Die 21. Handball-Weltmeisterschaft der Herren wird vom 16. Januar bis zum 1. Februar 2009 in Kroatien ausgetragen. Insgesamt treten 24 Mannschaften in Vorrunde und Hauptrunde zunächst in Gruppen gegeneinander an. Danach folgen Ausscheidungsspiele mit Halbfinale und Finale sowie Platzierungsspiele um die Plätze 3 bis 12.
Insgesamt sechs Städte sind Gastgeber der Weltmeisterschaft (WM) im Herren-Handball 2009. Dabei wurde hauptsächlich auf die Größe und den sportlichen Erfolg der Regionen im Inland Rücksicht genommen. Es wurden moderne und große Hallen eigens für die WM neu gebaut. Außerdem wird durch die Verteilung der Spielorte eine gute Flächendeckung erreicht. Das WM-Endspiel wird in Zagreb stattfinden.
Die Handball-WM der Herren findet erstmals auf kroatischem Boden statt. Im Land hatte bereits die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen 2003 stattgefunden. Zu den größten Erfolgen des Gastgebers zählen die olympischen Goldmedaillen 1996 und 2004, die Weltmeisterschaft 2003, die Vizeweltmeisterschaften 1995 und 2005 sowie die Vizeeuropameisterschaft 2008. Diese Erfolge trugen dazu bei, dass das Land diesen Wettbewerb ausrichten darf. Auch ist man bei der Internationalen Handballföderation (IHF) diesmal einen Sonderweg gegangen, denn zum Zeitpunkt der Vergabe stand noch keine der Austragungshallen im Gastgeberland. Durch die gut organisierte Damen-WM hatte sich Kroatien Vertrauen erworben, und die Bewerbung des Landes erhielt den Zuschlag.
Diese neu errichtete Multifunktionshalle soll künftig hauptsächlich vom Basketballverein KK Split genutzt werden, da der Handballverein aus Split in der ersten kroatischen Liga eher Mittelmaß ist. Sie wird den Süden Kroatiens abdecken.
Die Halle wurde vor der WM neu errichtet und dient als Heimspielstätte des Basketballvereins KK Zadar. Mitten in Dalmatien gelegen, deckt sie auch dieses Gebiet ab.
Auch in Osijek wurde die Halle vor der WM geplant und errichtet. Nach der WM wird sie dem Handball-Erstligisten Osijek Elektromodul dienen. Der Standort deckt die Region Slawonien in Nordost-Kroatien ab.
Die Stadt Varaždin liegt im Norden Kroatiens. Die als Neubau im Dezember 2008 eröffnete Halle dient als Spielort des Handball-Erstligisten RK Varteks Di Caprio.
Poreč liegt direkt an der Küste in der Region Istrien im Nordwesten Kroatiens. Der RK Poreč ist in der ersten kroatischen Handball-Liga vertreten. Die Žatika-Halle ist ein Neubau und wurde im November 2008 eröffnet.
In der Qualifikationsrunde spielten zunächst die 21 europäischen Teams, welche sich nicht für die Handball-Europameisterschaft 2008 qualifizieren konnten, in sieben Gruppen gegeneinander. Diese Gruppenphase fand vom 2. bis 20. Januar 2008 statt. Die Gruppensieger (nach Hin- und Rückspiel gegen jeden Gruppengegner, bei Punktgleichheit zählte der direkte Vergleich) erreichten die Ausscheidungsspiele, die im Juni 2008 stattfanden. Dort trafen sie in Hin- und Rückspiel auf die elf Mannschaften, welche an der Europameisterschaft teilnahmen, sich dort aber nicht für die WM-Endrunde qualifizieren konnten.
An den Ausscheidungsspielen nahmen die Sieger der sieben Vorqualifikationsgruppen sowie die elf Teilnehmer der Europameisterschaft 2008, die nicht bereits für die WM qualifiziert waren, teil.
1 Serbien qualifizierte sich aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore. 2 Das Rückspiel wurde beim Stand von 24:27 für Ungarn in der 49. Spielminute abgebrochen, nachdem von den Zuschauern mehrere Gegenstände auf das Spielfeld geworfen worden waren. Die EHF-Disziplinarkommission entschied, das Ergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs als offiziellen Endstand zu werten. Somit qualifizierte sich Ungarn aufgrund des Gesamtergebnisses von 54:49 für die WM. Zudem wurde dem Handballverband Bosnien-Herzegowinas eine Geldstrafe von 7.500 Euro sowie eine Strafe von zwei Heimspielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit auferlegt.[3]
Afrika (3 Teilnehmer)
Für die Weltmeisterschaft qualifizierten sich die drei besten Teams der Handball-Afrikameisterschaft 2008, die vom 7. bis 20. Januar 2008 in Angola stattfand.
Qualifiziert für die WM sind somit:
Für die Weltmeisterschaft qualifizierten sich die drei besten Teams der Handball-Asienmeisterschaft 2008, die vom 17. bis 26. Februar 2008 im Iran stattfand.
