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Diskussion:Kormoran (Art)

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Canis85 in Abschnitt Ausgewogenheit

Anzahl

Im Artikel klingt es, als gäbe es sehr wenige Kormorane. Hier (http://www.asvpetriheil.de/html/wissenswertes_uber_den_kormora.html) steht dagegen, dass sich die Kormorane stark vermehrt haben und es mittlerweile mehr dieser Vögel gibt als vor 200 Jahren. --Froggy 21:09, 21. Jun 2005 (CEST)

ausserdem muss man die bezuege beachten: ein ASV wird sicherlich den teufel tun eine neutrale, fundierte und sachlich korrekte, vielleicht sogar noch wissenschaftliche bewertung des themas auf seiner HP zu veröffentlichen. Was den inhalt der seite angeht (stichwort: kirschen), sollte man vielleicht sowieso eher den deckelmantel des schweigens darueber ausbreiten, und an die frische luft gehen und ein paar kormoranen beim tauchen zusehen, oder sich einfach an der schoenheit der tiere erfreuen ;-) - mfG, --Stse 16:41, 9. Feb 2006 (CET)

Kormoran

Man sollte dabei auch bedenken, dass vor 200 Jahren sicher keine ausagekräftigen Zählungen durchgeführt wurden. Außerdem wurden Kormorane als Konkurrenten verfolgt und kurz vor der Ausrottung standen, bevor sie unter Schutz gestellt wurden. Um die tatsächliche Situation zu beurteilen, auch im Zusammenhang der Fisch-Problematik, bedarf es neutrale wissenschaftliche Untersuchungen.

http://www.nabu-bw.de/m04/m04_02/

Dass Kormorane nur ökonomisch nicht genutzte Fische fangen und für die Fischerei keine Konkurrenz darstellen ist doch ja wohl ein Witz. Wenn 7 (in Worten: sieben) Kormorane im Jahr knapp 'ne Tonne Fisch fangen, dann stellen die sehr wohl eine Konkurrenz zum Fischer und Angler dar.

Man muss da klar unterscheiden zwischen FISCHER (Berufsfischer) und ANGLER (Hobbyfischer, -angler). Berufsfischer fischen eigentlich erst ab Tiefen jenseits der Marke, die der Kormoran ertauchen kann. Die siebtel Tonne Fisch die ein einziger Kormoran pro Jahr frisst steht im krassen Gegensatz zu den Tonnen von Fisch, die ein Berufsfischer pro Fang an Bord zieht. Der Vergleich hinkt meines Erachtens gewaltig. Ausserdem hat der Kormoran durchaus auch das Recht zu fischen ;-). Und zu der Konkurrenz zu den Hobbyfischern kann ich nur sagen: Wenigstens eine Tierart, die den Anglern Konkurrenz machen, wenn es schon die (übrigen) Menschen nicht tun. Von Konkurrenz kann desweiteren gar keine Rede sein: Kormorane fischen zum ÜBERLEBEN! Angler machen das um entweder ihrem Drachen zu entkommen, oder aus Langeweile - als Hobby eben. Die Interessen können nicht verschiedener sein.
Meine Meinung zu Konkurrenzdenken bzgl. Kormoran. Gruß, --Stse 10:33, 1. Mär 2006 (CET)

Fehler

Die Ausführungen über den Kormoran sind in weiten Bereichen falsch oder unvollständig. Sein Lebensraum sind seit jeher die Meeresküsten und die meeresnahen Binnengewässer, nicht jedoch die Binnegewässer im Landesinneren. In Bayern gab es noch 1970 keine seßhaften Kormorane (siehe: http://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/unserland/umwelt_artenschutz/arten_biotope/kormoran.shtml): der Kormoran ist in den europäischen Binnengewässern nicht heimisch. Die heimischen Süßwasserfische haben demzufolge keine genetisch verankerten Schutzmechanismen gegen den Kormoran. Der Kormoran hat an Binnengewässern keine natürlichen Feinde und vermehrt sich rasant, weil er überwiegend nicht bejagt werden darf.

"Die Kormorane fischen nach ökonomisch nicht genutzten Fischen und stellen für die menschliche Fischerei deshalb keine Konkurrenz dar. Sie sind auch nicht für die starke Überfischung in den letzten Jahrzehnten verantwortlich." Das ist aus folgenden Gründen so nicht haltbar: 1. Kormorane fressen Fische bis ca. 50 cm Länge. Es gibt keine Süßwasserfische in Europa, die diese Größe erreichen und ökonomisch nicht genutzt werden. 2. Kormorane können naturgemäß nicht zwischen ökonomisch genutzten und nicht ökonomisch genutzten Fischen unterscheiden: sie fressen verständlicherweise alle Fische, die sie erwischen können. 3. In jedem Winter, wenn Seen und langsam fließende Gewässer zufrieren, weichen die Kormorane bei der Nahrungssuche notgedrungen großräumig auf kleinere Flüsse und Bäche aus. Sie jagen in Rudeln und fressen in diesen Gewässern nahezu alle Fische über 15 cm Länge. Eine natürliche Vermehrung dieser Fische ist kaum mehr möglich.

