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Rothehof (Burg)

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Reste der Türmhügelburg Rothehof im Wolfsburger Stadtwald

Burg Rothehof, heute im Wolfsburger Stadtwald gelegen, war eine typische Turmhügelburg im Mittelalter. Die kleine Burganlage entstand um 1200 und wurde 1304 erstmals urkundlich erwähnt. Sie war ein befestigter Wohnsitz der Rothehöfer Linie des Geschlechts deren von Bartensleben. 1983 ist sie zum archäologischen Bodendenkmal erklärt worden.

Lage

Die Reste der früheren Turmhügelburg befinden sich unweit des historischen Wohnplatzes Rothehof im Wolfsburger Stadtteil Rabenberg. Sie liegen unmittelbar am Bachlauf der Stemmelriede mitten im Wald. Die nächste Straße ist wegen der mittelalterlichen Anlage als Burgwall benannt worden.

Geschichte

1304 wird die Burganlage erstmals urkundlich erwähnt, als Kunigunde von Bartensleben Rothehof samt Zubehör erhält. Burg Rothehof war zu der Zeit der befestigte Wohnsitz eines Ritters und seiner Familie, die im 13. und 14. Jahrhundert aus dem Stand der Ministerialen in den niederen Adel aufstiegen. Die strategische Aufgabe der Burg dürfte Schutz und Kontrolle des nahen Handelsweges durch das Tal der Aller gewesen sein. 1362 werden die von Bartensleben, die zu dieser Zeit schon auf der Wolfsburg saßen, als Besitzer des Rothen Hoffs erwähnt. Es soll sich um ein besonderes Vorwerk gehandelt haben, wobei Vorwerke damals den Wirtschaftsbetrieb eines Ritters außerhalb ihrer Burg beherbergten.

Burgreste

Lageskizze Burg Rothehof

Heute ist die frühere Turmhügelburg, auch als Motte bezeichnet, noch gut erkennbar durch den 5 m hohen Burghügel. Auf einer Fäche von 10 x 13 m sind noch einige Mauerfundamente im Boden vorhanden. Auf ihnen stand ein hölzerner oder steinerner Wohnturm. Ein noch vorhandener Wall umgab die Anlage, die an einer Seite durch einen Bach geschützt war.

Laut mittelalterlichen Scherbenfunden datiert die Burg auf den Beginn des 13. Jahrhunderts und ist damit rund 100 Jahre älter als die 1300 entstandene, rund 3 km entfernte Wolfsburg. Da die Scherbenfunde im 14. Jahrhundert abbrechen, fiel die Anlage wüst und wurde von seinen Bewohner verlassen.

Archäologie

Eine 1939 vorgesehene archäologische Untersuchung der Burgreste scheiterte am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. 1938 entdeckte ein heimatkundlich interessierter Gymnasiallehrer aus der Stadt des KdF-Wagens, wie Wolfsburg zu dieser Zeit hieß, die alte Wallanlage im Wald. Die von ihm unterrichtete Stadtverwaltung befürwortete eine Ausgrabung, da wegen der Stadtgründung eine Zerstörung der Burgreste befürchtet wurde. Die für September 1939 vorgesehene archäologische Untersuchung durch das Landesmuseum wurde wegen dem Kriegsbeginn am 1. September 1939 nicht durchgeführt.

1983 erfolgte eine Besichtigung der Anlage durch das frühere Institut für Denkmalpflege in Hannover im Rahmen der archäologisches Landesaufnahme. Sie wurde als hervorragend erhalten beschrieben und hat seither den Status eines archäologischen Bodendenkmals inne.

Siehe auch