Reiterhaus

Das Reiterhaus ist ein Baudenkmal und Heimatmuseum an der Bundesstraße 96 in Neusalza-Spremberg, das vor 1660 als Kleinbauernhaus in Umgebindebauweise errichtet und mit dem Westflügel (auch Reiterflügel genannt) vor 1800 ergänzt wurde. Es ist damit eines der ältesten und zudem malerischsten Umgebindehäuser im Gebiet der Oberlausitz. Seinen Namen verdankt das Haus der bunten hölzernen Reiterfigur am Giebel des Westflügels, die 1874 von der 20‐jährigen Haustochter (Christiane Louise Schniebs) als Siegespreis von einem "Ritterstechen" in Lauba, einem weit verbreiteten Kirmesvergnügen der weiblichen Jugend zu jener Zeit, heimgebracht wurde.
Bereits 1938 wurde das Gebäude als „Kunst- und Kulturdenkmal“ in die Landesdenkmalliste aufgenommen. Das Reiterhaus diente nach völliger Instandsetzung 1961 bis 1963 wieder Wohnzwecken, während im Hauptbau ein Heimatmuseum eingerichtet wurde. Im Museum wird die spezielle Bauweise in Schrift und Bildmaterial detailliert dargestellt sowie vom alltäglichen Leben der Kleinbauern, Hausweber und Handwerker des 19. Jahrhunderts in der Oberlausitz berichtet. Dazu werden originale Einrichtungsgegenstände und Arbeitsgeräte in mehreren Räumen ausgestellt, u.a. am Beispiel einer Wohn‐ und Weberstube mit Gerätschaften für die typische Hausweberei der Region (z.B. eines Handwebstuhles), einer Schusterstube, einer Schlafkammer und eines Hausflurs. In zwei Räumen des Westflügels werden Sonderausstellungen von Künstlern der Region gezeigt.
Galerie
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Reiterhaus
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Reiterbild
Literatur und Quelle
- Schütze, Theodor (1974): Zwischen Strohmberg, Czorneboh und Kottmar. Aus der Reihe Werte unserer Heimat, Band 24. Akademie-Verlag Berlin
Weblinks
Koordinaten: 51° 2′ 15″ N, 14° 32′ 29,7″ O