"In China wurde die dortige Kormoranart früher zum Fangen von Fischen dressiert, die sie später wieder ausspuckten." Das ist fast richtig: den dressierten Kormoranen wird immer noch (nicht wurde!) ein Ring um den Hals gelegt, damit sie die Fische nicht schlucken können. Sie spucken die Fische nicht später wieder aus, sondern die Fischer nehmen ihnen die gefangenen Fische weg. (nicht signierter Beitrag von 82.135.11.101 (Diskussion) Kam Solusar 09:25, 26. Mai 2006 (CEST)) Aus Artikel hierhin verschoben --Kam Solusar 09:25, 26. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Der Lebensraum des Kormoran beinhaltete nicht nur Küstengebiet. Das Beispiel aus Bayern in den 70er Jahren hinkt aus folgendem Grund: gerade in dieser Zeit und den Jahren zuvor wurden die Kormorane rigoros bejagd und fast ausgerottet. Blickt man einige Jahrzehnte weiter zurück, zum Beispiel in die Mitte oder Ende des 19. Jahrhunderts, so waren Kormorane im Binnenland viel vertreten und hatten dort ihren Lebensraum.
zu 1) Kormorane können Fische bis 50 Zentimetern Länge fressen. In den seltensten Fällen tun sie dies, da diese Fische i.d.R. viel zu schwer und groß für den Kormoran sind. Das ist eine absoulte Ausnahme und deshalb als Argument nicht tragbar.
zu 2) Das ist natürlich richtig. Nur fischen sie maximal bis 15 Meter Tiefe. Die ökonomische Fischerei fängt jedoch in Tiefen jenseits davon erst richtig an. Die Fische aus kleineren und größeren Flüssen werden praktisch gar nicht ökonomisch gefischt.
zu 3) Eine natürliche Vermehrung während des Winters war noch nie möglich. Wenn die Kormorane dann wieder in ihre angestammten Jagdreviere zurückkehren, können sich auch die Fische kleinerer Flüsse/Bäche erholen. Ausserdem ist der Fischschwund in heimischen Flüssen viel eher auf Verschmutzung/Begradigungen/Erwärmung/etc zurückzuführen als auf den Kormoran. Aber das mag ein Fischer/Angler natürlich nicht hören. --Stse Plan? 11:14, 26. Mai 2006 (CEST)Beantworten
Bachforellen laichen im Winter - wenn sie da gefressen werden, war's das mit der Fortpflanzung. Im Sommer wächst da nichts nach... Als Angler würde ich mich übrigens auch freuen, wenn auch die anderen Probleme wie Begradigungen etc. gelöst würden (viele Vereine nehmen das ja auch in die Hand).

Neutrale Darstellung notwendig

In dem Artikel kommt die aktuelle Konfliktsituation zwischen Kormoran und Mensch nicht schlüssig zum Ausdruck. Es ist festzustellen, dass Kormorane sich in den letzten 20 durch die Einführung der Schutzbestimmungen drastisch vermehrt haben. Dieses Mass übersteigt die ökologische Verträglichkeit ortweise bei weitem.

Im diesem Zusammenhang muß auch die ökonomische Verträglichkeit des Kormorans in Bezug auf die Fischerei betrachtet werden. Wir leben nicht mehr in einer Naturlandschaft, sondern in einer Kulturlandschaft, die der Hege und des menschlichen Eingriffes bedarf. Natürlich sind Teiche, die Satzfische enthalten ein sehr leichtes Jagdrevier für Kormorane. Der Einwurf, dass die berufliche Fischerei nur ab Tiefen jenseits von 15 Metern arbeitet, ist lächerlich. Fast alle Teiche zur Forellen- oder Karpfenproduktion sind flacher als 3 Meter. Selbst die Fluss- und Seenfischerei wirk kaum tiefer als 10 Meter betrieben.

Die Schäden, die Kormorane an einer Teichwirtschaft anrichten können, bedeuten leicht das Aus für eine wirtschaftliche Existenz. Dabei geht es nicht nur um die direkten Fraßschäden. Der Kormoran ist bei der Jagd ein gieriger Vogel und greift auch Fische an, die größer sind, als er fressen kann. Dadurch verwundete Fische verenden und bilden ein Risiko für den restlichen Bestand. Nicht zu unterschätzen ist auch der Verlust durch Verbrämung: Der wiederholte Stress durch die Jagdaktivitäten eines Schwarms Kormorane über Wochen mindert die Fresslust der Fische, sodass sie in der Wachstumsleistung zurückbleiben und schlechter abgesetzt werden können.

Dass solche Probleme nicht nur Teichwirtschaften betreffen, sondern auch in "freier Wildbahn" akute Relevanz besitzen, zeigt der drastische Rückgang der Äschenpopulationen in Bayern, einer Region, in der der Kormoran bisher nicht heimisch war.

Einige Studien zum Kormoranproblem, die versuchten, die Schäden durch den Kormoran zu quantifizieren bezogen sich unglücklicherweise auf die Aalpopulationen ausgesuchter Gewässer. Mittlerweile ist hinlänglich bekannt, dass der weltweite Rückgang an Aalen ebenso globale Ursachen hat oder haben könnte. Studien, die Gewässer untersuchten, in denen Aale ausschließlich dank Besatzmaßnahmen vorkamen, konnten jedoch auch für die dortigen Populationen Schäden durch Kormoranfraß nachweisen.

Schließlich hat sich selbst ein EU-Projekt (REDCAFE, Reducing the conflict between cormorants and fisheries on a pan-European scale) mit dem Thema befasst. Im Abschlussbericht wird notiert, dass die Schäden durch Kormorane lokal erhebliche Ausmaße annehmen können und die finanziellen Ausfälle für die Teichwirte im Mittel um 10 % des Besatzes schwanken. Die Empfehlung des REDCAFE - Projektes, langfristig ein integriertes Kormoranmanagement zu etablieren wird freilich von den Fischereiverbänden nicht begrüßt, die auf eine schnelle Übertragung des Kormorans in den Anhang II (jagdbare Vogelarten) der Europäischen Vogelschutzrichtlinie drängen.

