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Buntbarsche

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Buntbarsche
Skalar
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Seria: Fische (Pisces)
Vorlage:Classis: Knochenfische (Osteichthyes)
Vorlage:Subclassis: Strahlenflosser (Actinopterygia)
Vorlage:Superordo: Echte Knochenfische (Telestoei)
Vorlage:Ordo: Barschartige (Perciformes)
Vorlage:Familia: Buntbarsche (Cichlidae)

Die Buntbarsche (Cichlidae) oder Cichliden sind eine Familie der Ordnung der Barschartigen (Perciformes), auch Barschlachse, Barschfische oder barschähnliche Fische genannt.

Cichliden sind sehr formenreich (ca. 2000 Arten) und als Aquarienfische beliebt. In der Evolutionsforschung hat die Untersuchung der Cichliden interessante Erkenntnisse zu den Mechanismen der Artbildung erbracht.

Die Buntbarsche sind ursprünglich marin und erst sekundär zum Leben im Süßwasser übergegangen. Sie bewohnen den größten Teil des tropischen Afrikas und Amerikas südlich von 30 Grad nördlicher Breite. In Asien sind die Buntbarsche mit 2 Arten vertreten. Die Größe reicht von 3 cm (Apistogramma) bis zu fast einem Meter (Boulengerochromis, Cichla). Die Körperform zeigt, oft extrem angepasst an das Habitat, viele Übergänge zwischen hochgradig zusammengedrückt (Pterophyllum, Jagd auf kleine Fische zwischen den senkrecht im Wasser stehenden Mangroven-Wurzeln in südamerikanischen Urwaldgebieten) bis extrem verlängert (Teleogramma oder Julidochromis, Jagd in Felsspalten).

Weibchen von Sciaenochromis ahli

Auch die Ernährungsweisen sind vielfältig. Sie reichen von generalistischen Räubern über Planktonfresser, Aufwuchsfresser, Pflanzenfresser bis hin zu Larvenfressern.

Die meisten Arten zeigen ein ausgeprägtes Brutpflegeverhalten sowohl für die Eier als auch für die Larven. Eine bemerkenswerte Form der Fürsorge zeigen die Maulbrüter, die die Eier im Maul ausbrüten. Andere Buntbarsche beschützen die Eier, indem sie Feinde von Gelege und Larven fernhalten und die Eier durch "ablutschen" reinigen. Je umfassender und somit erfolgversprechender die Brutpflege ist, desto weniger Eier werden gelegt. Häufig dauert sie an bis die Jungtiere mehrere Wochen alt sind. Einige Arten sind wichtige Speisefische.

In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Seen im Great Rift Valley Ostafrikas sowie des Viktoriasees von Aquaristen entdeckt. Die enorme Artenzahl endemischer Arten in diesen Seen führte rasch zu großer Beliebtheit. Besonders Arten aus dem Tanganjika-See und dem Malawi-See (Mbunas und Nicht-Mbunas) wurden nach Europa und Amerika ausgeführt. Die Evolution der Viktoriabarsche und der Verwandten in den benachbarten Seen stellt heute ein Modell für eine besonders rasche Artenentwicklung dar. Durch Einbringung des Nilbarsches durch Menschenhand (Speisefisch) in den Viktoria-See stehen heute viele der Viktoria-See-Arten auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten.


Siehe auch: Systematik der Knochenfische, Tilapia