Hermann Maier
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Nation | ![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 7. Dezember 1972 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Altenmarkt im Pongau | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 181 cm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 89 kg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Beruf | Maurer | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Riesenslalom, Super-G, Abfahrt, Kombination | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein | USC Flachau | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | aktiv | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Platzierungen im Alpinen Skiweltcup | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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letzte Änderung: 6. Dezember 2008 |
Hermann Maier (* 7. Dezember 1972 in Altenmarkt im Pongau) ist ein österreichischer Skirennläufer. Er wurde dreimal Weltmeister, zweimal Olympiasieger, gewann viermal den Gesamtweltcup, zweimal den Disziplinenweltcup in der Abfahrt, fünfmal den im Super-G und dreimal den im Riesenslalom.
Leben
Der gelernte Maurer und staatlich geprüfte Skilehrer litt in seiner Jugend an Morbus Osgood-Schlatter, daher blieb sein Talent vorerst verborgen. Am 6. Jänner 1996 nahm er als Vorläufer an einem Weltcup-Riesenslalom in seinem Heimatort Flachau teil und fiel dadurch auf, dass er im Falle einer Wertung Platz 12 belegt hätte. Kurze Zeit später kam er – nach nur vier Wochen im Europacup – schon zu seinem ersten Weltcupeinsatz und ersten Weltcuppunkten.
Seine erste volle Weltcup-Saison 1996/97 verlief durchwachsen. Er stürzte am 11. Jänner 1997 bei der Weltcup-Abfahrt in Chamonix schwer und verletzte sich an einer Hand, so dass eine Nominierung für die Weltmeisterschaft in Sestriere nicht in Frage kam. Wieder erholt, feierte er dann aber am 23. Februar 1997 in Garmisch-Partenkirchen in seiner Paradedisziplin Super-G den ersten Weltcupsieg. Bereits zwei Tage zuvor hatte er im Super-G hinter dem Franzosen Luc Alphand den zweiten Rang erreicht.
In der Saison 1997/98 entschied er erstmals den Gesamtweltcup für sich. Seine Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano war spektakulär: Nachdem er in der Abfahrt einen schweren Sturz, bei dem er weit neben der Piste landete, praktisch unverletzt überstanden hatte, gewann er zunächst Gold im Super-G und wenige Tage danach auch im Riesenslalom. Als er gefragt wurde, was er während seines Sturzes dachte, meinte er: „Wenn ich jetzt ein Gold gewinne, dann bin ich unsterblich!“ Die Bilder seines Sturzes gingen um die Welt und waren auch bei den großen US-Sendern ein Ereignis. Durch diesen Sturz und die anschließenden Erfolge wurde er weltberühmt und man gab ihm den Spitznamen „Herminator“ (in Anspielung auf den ebenfalls in Österreich geborenen „Terminator“ Arnold Schwarzenegger). Bei der Weltmeisterschaft 1999 in Vail wurde Maier Weltmeister in der Abfahrt und im Super-G. Zwei Jahre später, bei der Heim-Weltmeisterschaft 2001 in St. Anton, konnte er seine Titel nicht verteidigen. Er erreichte die Silbermedaille in der Abfahrt und Bronze im Super-G. In den Saisonen 1999/2000 und 2000/01 gewann er erneut den Gesamtweltcup sowie 13 Weltcuprennen, womit er die Bestmarke von Ingemar Stenmark (Saison 1978/79) erreichte. Diese Saison stellte mit 4 Kristallkugeln (Super G/RTL/Abfahrt/Gesamt) den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere dar.
Während einer abendlichen Fahrt mit dem Motorrad wurde Maier am 24. August 2001 in Radstadt, in der Nähe seines Heimatortes, in einen schweren Unfall verwickelt: Maier überholte ein Auto und wurde dabei vom falsch abbiegenden Wagen eines deutschen Rentners erfasst. Er zog sich einen offenen Unterschenkelbruch im rechten Bein und zahlreiche weitere schweren Verletzungen zu. Maier wurde im Unfallkrankenhaus Salzburg sieben Stunden operiert. Zunächst war nicht klar, ob er jemals wieder Skifahren würde, da sogar eine Beinamputation in Betracht gezogen wurde. Maier erhielt später 1,45 Millionen Euro Versicherungssumme und per Vergleich eine nicht veröffentlichte Summe des Unfallgegners, der zusätzlich wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 750 € Strafe verurteilt wurde. Das Gericht stellte eine geringe Mitschuld Maiers wegen Überholens bei unübersichtlicher Verkehrslage fest.[1] Die Rolle des dominierenden Skirennläufers übernahm für die kommenden beiden Saisonen sein bisher in seinem Schatten stehender Rivale Stephan Eberharter.