Management, Abschuss, Regulierung hin oder her: Solang der Kormoran eine geschützte Tierart ist, kann und wird er sich unkontrolliert vermehren. Die Auswirkungen von durchziehenden oder überwinternden Schwärmen auf eine nachhaltige Fischereiwirtschaft sind dann aber kaum noch zu überblicken. --Reflex 14:48, 11. Jun 2006 (CEST)

Du forderst eine neutrale Darstellung und fängst im ersten Absatz mit einer Wertung an. Ob die ökologische Verträglichkeit durch den Kormoran mehr beeinträchtigt wird, als z.B. durch Überdüngung der Felder und damit der Eutrophierung der Gewässer glaube ich beispielsweise nicht. Ökologische Verträglichkeit zu definieren und deren Faktoren zu bewerten finde ich sehr schwierig.
Viele Teiche könnten sehr leicht vom Kormoran gesichert werden, zum Beispiel durch entsprechende Drähte die in Halbmeterabständen über den Teich gespannt werden. Dies wird von vielen Fischern bewusst provokativ vermieden. Ich habe keine Zahl wieviel Prozent der Fische ab 15 Metern oder darüber gefischt werden. Tatsache ist aber, dass die berufliche Fischerei ihren Großteil der Fische jenseits dieser Marke erfischt. Das Argument, dass Forellen- und Karpfenproduktionsteiche flacher sind, wird durch die an sich einfache Möglichkeit des Schutzes (s.o.) entkräftet. Soweit ich weiss ist die Fluss- und Seenfischerei fast ausgestorben. Und zwar nicht durch den Kormoran sondern entsprechende europäische Gesetzesänderungen. Aber auch davon abgesehen, sollte doch das Nebeneinander von Fischerei und Kormoran möglich sein - beide haben ihre Berechtigung.
Ich möchte in diesem Zusammenhang nochmal die Frage in den Raum stellen, ob der Bestand der Fische nicht viel eher durch Umwelteinflüsse sinkt und dramatisch abnimmt, als durch den Kormoran. Eutrophierung, Erwärmung, Begradigung, Verschmutzung, Lärm, etc. Natürlich ist es ein leichtes den Kormoran dafür verantwortlich zu machen, da oben genannte Faktoren nicht umsetzbar sind. Die Kormorane abzuschießen, jedoch ein leichtes.
Ist der Streß, den die Fische durch Kormorane erleiden wirklich größer als z.B. durch die Enge in den Teichen? Oder durch die (viel regelmäßigere) Entnahme der Fische durch den Fischer? Ich stelle die Hypothese in den Raum, dass durch Überbelegung und daraus resultierende Enge in den Teichen mehr Fische verenden, als durch den Kormoran. Stichwort: Flossenfraß. Es gibt keine Fischereien die aufgrund des Kormoran pleite gegangen sind.
Der Äschenrückgang in Bayern ist vermutlich viel eher durch Verschmutzung der Gewässer entstanden, da die Äsche eine sehr empfindliche Fischart ist. Es gibt hierfür keinerlei Studien oder Beweise.
Der Sinn von Artenschutz ist die unkontrollierte Vermehrung. -- Stse Plan? 16:50, 11. Jun 2006 (CEST)
Zu Deiner Frage nach dem Einfluss der Umweltfaktoren auf die Fischbestände: Hier ist zu unterscheiden zwischen natürlichen Seen und künstlich angelegten Teichen. Natürliche Seen haben selten eine so geringe Trophie, dass sie eine entsprechende Artenvielfalt beherbergen. Auf dem Level der Eutrophie werden durch das Nährstoffangebot stark vertretene Arten begünstigt, weil die Anzahl der ökologischen Nischen kleiner ist als bei oligo- oder mesotrophen Seen. Gefährlich für die Biodiversität wird es erst, wenn ein See poly- oder hypertroph ist. Die globale Erwärmung hat noch keinen maßgeblichen Einfluss auf die Ökologie der bei uns heimischen Fische - schließlich sind die wechselwarm und freuen sich, wenn sie's ein bißchen wärmer haben. Die Gewässerqualität hat europaweit in den letzten Jahrzehnten stets zugenommen, aber natürlich gibt es auch hier die berühmten Ausnahmen. Der Verschmutzungsgrad hat also insgesamt abgenommen.
Bei zur Fischproduktion genutzten Teichen ist eine hohe Trophiestufe während der Wachstumszeiten der Fische i.d.R. erwünscht. Nur so kann die Nahrungskette des Gewässers für die Fische aufrechterhalten werden und die Zufütterung in Maßen gehalten werden. Karpfen sind recht wärmetolerant und können in Zeiten der akuten Sauerstoffnot (an heißen Sommertagen beispielsweise) kurzfristig auch Luftsauerstoff veratmen. Sie kommen damit ganz gut zurecht. Forellen sind recht empfindlich gegenüber höheren Temperaturen, doch schon bei der Konstruktion der Teichanlage für Forellen wird auf eine entsprechende Fließgeschwindigkeit geachtet, die eine angemessene Temperatur und Sauerstoffsättigung sicherstellt. Schließlich hat auch der Teichwirt ein entscheidendes Interesse daran, dass es seinen Beständen gut geht.