Qualifiziert für die WM sind somit:
Die besten drei Mannschaften der Pan-Amerika-Meisterschaft 2008 qualifizierten sich für die WM. Das Turnier fand vom 24. bis 28. Juni 2008 in Brasilien statt:
Für die Weltmeisterschaft qualifizierte sich der Sieger des Ozeanien-Ausscheidungsturniers, das vom 7. bis 10. April 2008 in Wellington (Neuseeland) stattfand.
Qualifiziert für die WM ist somit:
Das Turnier diente zugleich als Ozeanischer Nationen-Cup und wurde von der Mannschaft Neukaledoniens gewonnen. Diese startete aber außer Konkurrenz, da das Land nicht der IHF angehört.[4]
Auslosung der Vorrundengruppen
Die Auslosung der Vorrundengruppen der Handball-Weltmeisterschaft 2009 fand am 21. Juni 2008 in Zagreb statt. Die 24 qualifizierten Mannschaften wurden in vier Gruppen mit jeweils sechs Teams aufgeteilt:[5]
In der Vorrunde wird in vier Gruppen à sechs Mannschaften gespielt. Die Teams, die nach den Vorrundenspielen die Plätze 1 bis 3 in ihrer Gruppe belegen, ziehen in die Hauptrunde ein. Die Mannschaften auf den Plätzen 4 bis 6 spielen im President’s Cup weiter.
Aus der Hauptrunde qualifizieren sich dann die jeweils besten beiden Mannschaften für das Halbfinale.
Bei Punktgleichheit von zwei oder mehr Mannschaften entscheiden folgende Kriterien über die Platzierung:
Höhere Anzahl Punkte in den Direktbegegnungen der punktgleichen Teams;
bessere Tordifferenz in den Direktbegegnungen der punktgleichen Teams;
höhere Anzahl Tore in den Direktbegegnungen der punktgleichen Teams;
Die Hauptrunde der Weltmeisterschaft 2009 wird in zwei Gruppen ausgetragen. In Gruppe 1 spielen jeweils die ersten drei Mannschaften der Vorrundengruppen A und B, in Gruppe 2 jeweils die ersten drei Mannschaften der Vorrundengruppen C und D. Die gegeneinander erzielten Spielergebnisse aus der Vorrunde werden in die Hauptrunde übernommen. Die ersten beiden Mannschaften aus Gruppe 1 und 2 bestreiten die Halbfinalspiele, die restlichen Mannschaften spielen die Plätze 5 bis 12 aus. Die Sieger der Halbfinalspiele ermitteln den Weltmeister 2009, die Verlierer spielen um den dritten Turnierplatz.
Do., 29. Januar 2009 in Zadar, Dvorana Krešimira Ćosića
5 I
–
5 II
-:-
Plätze 7 und 8
Do., 29. Januar 2009 in Zagreb, Arena Zagreb
4 I
–
4 II
-:-
Plätze 5 und 6
Do., 29. Januar 2009 in Zadar, Dvorana Krešimira Ćosića
3 I
–
3 II
-:-
Halbfinale
Fr., 30. Januar 2009 in Zagreb, Arena Zagreb
1 I
–
2 II
-:-
Fr., 30. Januar 2009 in Split, Spaladium Arena
2 I
–
1 II
-:-
Spiel um Platz 3
So., 1. Februar 2009 in Zagreb, Arena Zagreb, 15:00
Verlierer HF 1
–
Verlierer HF 2
-:-
Finale
So., 1. Februar 2009 in Zagreb, Arena Zagreb, 17:30
Sieger HF 1
–
Sieger HF 2
-:-
President’s Cup (Plätze 13–24)
Die Plätze 13–24 werden im President’s Cup ermittelt. Die jeweiligen Viert-, Fünft- und Sechstplatzierten der Vorrundengruppen werden in zwei Sechsergruppen eingeteilt, wobei die Teams aus den Vorrundengruppen A und B in Gruppe PC I, die Teams der Gruppen C und D in Gruppe PC II spielen. Die gegeneinander erzielten Spielergebnisse aus der Vorrunde werden in den President’s Cup übernommen.
FT – Feldtore, 7m – Siebenmeter, T/S – Tore pro Spiel
Stand: 22. Januar 2009
Übertragungen im Fernsehen
Die Fernsehübertragungen von Spielen der deutschen Nationalmannschaft werden erstmals nicht von den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten oder dem Deutschen Sportfernsehen (DSF) übernommen. Der Privatsender RTL Television (RTL) sicherte sich die Übertragungsrechte im frei empfangbaren Fernsehen an der WM 2009 und wird neben den Spielen mit deutscher Beteiligung auch das Finale und Höhepunkte weiterer Begegnungen übertragen. Das DSF überträgt Spiele ohne deutsche Beteiligung. Ergänzend dazu werden alle Spiele von Sportdigital.tv live oder zeitversetzt übertragen.
Maskottchen
Ruksi ist das offizielle Maskottchen der Handball-Weltmeisterschaft 2009 in Kroatien.