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Kreuzberg (Rhön)

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Kreuzberg
Blick vom Himmeldunkberg zum Kreuzberg, rechts davor der Arnsberg
Blick vom Himmeldunkberg zum Kreuzberg,
rechts davor der Arnsberg
Höhe 927,8 m ü. NN
Lage Landkreis Rhön-Grabfeld, Regierungsbezirk Unterfranken, Bayern, Deutschland
Gebirge Rhön (Hohe Rhön)
Dominanz 9 km → Dammersfeldkuppe
Schartenhöhe 270 m ↓ SW Oberweißenbrunn
Koordinaten 50° 22′ 12″ N, 9° 58′ 48″ OKoordinaten: 50° 22′ 12″ N, 9° 58′ 48″ O
Kreuzberg (Rhön) (Bayern)
Kreuzberg (Rhön) (Bayern)
Erschließung Straße bis zur Bergkuppe
Normalweg über die Treppen vom Kloster Kreuzberg aus in ca. 10 Min. oder auf dem Franz-Zierof-Weg in ca. 30 Min. zum Gipfelplateau
Besonderheiten dritthöchster Berg der Rhön;
z. B. Ursprung der Sinn;
Standort z. B. von:
- Kloster Kreuzberg,
- Kreuzbergschanze,
- Sender Kreuzberg
Gipfelkreuz; rechts im Bild Abspannseile vom Stahlrohrmast des Senders Kreuzberg
Die drei Golgatha-Kreuze auf dem Kreuzberg

Der Kreuzberg (früher Aschberg genannt; Bayern) ist mit 927,8 m ü. NN nach Wasserkuppe (950,2 m ü. NN; Hessen) und Dammersfeldkuppe (927,9 m ü. NN; Bayern) der dritthöchste Berg der Rhön.

Er ist Standort des Klosters Kreuzberg, der Kreuzbergschanze und des Senders Kreuzberg. An seinem Nordwesthang entspringt die Sinn.

Mit seiner Berghöhe und jährlich 500.000 bis 600.000 Besuchern ist der Kreuzberg das höchstgelegene und meistbesuchte Ausflugsziel im bayerischen Teil der Rhön.

Geographische Lage

Der Kreuzberg erhebt sich im Regierungsbezirk Unterfranken innerhalb der Hohen Rhön im Naturpark Bayerische Rhön und liegt zugleich im Biosphärenreservat Rhön. Im Landkreis Rhön-Grabfeld liegt er zwischen der Stadt Bischofsheim an der Rhön im Nord-Nordosten und der Gemeinde Sandberg im Südosten sowie dem im benachbarten Landkreis Bad Kissingen liegenden Markt Wildflecken im Westen. Im Bereich der Kreuzberg-Bergkuppe liegt der Weiler Kreuzberg, ein Ortsteil von Bischofsheim.

Der nördliche Nachbarberg des Kreuzbergs ist der Arnsberg (843 m ü. NN), der Ostausläufer ist der Käulingberg (auch Käuling genannt; 754 m). Der Arnsberg wird nördlich beim Bischofsheimer Ortsteil Oberweißenbrunn etwa in West-Ost-Richtung verlaufend vom Oberlauf der Brend passiert, einem Zufluss der Fränkischen Saale, deren Wasser über Main und Rhein der Nordsee zufließt. In die Brend münden die Bäche, die am Kreuzberg (Vorderer Haselbach) und Käulingberg (Hinterer Haselbach) entspringen und nach Nordosten fließen. An der Südflanke des Käulingbergs entspringen mit Dürrgraben und Dreikahrbach beide Quellbäche des nach Süd-Südosten fließenden Schmalwasserbachs, dessen Wasser über die Premich ebenfalls in die Fränkische Saale fließt. An der West-Südwestflanke des Kreuzbergs entspringt nahe dem Guckaspass (662 m; an der bayerischen Staatsstraße „St 2267“) mit dem Kellersbach der linksseitige Quellbach der Premich. In der waldlosen Talsenke zwischen Kreuzberg und Arnsberg liegt nahe dem Weihersbrunnen die Quelle der nach Südwesten fließenden Sinn, die ein Zufluss der Fränkischen Saale ist.

Fauna

Die Flanken des Kreuzbergs sind bewaldet, auf seinem Gipfelplateau stehen Baumgruppen.

Gipfelkreuz

In der Nähe der drei Kreuze des Kreuzwegs steht seit Jahrhunderten das mächtige hölzerne Gipfelkreuz des Kreuzbergs. Es muss von Zeit zu Zeit erneuert werden, weil es dem Wetter stark ausgesetzt ist. Das jetzige Gipfelkreuz wurde im Jahr 2000 aufgestellt.