Die Begradigung und Kanalisierung von Flüssen hat hingegen schon einen maßgeblichen Einfluß auf die dort heimischen Fischbestände, ohne Frage. Jedoch reicht dieses Argument allein nicht aus, die Gefährdung der Fischbestände zu erklären. Flüsse werden schon seit längerem begradigt, der Kormoran ist erst in den letzten 15 Jahren zum Problem geworden. Hinzu kommt, dass in demselben Zeitraum vermehrt Massnahmen durchgeführt werden, die den Fischauf- und abstieg erleichtern, sowie neue Fischgründe in Nebengewässern geschaffen. Um ihre Wirksamkeit zu beweisen, braucht es allerdings noch einige Zeit, obwohl die - vorerst - erfolgreiche Wiederansiedlung des Lachses im Rhein und in der Elbe ein erstes Anzeichen dafür ist.
Deine Bemerkung zum Dichtestress mag auf den ersten Blick schlüssig erscheinen. Ein Teichwirt aber, der seine Gewässer über die Maßen besetzt, wirtschaftet falsch, nicht nachhaltig und entgegen den Regeln der guten fachlichen Praxis. Zu Letzteren beiden ist er sogar verpflichtet, insbesondere, wenn er Förderungen für den Erhalt der Kulturlandschaft in Anspruch nimmt. Seine Produkte werden zudem genau wegen des Dichtestresses oder wegen des Aufwandes zu dessen Kompensation nicht marktfähig sein.
Dass Teichwirte dem Überspannen der Teiche skeptisch gegenüber stehen, mußt Du verstehen. Schließlich behindert eine solche Einrichtung die Teich- und Bestandspflege recht erheblich, beispielsweise die Kalkung oder die Futterspende über Automaten. Eine Überspannung ist zudem nur bei kleinen Teichen technisch sinnvoll, wie sie vor allem in Bayern vorkommen. Die großen Teiche Sachsens kommen dafür aber nicht in Frage. Die kleinen bayerischen Teiche werden zum allergrößten Teil im Nebenerwerb bewirtschaftet, wo ein Vorhaben der Überspannung häufig wirtschaftlich nicht sinnvoll ist und zudem dem Konzept der Erholungslandschaft zuwiderläuft.
Den Kormoran abzuschießen, ist kein Leichtes. Seit zwei Jahren gibt es für den Starnberger See und seine Umgebung Abschussquoten für Kormorane. In beiden Jahren waren die Jäger nicht in der Lage, die Quoten zu erfüllen. Der Kormoran ist ein cleverer Vogel. :-)
Ich fasse zusammen: Natürlich gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die akute oder drohende Gefährdung von Fischbeständen zu erklären, ohne alles dem Kormoran zuzuschreiben. Ich gebe auch gerne zu, dass die Diskussion auf politischer Ebene durch Lobbies aufgeheizt ist. Fast alle von Dir vorgebrachten Argumente zum Rückgang der aquatischen Artenvielfalt haben ihre Bedeutung, das will ich nicht leugngen, aber sie erklären nicht die zeitliche Korrelation zwischen den auftretenden Schäden und dem vermehrten Vorkommen des Kormorans. Im Besonderen erklären sie nicht die Schäden, die den Teichwirtschaften entstehen. Dass Dir bis dato noch keine Pleite einer Teichwirtschaft zu Ohren gekommen ist, die sich ausschliesslich auf den Kormoranfraß zurückführen läßt, liegt auch daran, dass es eine Härtefallverordnung gibt, nach der die betroffenen Teichwirte teilweise entschädigt werden, wenn sie solche Schäden (wie auch bei Seuchen) aufzuweisen haben. Wie ich schon erwähnte, im bundesdeutschen Durchschnitt lassen sich die Ausfälle, die auf Kormorane zurückzuführen sind, auf etwa 10 % beziffern.
Das Nebeneinander von Fischer und Kormoran habe ich nie in Abrede gestellt. Es müssen nur Vorkehrungen getroffen werden, die das ermöglichen, d.h. den potentiellen wirtschaftlichen Schäden vorgreifen. Wir sollten froh sein, dass noch kein passionierter Angler zur Diskussion beigetragen hat.
Den Titel mit der Forderung nach einer neutralen Darstellung wählte ich, weil der Artikel eben genau diese Zusammenhänge nicht beleuchtet oder ignoriert. Ich schlage daher vor, den Artikel entsprechend zu überarbeiten, wenn es keine weiteren Einwände gibt. -- Reflex 03:05, 12. Jun 2006 (CEST)--
Ich bin zwar der Ansicht, dass der Artikel überarbeitet werden muss, aber nicht in der vorgeschlagenen Art und Weise, da er dann eine Wertung erhält, Wikipedia hingegen sollte objektiv berichten. Ich bin eher der Meinung, dass der Artikel schon fast diskriminierend gegenüber Kormoranen ist, da man beim Lesen immer wieder über das Wort "Kormoranproblematik" stolpert. Aber es gibt gar keine Kormoranproblematik. Das einzige Problem ist der Mensch, der glaubt, er könne jedes Gewässer und jeden Fisch für sich beanspruchen. Die Bedrohung der Fische ist alleinige Schuld des Menschen. Meines Wissens nach hat der Kormoran noch nie eine Fischart ausgerottet, der Mensch hingegen schon unzählige Arten. --Flammenglut 14:31, 21. Jul 2006 (CEST)

