Ulmener Maar

Das Ulmener Maar ist ein Maar in unmittelbarer Nähe des Ortes Ulmen in der Eifel in Rheinland-Pfalz. Der See ist bis zu 37 m tief und wird von einem durchschnittlich 20 m hohen Wall aus Tuff umschlossen. Am Rand des Walles findet man im Süden die Ruinen einer Ritterburg aus dem 11. Jahrhundert.
Geologie
Das Ulmener Maar hat eine unregelmäßige Form, in Norwest-Südost-Richtung ist es etwa 510 m lang und quer dazu 350 m. Der durch den vulkanischen Ausbruch geschaffene Krater ist bis zu 86 m tief. Oberhalb der Wasseroberfläche des bis 325 m durchmessenden See sind in den Kraterwänden Gesteine des Unterdevons aufgeschlossen, über denen der rings um das Maar geschlossene Tuffwall liegt. Die Tuffe bestehen aus vulkanischem Auswurfmaterial (vulkanische Schlacken, Lapilli) und durch den Ausbruch zertrümmertes Gestein.
Das Maar ist jünger als der Ausbruch des Laacher See-Vulkans und eines der jüngsten Eifelmaare. Die bisher durchgeführten Datierungen organischer Reste an der Basis der zum Maar gehörenden vulkanischen Tuffe mittels der Radiokarbonmethode streuen allerdings zwischen einem Alter von 7.335 und 10.920 Jahren, aufgrund weiterer geologischer Hinweise wird ein Alter von etwa 9.500 Jahren bis höchstens 12.400 Jahren angenommen. Jüngere Alterswerte sind noch aus dem Booser Doppelmaar bekannt, hier streuen die Datierungen jedoch ebenfalls stark und liegen zwischen 6.275 und 35.240 Jahren, das Alter wird auf etwa 10.100 bis 14.160 Jahre geschätzt.[1]
Der nördlich des Ulmener Maars liegende Jungferweiher ist ebenfalls ein Maar, allerdings ein verlandetes. Bohrungen haben ergeben, dass es sich um einen Vulkan handelt, der 118.000 Jahre alt ist und wesentlich größer war als der des Ulmener Maares. Erst 1942 staute man Wasser auf den sumpfigen Wiesen. Heute befindet sich dort ein Vogelschutzgebiet, wo man seltene und bedrohte Vögel beobachten kann. Ein anderer Teil ist zum Angeln freigegeben.
Die Sagen um das Ulmener Maar
Viele Geschichten und Sagen ranken sich um das Maar, die sich zumeist auf die Ritter der darüber thronenden Burg beziehen. Eine der bekanntesten ist die des Riesenfischs im Maar. Ein jedes Mal, wenn er gesehen ward, starb einer der Burgherren.
Folgender Text wurde 1542 von dem Basler Gelehrten Sebastian Münster festgehalten:
- Item zwen namhaftiger See sind in dieser Eyfel / einer bey dem Schloß Ulmen / und der ander bey dem Closter zum Laich / die sind sehr tief / haben keinen eynfluß / aber viel außfluß / die nennt man Mahr / und sind Fischreich. Im Mahr zu Ulmen ist ein Fisch / wie dann viel gesehen habe / auff dreissig Schuch lang / un ein and‘ auff zwölf Schuh lang / die habe Hecht gestallt. Und so sie sich lassen sehe / stirbet gewißlich ein Ganerb des Hauß Ulmen / es sey Mann oder Fraw / ist offt bewart und erfahren worden. Diese Mahr ligen gemeinlich auff hohen Bergen. Man hat das zu Ulmen wollen ersuchen in seiner Tieffe / und nach dem man dz Bley dreyhundert Clafftern tieff hinab gelassen / hat man kein Grund mögen finden.
Literatur
- Werner P. D´hein: Natur- und Kulturführer Vulkanlandeifel. Mit 26 Stationen der "Deutschen Vulkanstraße". Gaasterland Verlag, Düsseldorf 2006. ISBN 3-935873-15-8
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Meyer: Geologie der Eifel. 614 S., Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1986. ISBN 3-510-65127-8
Siehe auch
Weblinks
- Commons: Ulmener Maar – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Koordinaten: 50° 12′ 36″ N, 6° 58′ 59″ O