Ständerat
Der Ständerat (von Stand - Kanton) ist die kleine Kammer des Schweizer Parlaments.
Da es im Ständerat mehr altgediente Politiker gibt als im Nationalrat, wird er in der Umgangssprache auch "Stöckli" genannt (das Stöckli ist auf Berner Bauernhöfen ein kleineres Haus neben dem Haupthaus, das als Wohnung für den Altbauern bestimmt ist).
Er hat 46 Mitglieder, je zwei für jeden Kanton und je einen für jeden Halbkanton. Zürich, mit 1,2 Millionen Einwohnern hat also im Ständerat das gleiche Gewicht wie Uri mit 35'000 Einwohnern (Stand: 2002).
Die Ständeräte werden in den Kantonen mittels Majorzwahl durch das Volk gewählt. Dadurch ist die Parteiverteilung sehr unterschiedlich zum Nationalrat mit einer großen Mehrheit von Freisinnigen und Christlichdemokraten. Einzige Ausnahme ist der Kanton Jura, der seine Ständeräte mittels Proporzwahl bestimmen lässt. Der Wahlmodus der Ständeräte einschließlich Zeitpunkt der Wahl ist ganz den Kantonen überlassen. So kommt es, dass sich im Kanton Neuenburg auch Ausländer an den Ständerratswahlen beteiligen können. Der Ständerat des Kantons Appenzell Innerrhoden wird an der Landsgemeinde gewählt.
Die beiden Kammern Ständerat und Nationalrat sind politisch gleichwertig - ein Bundesbeschluss ist nur gültig, wenn er von beiden Kammern genehmigt ist. Alle Geschäfte werden nacheinander von beiden Räten behandelt. Die Ratsvorsitzenden legen jeweils fest, welcher Rat ein Geschäft zuerst behandelt (Erstrat).
Ständerat und Nationalrat zusammen bilden die Bundesversammlung, die bei Wahlen und besonderen Anlässen zusammentritt.
Parteipolitische Zusammensetzung des Ständerats
Zahlen für 2003, in Klammer für 1999
CVP: 14 (15) FDP: 13 (18) SPS: 9 (6) SVP: 8 (7)