Verbreitung des Kormorans

In dem Artikel wären einige weitere Informationen zur Verbreitung sinnvoll. Ich selbst kann leider nichts Fundiertes beitragen, aber einer der Autoren sicherlich:
a) Um welche Unterart handelt es sich bei den in jüngerer Zeit vermehrt im Binnenland zu beobachtenden Kormorane? (z.B. in Südbaden)
b) Weshalb sind diese Vögel dort eher (nur?) in der kalten Jahreszeit zu sehen? Wo sind sie das übrige Jahr, wo haben sie ihre Brutkolonien?
c) Auf anderen Websites ist teilweise zu lesen, dass die Kormorane erst in den letzten Jahrzehnten in Süddeutschland aufgetreten sind - ist dies so und wenn ja, gibt es eine Erklärung für diesen Wandel?

Schon einmal vielen Dank an die Experten - Andreas

PS: Zu einem Punkt möchte ich mich doch noch äußern:
In der Diskussion wurde angeführt, dass die für Berufsfischer relevanten Fische vor allem in größerer Tiefe zu finden seien und für die Kormorane nicht erreichbar. Diese Aussage mag für Teile der Hochseefischerei gelten, in Binnengewässern entbehrt sie jeder Grundlage, denn:
- Sämtliche Flüsse und viele stehende Gewässer in Deutschland sind flacher als 25 m, und werden dabei gewerblich befischt.
- Von den etwa 40 - 50 heimischen Süßwasserfischarten leben nur einige wenige ständig in größerer Tiefe (z.B. manche Saiblinge), die übrigen halten sich vorwiegend in weniger tiefem Wasser auf, u.a. wegen des größeren Nahrungsreichtums dort.

bei der verbreitung ist nichts von südamerika aufgeführt, obwohl dort, zumindest im südlichen Teil (argentinien, chile) kormorane leben. ob sie dort brüten oder nur als zugvögel (im dortigen sommer; dez./jan.) vorkommen, weiss ich jedoch nicht. ebenfalls ist mir unbekannt, um welche unterart es sich handelt.
noch was zum vorkommen an mitteleuropäischen binnengewässern: als wintergast kam der kormoran hier immer schon vor, auch früher. eine neue erscheiung ist es jedoch, dass hier gebrütet wird. dies als unnatürlich zu bezeichnen und von einer fremden art zu sprechen ist allerdings falsch, da der kormoran wahrscheinlich auch früher bei uns gebrütet hätte, wäre er nicht stark bejagt worde. --Canis85 13:37, 23. Feb. 2008 (CET)Beantworten
Es gibt in Patagonien mehrere Kormoranarten, aber nicht carbo. Möglich wäre das nur als eingeschlepptes Neozoon, aber auch davon habe ich nie etwas gehört. --Baldhur 19:42, 17. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Qualität des Beitrags

der beitrag ist eher etwas für die Qualitätssicherung. bevor man sich über ein eventuelles schadverhalten unterhält, sollte vorerst einmal die biologie dieser art korrekt dargestellt werden, oder schreiben wir für den dachverband der fischer? die biologische information ist voller sprachlicher und inhaltlicher mängel (z.b. kormorane hätten keine bürzeldrüse - was soll denn so ein unsinn?) die diskussion zum möglichen schadverhalten sollte auf wissenschaftlichen untersuchungen fußen und nicht einfach vermutungen, übertreibungen (leergeräumt) oder überhaupt nur gasthausgerede widergeben.
(nur so nebenbei zu irgend einem in der diskussion da weiter oben: bis ins erste drittel des 20.jh. war der kormoran in einigen, zum zeil sehr individuenstarken kolonien im binnenländischen mitteleuropa -z.b. lobau bei wien- vertreten). Scops 16:34, 14. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Die Bedrohung von wilden Fischbeständen durch den Kormoran wird für manche Fließgewässer und Seen behauptet, ist jedoch nirgends wirklich nachgewiesen worden. Dass vielerorts die Gewässer richtiggehend von Fischen "leergeräumt" seien, die von der Größe her ins Beuteschema des Kormorans fallen, ist aufgrund des Anteils, den Fischfresser allgemein an der Entnahme von Fisch haben, unwahrscheinlich. Diese Aussage finde ich einfach bedenklich, es wurde meines Wissens schon des öfteren nachgewiesen, dass Kormorane ganze Gewässer (gerade kleinere Flüsse und Bäche) leergeräumt haben, vor allem in strengen Winter in denen alle Seen zugefroren sind, so dass als Nahrungsquelle nur Fliesgewässer übrigbleiben. Dies wurde durch anschliessende Bestandsaufnahmen (Elektrofischerei) nachgewiesen. Es wurde in einer Studie des Regierungspräsidium Freiburg am Restrhein festgestellt, dass sich die Kormoranpopulation bestandsbedrohend auf mehrere Fischarten auswirkt.

vgl:http://vfg-bw.org/pdf/Kormoranstudie_Restrhein_dez_2004_web.pdf

Auch wurde des öfteren schon beobachtet, dass ein Schwarm Kormorane in einen regelrechten "Fressrausch" verfiel und dabei wesentlich mehr Fische getötet hat, als er dann auch fressen konnte. Die Menge der gefressenen Fische mag im Mittel zutreffen, bei erlegtenExemplaren befreundeter Jäger wurde jedoch des öfteren bereits eine viel grössere Menge Fisch im Magen und Verdauungstrakt gefunden. --hueglin 14:55, 21. Sep. 2007 (CET)Beantworten

bitte quellen angeben. Scops 15:10, 26. Sep. 2007 (CEST)Beantworten
"Befreundete Jäger" sind ohnehin die unzuverlässigste Quelle, die ich mir denken kann. Ganz nebenbei und unwissenschaftlich gesagt ist mir diese Denkweise, dass Fische und andere Nahrungsressourcen allein dem Menschen zustehen und alle Nahrungskonkurrenten Schädlinge ohne Existenzberechtigung sind, vollkommen unverständlich. Aber um wieder sachlich zu werden: Ich schließe mich Scops an. --Baldhur 15:37, 26. Sep. 2007 (CEST)Beantworten
"Befreundete Jäger" haben das Tier erlegt, geöffnet und den Magen und Verdauungstrakt untersucht habe ich selbst. (Für mich eine zuverlässige Quelle). Es geht hier auch nicht darum, Fische und andere Nahrungsressourcen alleine dem Menschen zur Verfügung zu stellen, sondern heimische Tiere, in diesem Falle Fische, vor der Ausrottung durch nicht wirklich heimischer Arten wie dem Kormoran zu schützen. Eine Quelle zur Leerräumung eines Fliessgewässers:http://www.fischschutz-contra-kormoran-ev.de/images/aue-leer.jpg Wenn mir hierzu wissenschaftlich fundierte Studien zur Verfügung stehen würden, würde ich den Artikel unter Verweis auf diese Quellen ändern. Da ich diese im Moment nicht habe, und dies hauptsächlich aus eigener Ehrfahrung weiss, habe ich es auf die Diskussionsseite gestellt, so dass andere eventuell hierzu Quellen benennen können (oder mich eines Besseren belehren, auch wenns schwer wird). --hueglin 15:53, 26. Sep. 2007 (CET)Beantworten
Ja, www.contrakormoran.de ist das, was ich eine seriöse Quelle nenne. Und diese Art Fischschutz kenne ich - auch in deinem Artikel ist es ja ein Interessenverband der Fischer. Die Gewässer werden gnadenlos leergefischt, und wenn nichts mehr zum Fischen da ist, sucht man nach Schuldigen in der Tierwelt. Ebenso haben "Fischschützer" an der Ostsee sich aus Sorge um den Fischbestand gegen die Wiedereinführung von Kegelrobben ausgesprochen - dieselben Fischschützer fahren dann tonnenweise Kabeljau nach Hause. Entschuldige, wenn ich emotional werde, aber das Thema regt mich wirklich auf.
Zur Sache: An diesem Artikel habe ich nicht mitgewirkt, wohl aber habe ich den Familienartikel Kormorane zu 95 % geschrieben. Die verwendeten Quellen für die dortigen Aussagen stehen unter dem Artikel. Übrigens: Dass der Kormoran nicht heimisch ist, ist auch eine unwahre Behauptung - er hat lediglich nach dem massenhaften Abschuss frühere Jahrzehnte seine angestammten Verbreitungsgebiete wiederbesiedelt. Eine interessante Lektüre ist in dem Zusammenhang übrigens der Artikel "Sündenbock Kormoran" in [1]. --Baldhur 09:12, 27. Sep. 2007 (CEST)Beantworten
Gut, der NABU ist in Sachen Kormoran etwa so neutral wie contra Cormoran. Ich möchte auch nicht bestreiten, dass viele andere Ursachen wie Gewässerverbauungen auch zum verschwinden heimischer Fischarten beigetragen haben, am wenigsten jedoch die Fischer, ohne deren ständige Besatz und Hegemassnahmen viele Fischarten längst ausgestorben wären, da eine natürliche Reproduktion in vielen Gewässern gar nicht mehr möglich ist. Wenn jedoch in einem Gewässer mit ausgewogenem Fischbestand von heute auf morgen alle Fische zwischen 15 und 30 cm fehlen (für die Angler eh uninteressant aber für die Arterhaltung sehr wichtig), dann kann der Verursacher schon ausgemacht werden ohne einen Sündenbock zu suchen. Nach meinen neuesten Erkenntnissen ist es selbst unter Experten umstritten, ob der Kormoran nun heimisch ist oder nicht, für Süddeutschland darf dies angezweifelt werden, selbst der NABU spricht nur davon, dass der Kormoran eine in Norddeutschland heimische Art ist --hueglin 13:50, 27. Sep. 2007 (CET)Beantworten
Die gefundenen Mengen im Verdauungtrakt eines Kormorans als „Beweis“ heranzuziehen, dass viel mehr Fisch gefressen wird, als hier im Artikel steht, bietet nicht gerade statistische Sicherheit. Selbst wenn Du Verdauungstrakte geleert hast, ist das nicht hinreichend auf den Kormoran allgemein zu schließen. Weiterhin darf man nicht vergessen, dass Kormorane - wie alle anderen Jäger - auch mal das fünffache ihres Bedarfs fressen, da die nächste Nahrungsaufnahme (gerade im Winter) möglicherweise nicht gesichert ist. Heute das fünffache, dafür die nächste Woche vielleicht gar nichts. Dass fischfressende Vögel Schuld daran haben sollen, dass Fischbestände drastisch abnehmen, halte ich für ausgemachten Schwachsinn. Wie Du selbst bereits angeführt hast, sind Begradigung, Verbauung, Verschmutzung, eutrophe Erwärmung und letztendlich auch die Überfischung (ja, auch wenn das gar nicht gerne gehört wird) maßgebende Ursachen. Dass der Kormoran in ganz Deutschland heimisch war und damit de facto ist, wird von Naturschutzverbänden und in Fachliteratur nicht angezweifelt. Für die von Dir aufgeführten „neuesten Erkenntnissen der Experten“ bräuchte es noch eine handfeste Quelle. Mit freundlichem Gruß, -- Stse Plan? 08:41, 29. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Es gibt zur Zeit 50.000 Brutpaare in Deutschland (Stand 2005) dem stehen die Interessen von 800.000 organisierten Angler gegenüber. Vor 20 Jahren war die Art so gut wie ausgestorben. In vielen Teilen Deutschland ist die Art nur Zugvogel, mit kurzer Verweildauer, hier im Landkreis Marburg beobachten wir in den Wintermonaten maximal 300 vielleicht 400 Tiere an den Schlafplätzen, Brutvorkommen gibt es noch nicht, die Zahl der übersommernden Vögel ist relativ gering. Die Verweildauer beträgt ca. 14 Tage (eigene Beobachtung an berringten Vögeln). Neben den den heimischen Vögeln zieht ein großer Teil der Population der Westpaläarktis durch. Eine "Bestandsregulation" bringt da nur etwas, wenn man einen Großteil der Population der Westpaläarktis zum Abschuss frei gibt. Die Diskussion wird von Seiten der Hobby Angler sehr emotional geführt, an den Vereinshäusern hängen hier Artikel über "Unterwasser-Terroristen" an anderern Stellen wurden auch schon mal abgeschossene Vögel aufgehängt. Hobby-Angler bezeichnen sich als Naturschützer, und fahren mit ihren Autos gerne bis ans Ufer und Angeln fast aus dem Kofferraum heraus. Eingesetzt werde gerne wertvolle Speisefische, in den größeren Gewässern schwimmen hier jede Menge Graskarpfen herum, die nach Auskunft der Angler gerne ausgesetzt werden, um den Pflanzenbewuchs niedrig zu halten und das obwohl der Graskarpfen keine heimische Art ist (Stichwort Faunaverfälschung). Ich kann die Panik der Angler gut verstehen, wenn sie beobachten wie ein Trupp von 100 Kormoranen jagt auf die gerade ausgesetzten und teuer bezahlten Fische macht. Würde der Kormoran aber seine Nahrungsgrundlage vernichten, wäre seine Existenz auch massiv bedroht, hier schmerzt wohl mehr der Verlust an teuer bezahlten Jagdgut. Der Rückgang bedrohter Fischarten hängt ursächlich viel mehr mit der Flussverbauung und -verschmutzung zusammen.Schade das hier nicht beide Parteien an einem Strang ziehen. Ganz anders mag das für die Berufsfischer gelten, aber hier gibt es wirksame Abwehrmaßnahmen. Warum man übrigens heute noch einige Kormorane abschießen muss um den Magen zu untersuchen, ist mir ein Rätsel, dazu gibt es eine Vielzahl fundierter Untersuchungen. Merops 10:22, 29. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Dieses Thema wird von beiden Seiten sehr emotional geführt. Auf der einen Seite stehen die Naturschützer, die keinesfalls ein Eingreifen in die Kormoranpopulation möchten. Auf der anderen Seite stehen die Teichwirte und Angelverbände, die auf ein schnellstmögliches Kormoranmanagement drängen. Doch welche Seite hat nun Recht? Ich als neutraler, aber doch bisweilen amüsierter Beobachter dieses Themas denke, die Antwort ist sehr einfach und liegt auf der Hand. Wie schon bereits treffend erwähnt wurde, leben wir in Deutschland in einer Kulturlandschaft. Eine ausschließlich der Natur überlassene Gegend existiert nicht mehr. Die Natur kann lediglich FÜR den Menschen und nicht VOR dem Menschen geschützt werden. Die Frage ob es ein einheimischer Vogel ist oder nicht ist daher uninterressant. Ein Überhandnehmen der Kormoranbestände ist somit, im Hinblick auf unsere Kulturlandschaft, Einhalt zu gebieten.

