Wunderwaffe zücken. Aus diesem Grund fiebern wir mit ihnen mit. Man weiss auch, mit welchem Grund die Figur etwas unternimmt.

Figuren

  • Die Figuren müssen menschlich sein und müssen auch menschliche Schwächen besitzen. Dies ist wichtig, weil jeder Film einen Sympathieträger braucht. Der Zuschauer muss wissen können, weshalb er den Erfolg bzw. den Misserfolg einer Figur herbeisehnt. Die Figuren sollen auch nicht die Plattheit von Comicfiguren besitzen, sondern ihre Sorgen/Gedanken sollen spürbar sein.
  • Um wen geht es? - Nicht zuviele Figuren. Man muss immer die Übersicht über die Hauptfiguren behalten können - und vorallem soll klar sein, wer die Hauptrolle spielt bzw. wer für die Handlung wichtig ist. Filme mit einem Dutzend gleichberechtigter "Hauptrollen" sind noch nie heil durch die Filmkritik gekommen.

siehe auch

Vorlage:Stub