Zum Inhalt springen

Manga

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Januar 2004 um 18:25 Uhr durch 193.129.185.28 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Manga (japanische Schreibweise 漫画) sind japanische Comics. Die Übersetzung des Begriffs ist nicht eindeutig: Man-Ga heißt in etwa Skizze oder unverantwortliches/spontanes Bild. Der Begriff Manga hat seinen Ursprung in der japanischen Holzschnittkunst "ukiyo-e" und wurde erstmals vom japanischen Holzschnittmeister Hokusai (1760-1849) verwendet.

Von den Manga (also den gedruckten Comics) zu unterscheiden sind die japanischen Zeichentrickfilme, Anime, die im deutschen Sprachraum oft fälschlicherweise als "Manga-Filme" bezeichnet werden.

Die meisten Manga sind eher bild- als textlastig (es gibt aber auch zahlreiche Ausnahmen). Sie sind vor allem in schwarz-weiß gehalten und werden entsprechend der traditionellen japanischen Leserichtung von "hinten" nach "vorne" gelesen. In Japan unterscheidet man zwei Erscheinungsweisen von Manga:

  • Wöchentlich bis monatlich erscheinende, telefonbuchdicke Manga-Anthologien (tankobon), in denen die neuesten Kapitel mehrerer Serien zusammengefasst werden. Sie sind billig an jedem Zeitungsstand zu kaufen, haben eine schlechte Papier- und Druckqualität und werden normalerweise nach dem Lesen weggeworfen.
  • Jeweils im Abstand von mehreren Monaten erscheinende Taschenbücher mit Schutzumschlag (die "eigentlichen" Manga), in denen mehrere, vorher in den tankobon erschienene Kapitel einer Serie in herausragender Druckqualität zum Sammeln und Aufbewahren neu aufgelegt werden. Oft werden von diesen Taschenbüchern neben der normalen Auflage auch limitierte Sonderausgaben veröffentlicht, denen exklusive Figuren oder Merchandising-Artikel zur jeweiligen Serie beiliegen.

Manga sind eine der Hauptsparten des japanischen Verlagswesens, die erfolgreichsten Bände erreichen regelmäßig Auflagen im mehrstelligen Millionenbereich. Mit der Zeit haben sich verschiedenste Untergruppen (Genres und Subgenres) für nahezu jede Zielgruppe herausgebildet. Hierbei wird in Japan primär zwischen Themen für Mädchen (Shojo) und für Jungen (Shonen) unterschieden, diese Abgrenzungen sind außerhalb Japans allerdings weniger scharf. Außerdem wird beim Spektrum des Manga-Angebots nach Alter, sexueller Orientierung, Hobbys usw. unterteilt.

Im Gegensatz zur westlichen Welt findet das Stilmittel des Manga in Japan auch jenseits des reinen Geschichtenerzählens breite Anwendung, z. B. in Form von Kochbüchern oder Bedienungsanleitungen mit bildlichen Darstellungen.

Autoren von Manga werden Mangaka genannt. Der einflussreichste Wegbereiter des modernen Manga war der Arzt Osamu Tezuka (3.11.1928 - 8.2.1989), Schöpfer von Serien wie "Astro Boy" und "Kimba". Fasziniert von den frühen US-Disney-Zeichentrickfilmen, gab er seinen Beruf auf und entwickelte nicht nur die Grundlagen des heutigen Manga-Stils, sondern auch die Basis für die moderne Anime-Industrie. Von den Manga-Fans hat er deshalb für seine Verdienste den Ehrentitel Manga no Kamisama ("Gott des Manga") verliehen bekommen. Weitere international bekannte Mangaka sind z. B. die Gruppe Clamp, Rumiko Takahashi, Akira Toriyama und Masamune Shirow.

Die ersten in Deutschland veröffentlichten Manga waren "Barfuß durch Hiroshima" (von Keiji Nakazawa; Rohwolt Verlag, 1983) und "Japan GmbH" (von Shotaro Ishinomori; VNR Verlag Deutsche Wirtschaft, 1989), aber erst ab den 90er-Jahren konnte sich das Genre dauerhaft etablieren. Mittlerweile erscheinen bei den Verlagen Carlsen, EMA (Egmont Manga & Anime) und Planet Manga (Manga-Bereich von Panini Comics) monatlich über 60 Manga-Bände.

Bekannte Manga: (unvollständig)

Siehe auch:

Weblinks:

Verlage: