Greif (Schiff, 1951)
Segelschulschiff "Greif" (BRD) - ex "Wilhelm Pieck" (DDR)
Die Greif ist eine von der Stadt Greifswald in Fahrt gehaltene Schonerbrigg und dient als Segelschulschiff-Ausbildungsschiff. Das Schiff war in der DDR von 1952 bis 1990 als Segelschulschiff Wilhelm Pieck in Dienst.
Geschichte
Am 27. Februar 1951 erfolgte auf der Warnow-Werft in Rostock-Warnemünde die Kiellegung der Schonerbrigg als erster Schiffneubau der DDR in Niet- und Schweißtechnik. Der Stapellauf fand am 26. Mai 1951, die Indienststellung am 2. August 1951 statt. Als Namensgeber diente der damalige Präsident der DDR Wilhelm Pieck, der auch an der Jungfernfahrt teilnahm. 1952 erfolgte die Übernahme durch die Gesellschaft für Sport und Technik. Die "Wilhelm Pieck" war das einzige Hochseesegelschiff der DDR und führte meist Reisen in der Ostsee zu Häfen in der Volksrepublik Polen und der UdSSR durch. Die längste Reise führte das Schiff 1957 in 99 Tagen und 8.000 Seemeilen (ca. 14.800 km) nach Albanien, Bulgarien, Rumänien und Odessa (UdSSR). 1974 nahm die "Wilhelm Pieck" erstmals an einer "Operation Sail" teil, die in jenem Jahr in der Ostsee stattfand. Die Kursanten wurden meist in Vierwochenlehrgängen ausgebildet.
1990 wurde das Schiff von der Stadt Greifswald übernommen und in Greif umbenannt.
Technische Daten und Ausrüstung
- Länge über alles: 41,00 m / Länge Rumpf: 35,40 m
- Breite über alles: 7,40 m
- Tiefgang: 3,15 m hinten / 2,92 m vorn
- Wasserverdrängung: 290 t
- Höhe Großmast über Wasserlinie: 27,20 m
- Höhe Fockmast: 26,80 m
- Segelfläche: 560 m² bei 13 Segeln aus Polyesterfasern
- Zusatzantrieb: 1 Dieselmotor Typ 4 WD 224 mit 106 PS (77 kW)
- Hilfsmotor für den Bordbetrieb: 1 Dieselmotor 30 PS (22 kW)
- Geschwindigkeit: unter Segeln max. 12 kn (ca. 22 km/h) / mit Motor 6 kn (ca. 11 km/h)
- Besatzung: max. 50 Mann (davon 7 Mann Stammbesatzung und bis zu 8 Hand-für-Koje Segler)
- Der Schiffkörper ist mit Querschotten in 11 Abteilungen, davon 9 wasserdichte, unterteilt.
- Der Ballastkiel hat ein Gewicht von 40 Tonnen
- Brennstofftanks für 4,3 Tonnen Diesel; 200 Liter Öl und 12 Tonnen Trinkwasser.
- handbetriebene Quadrantenruderanlage
- 2 Anker, aus der Klüse gefahren, mit manuell zu bewegendem elfarmigen Spillkopf sowie 3 Reserveanker (Stockanker)
- Echolot, Radar, Funk
- Rettungsflöße und 2 Beiboote
Bilder
![]() |
![]() |
![]() |