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Dreikönigsfest

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Ende der Mittwinterzeit

Bis zur Festsetzung von Neujahr im Jahr 1691 durch Papst Innozenz XII. auf den 1. Januar galt in weiten Teilen Europas der 6. Januar als Jahresbeginn. Dieser Termin markierte das Ende der mittwinterlichen Erstarrung und zugleich den - noch zaghaften - Aufbruch in die Vegetationsperiode. Nach uraltem Volksglauben zogen sich die stürmischen Mächte der Mittwinterzeit in der Nacht auf den 6. Januar wieder zurück, "die wilde Jagd" begab sich am Ende der Raunächte zur Ruhe.

Epiphanie

Im 4. Jahrhundert entstand in der Ostkirche das Fest "Epiphanie" (Erscheinung durch den Herrn), das vermutlich das alte Jahreszeitenfest der heidnischen Götter verdrängen sollte. Festgedanken waren die Geburt Jesu mir der Anbetung der Weisen, das Hochzeitswunder von Kana (Johannes Evangelium 2,1-11) und vor allem später die Taufe Jesu im Jordan (Matthäus Evangelium 3, 13-17). Die abendländische Kirche, die Jesu Geburt zu Weihnachten beging, übernahm gegen Ende des 4. Jahrhunderts das Epiphanie-Fest, feierte jedoch statt der Geburt die "drei Wunder" der Anbetung der Weisen, der Taufe im Jordan und der Hochzeit zu Kana. Mit der Einführung von Weihnachten in den Festkalender der Ostkirche ist Epiphanie auch dort nicht mehr Geburtsfest Jesu sondern nur noch Tauffest. Im Volksbrauchtum setzte sich das Fest Epiphanie jedoch nicht durch und wurde auf die drei Könige reduziert.

Brauchtum

Bis heute existiert das Dreikönigsfest im Kirchenkalender nicht, doch überall wird es gefeiert und in katholischen Ländern ist es staatlicher Feiertag.

Viele alte Bräuche wurden auf das christliche Fest übertragen. Gläbige durchschritten Wohnräme und Stallungen mit Weihrauch, um böse Wintergeister "auszuräuchern". Als Bannmittel galt die Formel C+M+B - mit Jahreszahl und Kreuz wurde sie auf Türrahmen bzw. Türbalken als Schutz vor Unglück geschrieben. Die Kirche deutet diese Formel aber nicht als Abkürzung von Caspar, Melchior und Baltasar, sondern als "Christus Mansionem Benedicat": "Gott segne dieses Haus".

Die "Heiligen drei Könige"

Die drei Könige aus dem Morgenland, die von einem Stern geführt, zur Anbetung des Jesuskindes zu der Krippe in Bethlehem gekommen sind. (Matthäus Evangelium 2, 1-12)

Wo ist der neu geborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. (Matthäus Evangelium 2, 2)

Ursprünglich wird von Magiern und Weisen berichtet, aber etwa seit dem 5. Jahrhundert stellt man sie sich als Könige vor. Etwa im 8. Jahrhundert bekamen sie die Namen Caspar, Melchior und Balthasar. Erst im 14. Jahrhundert verbreitete sich die Anschauung, das Caspar ein Schwarzer sei.