Durch den langwierigen Heilungsprozess konnte er erst wieder im Jänner 2003 am Skiweltcup teilnehmen und legte ein fulminantes Comeback hin. Am 27. Jänner 2003 – zwei Wochen nach seinem Einsatz in Adelboden, wo er sich im Riesenslalom nicht für den zweiten Lauf qualifizieren konnte – feierte er beim Super-G in Kitzbühel seinen ersten Weltcupsieg nach der Verletzung. Nur sechs Tage später wurde er bei der Weltmeisterschaft 2003 in St. Moritz ex aequo mit Bode Miller Vizeweltmeister im Super-G. In der Saison 2003/04 sicherte sich Maier bereits wieder den Gesamtweltcup. 2004 wurde ihm der Laureus World Sports Award in der Kategorie „Comeback of the Year“ verliehen. Von den Medien während der Weltmeisterschaft 2005 in Bormio bereits als „altes Eisen“ der ÖSV-Rennläufer abgetan, wurde er Weltmeister im Riesenslalom. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Åre war Maier weniger erfolgreich – ein siebter Platz im Super-G war sein bestes Ergebnis in den drei Disziplinen, in denen er an den Start ging. In der Saison 2006/07 konnte er erstmals seit 1997/98 keinen Sieg erreichen. Auch die Saison 2007/08 lief nicht nach Wunsch. Nur beim Heimrennen in Kitzbühel am 18. Jänner 2008 erreichte Maier einen zweiten Platz im Super-G. In der Saison 2008/09 wurde nach dem Eröffnungsrennen in Sölden bei ihm ein Haarriss in einer Bandscheibe der Lendenwirbelsäule festgestellt. Maier fuhr trotzdem zu den Überseerennen mit und gewann überraschend den Super-G von Lake Louise.
Maier gewann bisher 54 Weltcuprennen (24 Super-G, 15 Abfahrten, 14 Riesenslaloms, 1 Kombination) und erreichte 96 Podestplätze (Stand 6. Dezember 2008). Damit ist er in ersterer Wertung der nach Ingemar Stenmark (86 Siege) zweiterfolgreichste Skirennläufer der Weltcupgeschichte, in zweiterer auf Platz drei hinter Stenmark und Marc Girardelli. Maier selbst zählt zusätzlich noch den Sieg in Val-d’Isère 1997 zu seiner Statistik, welcher ihm auf Grund des Abschnallens des Skis vor der roten Linie aberkannt worden ist.
Nach langjähriger Zusammenarbeit mit Atomic wechselte Hermann Maier im Juni 2007 zum Skiausrüster HEAD.[2]
Sportliche Erfolge
Olympische Spiele
Disziplin | Platz | |
Nagano 1998 | Abfahrt | ausg. |
Super-G | 1. | |
Riesenslalom | 1. | |
Turin 2006 | Abfahrt | 6. |
Super-G | 2. | |
Riesenslalom | 3. |
Weltmeisterschaften
WM | Disziplin | Medaille |
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Vail 1999 | Super-G | Gold |
Vail 1999 | Abfahrt | Gold |
St. Anton 2001 | Super-G | Bronze |
St. Anton 2001 | Abfahrt | Silber |
St. Moritz 2003 | Super-G | Silber |
Bormio 2005 | Riesenslalom | Gold |
Disziplinenweltcup
- Sieger des Gesamtweltcups: 1997/98, 1999/00, 2000/01, 2003/04. Hier stellte er 2000 mit genau 2000 Punkten einen neuen, bisher ungebrochenen Rekord auf.
- Sieger des Super-G-Weltcups: 1997/98, 1998/99, 1999/2000, 2000/01, 2003/04
- Sieger des Riesenslalom-Weltcups: 1997/98, 1999/2000, 2000/01
- Sieger des Abfahrts-Weltcups: 1999/2000, 2000/01
Einzelweltcupsiege
Abfahrt
Riesenslalom
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Super-G
Kombination
|
Auszeichnungen
- Laureus World Sports Award in der Kategorie „Comeback of the Year“: 2004
- Österreichs Sportler des Jahres: 1998, 1999, 2000 und 2001
- Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich: 1998
- 2. Platz bei der Wahl zum Weltsportler des Jahres 1998 hinter Zinédine Zidane (gewählt durch die Sportjournalisten der internationalen Nachrichten-Agentur "reuters")[3]
Literatur
- Hermann Maier, Michael Smejkal: Ich gehe meinen Weg. Die einzige autorisierte Biographie des Olympiasiegers. Deuticke Verlag, Wien 2000, ISBN 978-3-216-30410-0.
Weblinks
- Commons: Hermann Maier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Website von Hermann Maier
Hermann Maier in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch) Hermann Maier in der Datenbank von Ski-DB (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.vol.at/news/tp:vol:weltcup/artikel/maier-erhaelt-schadenersatz/cn/vol-news-cprugger-20041223-061932 Vorarlberg online
- ↑ Head statt Atomic auf sport.orf.at
- ↑ Hermann Maier salzburger-fenster.at, 2007
Personendaten | |
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NAME | Maier, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Skirennläufer, Olympiasieger |
GEBURTSDATUM | 7. Dezember 1972 |
GEBURTSORT | Altenmarkt, Salzburg, Österreich |