1. Es gibt bisher keine Studie, die wirtschaftlich relevante Schäden durch Kormorane außerhalb von Intensivteichwirtschaften nachweisen konnte. In Intensivteichwirtschaften sind die gefährdeten Teiche durch entsprechende Überspannungen und ähnliches zu schützen. 2. Wildlebende heimische Tierarten zu verfolgen, um ein Hobby wie den Angelsport zu schützen, ist inakzeptabel. 3. Die von Kormoranen genutzten Fische sind weit überwiegend nicht die für Angler und Fischer verwertbaren, Kormorane fressen weit überwiegend Cypriniden wie Blei, Güster, Rotfeder und Rotauge. Die Entnahme dieser Arten ist aus fischereilichen Gründen ausdrücklich erwünscht, in vielen Landesfischereigesetzen besteht sogar eine Entnahmepflicht für diese Arten seitens Angelsport und Fischerei. Kormorane tun hier also genau das, was lt. Verordnung ohnhin erwünscht ist. 4. Die Gefährdungsfaktoren für die heimichen Fischbestände sind Gewässerverbau, -regulierung und -verschmutzung sowie der unregulierte flächenhafte Besatz mit nicht gewässertypischen und häufig nicht heimischen Fischarten. Letzteres ist im wesentlichen Werk von Angelsportlern und Fischerei. 5. Falls tatsächlich eine Gefährdung heimischer Fischarten durch übermäßige Entnahme vorläge, wäre wohl als erstes eine Einstellung der Beangelung zu fordern. 6. Aufgrund der o.g. Fakten gibt es für eine Verfolgung des Kormorans keine sachliche Grundlage. Die heute von den Lobbyverbänden vertretenen Forderungen sind in hohem Maße unseriös und laufen häufig schlicht auf eine Irreführung der Öffentlichkeit hinaus. Wesentliches Motive hierfür scheinen neben Profilierungsbestrebungen die Hoffungen auf Entschädigungszahlungen durch uninformierte, aktionistische Politiker und Behörden zu sein. -Accipiter 17:17, 13. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Zu 1. Tatsache ist, daß Kormorane im Winter an kleine Flüsse und Bäche kommen und hier ganze Bestände von NATÜRLICHEN Bachforellen und Äschen vernichten. Wertvolle Genpoole werden dadurch vernichtet. Zu 2. Niemand hat behauptet den Angelsport schützen zu wollen, sondern die heimischen Fischarten und deren Genpoole, die leider nur noch sehr selten sind. Es mussten leider auch schon in relativ kleinen Flüssen viel weniger wertvollere Zuchtfische besetzt werden. Zu 3. Das trifft nur auf große, tiefe Gewässer zu. Was aber passiert an den Flüssen, die eine durchschnittliche Wassertiefe von 2 Meter aufweisen? Ein Kormoran macht keinen unterschied ob es ein Edelfisch ist oder lediglich ein Cyprinide (Weißfisch). Zu 4. Die Gewässerverschmutzung hat sich in allen deutschen Flüssen erheblich verbessert. Eben auch durch den Einsatz vieler Anglerverbände und -vereine bessert sich auch der Zustand der Gewässerverbauung. Fischtreppen werden angelegt. Ebenso ist es ein Verdienst eben dieser Gruppen, dass sich der bei uns heimische Lachs in einigen Flüssen wiederfindet. Auch ist es ihr Verdienst, daß der Kormoran in deutschlands Flüssen überhaupt noch etwas zu Fressen findet. Zu 5. Ein Angler ist gesetzlich zur Hege verpflichtet. In allen Vereinen wird Landschaftspflege betrieben. Groß angelegte Müllsammlungen werden durchgeführt. Zu 6. Es ist doch recht amüsant anzusehen, dass immer wieder der gleiche Fehler begangen wird. Wie engstirnig gewisse angebliche Naturschützer an solche Themen herangehen. Bestes Beispiel die Wiederansiedlung des Bibers. Mit großem Enthusiasmus wurden die Tiere in Deutschland wieder angesiedelt. Nur sind sie leider in vielen Gegenden zur Plage geworden. Sie werden einzeln, lebendig gefangen und wieder dorthin gebracht wo sie hergekommen sind, nach Rumänien. Alles auf Kosten des Steuerzahlers. Für die Landwirte müssen teilweise horende Aufwandsentschädigungen gezahlt werden. Nochmals zur wesentlichen Kernausage: Wir leben in einer Kulturlandschaft. Das heißt das Bestandsregulierungen wenn nötig (nicht nur beim Kormoran) erfolgen müssen.

