Utrecht
Utrecht | |
Utrecht (Niederlande) | |
Basisdaten | |
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Staat: | Niederlande |
Provinz: | Utrecht |
Einwohner: | 265.000 (2003) |
Fläche: | 99,3 km² |
Höhe: | ? m ü. NN |
Postleitzahl: | 35xx |
Telefonvorwahl: | (+31) 30 |
Geografische Lage: | 52° 06' nördl. Breite 5° 07' östl. Länge |
Homepage der Stadt Utrecht |
Die niederländische Gemeinde Utrecht Vorlage:Lautschrift ist die Hauptstadt der Provinz Utrecht. Im Jahr 2002 betrug die Einwohnerzahl 260.639. Die Stadt ist sehr zentral in den Niederlanden gelegen, deswegen kommt auch ihrem Bahnhof eine besondere Bedeutung für Fernverbindungen zu. Utrecht verfügt über eine Universität (Universiteit), eine Musikhochschule (Conservatorium) und eine Fachhochschule (Hogeschool). Die Stadt ist Sitz sowohl eines römisch-katholischen als auch eines altkatholischen Erzbischofs.
Sehenswürdigkeiten
- Utrechter Dom, eine der bedeutendsten Kirchen und die einzige Domkirche der Niederlande, deren Mittelschiff in 1674 durch einen Orkan einstürzte; der seither freistehende Kirchturm ist mit 112,5 Meter der höchste des Landes; er hat ein Hemony-Glockenspiel aus dem 17. Jahrhundert
- weitere alte Kirchen, unter anderem die Nikolai-, St. Petri-, Jacobi-, Geerte = Gertrudiskirche
- einige alte Häuser und Stadtschlösser, vor allem Paushuize (1517) wo der Papst Hadrian VI. gelebt hat, und Haus Oudaen (um 1300)
- Universitätsmuseum
- Niederländisches Eisenbahnmuseum (Spoorwegmuseum)
- Catharijneconvent, bedeutendes Museum für Religionsgeschichte; es befindet sich im ehemaligen Katharinenkloster
- Museum Van Speelklok tot Pierement (Spieluhren)
- Zentralmuseum (alte und moderne Kunst, 2002 erneuert)
- die Stadt hat, als Universitätsstadt, viele Kneipen und Restaurants
- das Musikzentrum Vredenburg
Geschichte
Im Jahre 48 n. Chr. gab es in dieser Lage, die sehr günstig ist, weil hier einige kleine Flüsse zusammenkommen, bereits eine römische Siedlung, die möglicherweise Traiectum („Flussübergang“) hieß. Um 690 begann der heilige Willibrord hier eine Mission. Für die Gebäude wurden die römischen Ruinen wiederverwendet.
Der Ort bekam den Namen: uut Trecht („außerhalb Trajectums“), vergleiche niederländisch uit („aus“).
Im 12. Jahrhundert wurde Utrecht eine ummauerte Stadt. Als Bischofssitz war sie von größter Bedeutung, und die Stadt ist daher reich an mittelalterlichen Kirchen. Im Jahre 1576 kam die Stadt in Aufstand (siehe: Achtzigjähriger Krieg) gegen die Spanier, und die Zitadelle Vredenburg wurde eingenommen (später geschleift; die Trümmer wurden für andere Bauten wiederverwendet). Im Jahre 1579 musste der katholische Bischof die nach der Utrechter Union protestantisch gewordene Stadt verlassen; erst 1853 wurde Utrecht wieder Sitz eines römisch-katholischen Erzbischofs, nachdem Utrecht bis dahin allein einen alt-katholischen Erzbischof aufwies. Im Jahre 1636 wurde die Universität gegründet. Die Stadt verlor dann vorübergehend an Bedeutung, wuchs aber wieder stark nachdem im 19. Jahrhundert die Eisenbahnanschlüsse zu Stande kamen. Utrecht ist heute die viertgrößte Stadt der Niederlande. Im Westen ist, rings um das ehemalig selbständige Dorf Vleuten, ein großes Neubauviertel, Leidsche Rijn, im Bau.
Wirtschaft
Die Stadt verfügt über eine vielseitige Industrie; wichtiger jedoch ist der Dienstleistungsbereich. Viele Versicherungsgesellschaften, einige kleine Banken, viele Institutionen wie die Gewerkschaften der Niederlande, sowie die niederländische Eisenbahngesellschaft NS (= Nederlandse Spoorwegen) haben in Utrecht ihren Hauptsitz. Die Stadt ist der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt der Niederlande. Auch mehrere Autobahnen kreuzen sich nahe der Stadt, und der Flughafen Schiphol ist nur etwa 40 km entfernt.
Persönlichkeiten
- Liudger, auch Hl. Ludgerus
- Anna Maria van Schurman, barocke Universalgelehrte (das "Juwel von Utrecht")
- Gerrit Rietveld, Architekt
- Hadrian VI., Papst
- Dick Bruna, Kinderbuchautor
- Herman van Veen, Autor und Sänger
Sonstiges
Für Spielernaturen gibt es eine Niederlassung des Holland Casino.
Am 8. September 2003 wurde in einem Vorort von Utrecht bei Baumarbeiten aus Versehen ein 45 Meter hoher Sendemast gefällt.