Aussichtspunkt

Vom Kreuzberg aus besteht Sicht zu den Schwarzen Bergen, zur Dammersfeldkuppe, ins obere Sinntal, zur Wasserkuppe, zur Langen Rhön, zum Thüringer Wald und ins Brendtal. Bei sehr guten Sichtverhältnissen ist im Westen der Taunus mit dem Großen Feldberg zu sehen.

Religiöse Bedeutung

Früherer Bergname und Heiliger Berg der Franken

Der frühere Name Aschberg deutet auf kultische und religiöse Handlungen auf dem Berg zur Keltenzeit hin. Seit der Missionierung der Franken durch St. Kilian und seinen Gefährten im Jahre 686 gilt der Kreuzberg als Heiliger Berg der Franken.

Kloster Kreuzberg, Kreuzweg und Wallfahrten

Westlich unterhalb des Gipelplateaus befindet sich das 1644 gegründete Franziskaner-Kloster Kreuzberg mit Klosterbrauerei, der einzigen Brauerei, die der Franziskanerorden in Deutschland betreibt.

Vom Kloster Kreuzberg führt ein Kreuzweg mit Bildkapellen zu den drei steinernen Golgotha-Kreuzen. Sie stellen die 12. Station des Kreuzwegs dar. Dessen Verlauf ist dem Kreuzweg in Jerusalem nachempfunden.

Jährlich finden 70 bis 80 Wallfahrten zum Kreuzberg statt.

Sport/Wandern

Hauptartikel: Skigebiet Kreuzberg

Der Kreuzberg ist in das 70 km lange Loipennetz durch die Rhön eingebunden. Es gibt vier Skilifte: den Dreitannenlift, den Blicklift, den Rothanglift und den Fischzuchtlift. Auf der Klosterwiese gibt es eine Rodelbahn, eine weitere befindet sich unterhalb vom Gasthof Roth. Am Nordhang des Bergs steht westlich von Haselbach die Kreuzbergschanze.

Das ganze Jahr über ist der Kreuzberg bei Wanderern als Ziel- oder Durchgangsstation beliebt.

Stahlrohrmast des Senders Kreuzberg, daneben das Kreuzberg-Gipfelkreuz

Sender Kreuzberg

Hauptartikel: Sender Kreuzberg

Auf dem Kreuzberg steht seit 1951 eine Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks. Ihr 208 m hoher abgespannter Stahlrohrmast wurde 1985 errichtet. Ausgestrahlt werden UKW-Rundfunk und verschiedene Fernsehprogramme; zudem wird der Mast von zahlreichen Funknetzbetreibern genutzt.

Trivia

Am 28. Juni 2008 wanderte Bundespräsident Horst Köhler im Rahmen des Deutschen Wandertags von Oberweißenbrunn zum Kreuzberg. Dort trug er sich anschließend in das Goldene Buch der Stadt Bischofsheim ein.

Verkehrsanbindung

Die Bergkuppe des Kreuzbergs ist auf dem Straßenweg so zu erreichen: entweder über die B 279 nach und durch Bischofsheim und dann auf der Kreisstraße NES 10 zum Kreuzberg fahren oder bei Wildflecken von der Landesstraße St 2289 auf die Kreisstraße KG 22 abzweigen, die in Oberwildflecken in die NES 25 übergeht; letztere trifft auf die zur Bergkuppe führende NES 10.

Bildgalerie Kreuzberg

Literatur

  • Rhönklub (Hrsg.): Schneiders Rhönführer. Offizieller Führer des Rhönklubs, 2005, Verlag Parzeller, Fulda, ISBN 3-7900-0365-4, S. 265
  • Heribert Kramm: Der Kreuzberg. Verlag Parzeller, Fulda 1997, ISBN 3-7900-0201-1
  • Kloster Kreuzberg/Reinhold Albert: Soli Deo Gloria Kreuzberg Wallfahrt und Kloster.
  • Heimatjahrbuch Rhön-Grabfeld 2007: Beitrag von Christa Enders: Der Kreuzberg – Geburtsstätte des alpinen Wintersports in der Rhön.
  • Heimatjahrbuch Rhön-Grabfeld 2008: Beitrag von Reinhold Albert: Einer der ältesten Kreuzwege in Deutschland steht auf dem Kreuzberg. ISBN 3-9811225-2-6

Siehe auch