Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden
Der Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden (vormals: Christlicher Gemeinschaftsverband Mülheim a.d.Ruhr / CGV) ist eine Freikirche pfingstlerischer Prägung.
Selbstverständnis
Der Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden (MV) versteht sich als eine evangelische Freikirche in Deutschland auf der Grundlage einer evangelikal-charismatischen Frömmigkeit bzw. Theologie und bietet selbständigen Ortsgemeinden eine geistliche Lebens- und Dienstgemeinschaft.
Im Verständnis des MV ist Gemeinde Jesu die Gemeinschaft der Glaubenden, die durch den Heiligen Geist und durch die Bibel mit anderen Christen verbunden sind. Durch Glaubenstaufe und Abendmahl wird das Heilsangebot Jesu ganzheitlich erfahrbar gemacht.
Im Verständnis des MV kommt dem Heiligen Geist eine entscheidende Rolle zu. Er kann sich unter Umständen erlebnismäßig dokumentieren, zum Beispiel durch die Sprachenrede oder durch die Prophetie. Diese Gaben sollen im Zusammenwirken mit den vielfältigen anderen Gaben zur Glaubensentwicklung der Gläubigen dienen.
Organisation und Aufgabenschwerpunkte
Die meisten Gemeinden des MV sind ihrem Rechtsstatus nach eingetragene Vereine. Damit sind sie innerhalb des Verbandes in ihren Ordnungen, Einrichtungen und Beschlüssen selbständig. Die Ortsgemeinde ist also autonom und bleibt maßgebend die Trägerin des geistlichen Lebens.
Die Finanzierung der Gehälter und des gemeindlichen Lebens geschieht über die freiwilligen Abgaben der Gemeindeglieder.
Die Leitung der Gemeinde wird durch einen berufenen Gemeindeleitungskreis (Ältestenkreis) ausgeübt. Der ordinierte Pastor beziehungsweise der Gemeindeleiter übt seinen Dienst in diesem Leitungskreis als primus inter paresaus.
Oberstes Entscheidungsgremium des MV ist die Delegiertentagung, die sich aus den Delegierten der einzelnen Gemeinden zusammensetzt. Präses des MV ist zur Zeit Pastor Günter Pache, Bremen.
Neben den außenmissionarischen Schwerpunkten Sambia und Indonesien besinnt sich der Verband mehr und mehr auf die Reevangelisierung Deutschlands, besonders mit dem Ziel, neue Gemeinden zu gründen.
Geschichte
Der Mülheimer Verband ist der älteste pfingstkirchliche Verband Deutschlands und hat seine geschichtlichen Wurzeln in einem geistlichen Aufbruch, der im Jahr 1905 in Mülheim (Ruhr) begann und sich in anderen Regionen Deutschlands fortsetzte. Die anfängliche Hoffnung, mit den neuen Heilig-Geist-Erfahrungen einen Reformimpuls in die etablierten Kirchen zu geben, erfüllte sich nicht.
Die neu gegründeten Gemeinden sammelten sich darum 1913 unter der Leitung von Pastor Jonathan Paul im Christlichen Gemeinschaftsverband Mülheim an der Ruhr, der dann in den folgenden Jahrzehnten als gemäßigter pfingstkirchlicher Verband seinen Platz unter den Kirchen fand.
Verstanden sich die Gemeinden des Verbandes in den ersten Jahrzehnten eher als kirchenangelehnte Gemeinschaften, so entwickelten sie sich seit den 70iger Jahren immer mehr zu Gemeinden eines freikirchlichen Typus. Im Februar 1998 erreichte dieser Prozess seinen vorläufigen Abschluß mit der Verabschiedung eines neuen Selbstverständnisses und einer neuen Namensgebung.
1970 wurde der Verband als Gastmitglied in die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) aufgenommen und 1981 in die Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF).
Statistik
Zum MV gehören cirka 3000 Mitglieder (ohne Kinder und Freunde der Gemeinden). Sie sind in 40 Gemeinden bundesweit organisiert.
Siehe auch:
Literatur
- Monatszeitschrift Gemeinde KONKRET