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Salzhandel

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Auf Gold kann man verzichten, nicht aber auf Salz (Cassiodor).

Salzhandel war historisch eine lange Zeit ein Handelsbereich von von höchster wirtschaftlicher Bedeutung. Salz diente einmal zum Konservieren und Würzen von Lebensmitteln, zum anderen als Zahlungsmittel.

Geschichte

Ein umfangreicher Salzhandel um das Mittelmeer geht auf die Phönizier zurück, die ab 1200 v. Chr. den Fernhandel bestimmten und die Ware Salz bis nach England und zur Ostsee lieferten. Vor etwa 2000 Jahren gab es wegen dem Salz kriegerische Auseinandersetzungen in den Alpen, zwischen Germanen und Römer, die ihr Salz ursprünglich aus der Heimat mitbrachten.

Europa

Nördlich der Alpen gewann man vor allem in Süddeutschland und Österreich Salz. Wer über Salz verfügte, verfügte über Macht und Reichtum. Der systematische Salzabbau und –handel ist in Europa bereits seit den Kelten bekannt.

In Europa wurde das Salz entweder per Pferdefuhrwerk, oder auf Schiffen transportiert. Auch wurde die erste gebaute Pipeline der Welt zum Transport der Sole von Bad Reichenhall zum Sudhaus in Traunstein verwendet Schiffe auf dem Inn hatten ein Fassungsvermögen von bis zu 65 Tonnen, im 18. Jahrhundert waren es bereits 125 Tonnen. Anderenorts erfuhren die Schiffe eine ähnliche Steigerung. Dabei legten sie flussaufwärts ca. 15 km und flussabwärts bis zu 40 km zurück. Bei der Gegenfahrt wurden allgemein erst Tagelöhner eingesetzt, später zogen dann Pferde das Schiff. Die Fahrt auf dem Wasser war nicht ungefährlich, weil Felsen, Sandbänke, Wasserstrudel, Brücken, Eis und Herbstnebel die Fahrt behinderten. Es hatte aber den Vorteil, dass größere Mengen transportiert werden konnten. Wegen der hohen Zölle, die an verschiedenen Orten gezahlt werden mussten, versuchten zum einen die Händler, andere Transportwege zu finden (z.B. Passauer Salzstreit um 1520), oder die Landesherren sabotierten die fremden Transportwege um die Handelsstraßen auf eigenes Gebiet zu führen (z.B. Gründung Münchens 1185)

Das Handelsgut verteuerte sich in dem Maße, wie weit das Gebiet vom Zentrum der Salzgewinnung entfernt war, dabei musste man „gesalzene Preise“ zahlen.

Das aus den Salinen von Lüneburg, Halle und Bad Reichenhall stammende Salz wurde im Mittelalter über Lübeck in der gesamten Ostsee gehandelt. Dabei entstand ein Handelsnetz, das von Norwegen bis Wien und von Polen bis Köln reichten.

Amerika

In Amerika hatten Forscher an der Südküste von Belize fast vierzig Salzwerkstätten entdeckt, die von den Mayas genutzt wurden. Der blühende Handel erfolgte dabei oft per Kanu zu den dicht besiedelten Maya-Städten ins Innere des Landes. Vermutlich wurde der Salzhandel hier nicht vom Staat kontrolliert, weil die Salzfabriken so weit weg von den Zielorten lagen.

Asien

In Asien führte ein großer Karawanenweg am (welchem?) Fluß entlang. Wegen der Unschiffbarkeit der Flüsse im Himalaya wurden Yaks, Pferde, Ziegen und sogar Schafe für die Reise von Nepal nach Indien verwendet. Als Tauschobjekt wurden dabei Gerste und Gewürze gehandelt. Dieser Handelsweg endete mit dem Aufkommen mit dem billigeren und leichter verfügbaren indischen Meersalz. Man kennt auch den Transport von Salz durch Yaks und Pferde von Tibet nach Nepal entlang der Kali-Gandaki-Schlucht.

In China sind Funde vom Salzhandel aus dem 7. Jh. v. Chr. bekannt. In Afrika wird immer noch mit Kamelkarawanen das wichtige Handelsgut transportiert.

Der Link zum deutschen Salzmuseum: http://www.salzmuseum.de/sammlung.html#Auswahl