Völkershausen (Vacha)
Völkershausen ist ein Dorf am Fuße des Oechsenberges am Eingangstor zur thüringischen Rhön. Es hat etwa 1300 Einwohner und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Vacha.
Geschichte
Die erstmalige Erwähnung des Ortes als Wulfricheshusen wird auf das Jahr 827 datiert. Abweichende Aussagen gibt es für die Jahreszahlen 776 und 786. In den Geschichtsaufzeichnungen nach 1200 spielt das Geschlecht derer von Völkershausen immer wieder eine Rolle. Zwischen der ersten Erwähnung und der Existenz von Völkershausen als Gericht (ab ca. 1300) liegt der Bau der Burg auf deren Grundmauern das spätere Schloss entstand (ca. 1800).
Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es in Völkershausen auf Initiative des Arztes Dr. Greff eine Art Kurbetrieb auf dem Gelände des Schlosses, das ihm damals gehörte. Die sogenannte Wandelhalle (inzwischen Bürgerhaus) stmmt aus dieser Zeit. 1912 wird eine neue Schule gebaut, die nach umfangreichen An- und Ausbauarbeiten bis heute als Regelschule genutzt wird.
Wesentlichstes Ereignis der Neuzeit war der Gebirgsschlag am 14. März 1989, 14:02 Uhr. Beim Zusammenbruch eines größeren Feldes im Schacht des Kalibergbaus während einer Sprengung entstand an der Oberfläche ein Erdbeben der Stärke 5,7 bis 5,8. Dabei wurden fast 80% der Ortsbebauung beschädigt. Praktisch alle historischen Gebäude, das Schloss mit seinen Nebengebäuden, die Kirche und eine Reihe von Privathäusern mussten abgerissen werden. Damit erinnert im heutigen Ortsbild nichts mehr an die lange und wechselvolle Geschichte des Ortes.
Industrie und Landwirtschaft
Die landwirtschaftliche Produktion spielte in der Rhön auf Grund der kargen Böden noch nie eine große Rolle. Allenfalls zu nennen wäre die Viehzucht (Rhönschafe). Die Region war daher in der Vergangenheit ein sehr armes Land. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gingen deshalb viele Männer des Dorfes z. B. nach Westfalen zur Arbeit. Die Gründung der Basalt-Steinbrüche auf dem Oechsenberg und dem Dietrichsberg und die Eröffnung verschiedener Kali-Gruben in der Umgebung um die Jahrhundertwende brachten einen gewissen Wohlstand in die Region.