Zu 1. Blödsinn. An natürlichen Bächen der Bachforellen und Äschenregion jagen Kormorane nur in Ausnahmefällen. Allerdings rotten Kormorane Äschen in Gewässern aus, deren Boden durch wasserbauliche Maßnahmen in deckungslose Wannen-Profile umgewandelt wurden, auch hier ist also eindeutig, wer für das lokale Aussterben der Art verantwortlich ist. Warum in einer Kulturlandschaft Bestandsregulierungen durchgeführt werden sollten, obwohl weder unter Naturschutz- noch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten irgendwelche nachweisbaren Schäden entstehen, entzieht sich wohl einer nachvollziehbaren Begründung. Übrigens: Biber werden interessanterweise nur in Bayern zur Plage: Aus ganz Ostdeutschland, wo Biber mittlerweile wieder flächendeckend verbreitet sind, hört man hingegen fast nichts. Merkwürdig, gell? Könnte daran liegen, dass vor allem in Bayern die Uferzonen der Flüsschen und Bäche auf Kosten des Steuerzahlers vollständig zerstört wurden und nun bis an die Uferkante landwirtschaftliche Nutzung mit schwerem Gerät stattfindet, die der Landwirt dann aus Steuermitteln subventioniert bekommt, der dann noch die von ihm selbstverursachten Biberschäden reklamiert, die dann wiederum der Steuerzahler finanziert. Für diesen Irrsinn sind eine Menge Leute verantwortlich, allerdings nicht der Biber. Ansonsten EOD, hier kommen eh keine seriösen Argumente mehr. -Accipiter 00:56, 14. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Richtig. An diesen Gewässern wird nur in Ausnahmefällen gejagt, z.B. im Winter. Richtig ist auch daß Äschen in Flüssen mit Wannenprofil leichter vom Komoran ausgerottet werden als in natürlichen (gibt’s die überhaupt noch) Flüssen. Aber eben genau hier sind die Kormorane zur Plage geworden. Ebenfalls interressant ist es, zu hören Teichwirte sollen ihre Fischteiche mit Netzen oder Schnüren überspannen. Sagen Sie das einem Teichwirt im Aischgrund. Bei diesen großen Wasserflächen ist das nicht machbar. Auch bei den Teichwirten sind schon erhebliche Schäden durch den Kormoran festgestellt worden. Richtig ist ebenfalls daß der Mensch schuld an Verbauung, schuld an intensiver landwirtschaftlicher Nutzung der Flächen ist. Natürlich ist weder Kormoran noch Biber noch Fisch daran schuld. Nur wird von sogenannten Naturschützern immer wieder der gleiche Fehler begangen, eine Art (Kormoran) wird auf Kosten von anderen (Fische) besonders geschützt !!!! Und das soll dann sinnvoll sein ??? -moskito72

Kormorankampfschriften

Aha, weiß ich das jetzt auch, das Bundesumweltministerium verbreitet "Kampfschriften" mit falschen Zahlen und Fakten. Aber klar, was nicht ins Weltbild passt muß falsch sein. --Piker 17:19, 23. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Zu dieser Überschrift passen meiner Meinung nach ganz gut die letzten Änderungen durch Fishermen, der sich offenbar eigens hierfür angemeldet hat. Die angeführten Quellen stammen von der Fischereiwirtschaft und können wohl kaum als neutral bezeichnet werden. Darüber hinaus wurden mehrere Aussagen gelöscht, die nicht ins Bild der Kormoranvergrämer zu passen scheinen. Besser geworden (im Sinne einer neutralen Darstellung des Konfliktes um den Kormoran) ist der Artikel dadurch nicht. Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: Revert oder erneute Überarbeitung. Wer mag das entscheiden? --Janstr 13:55, 15. Aug. 2008 (CEST)Beantworten
Ist bereits revertiert. Auf dem Niveau kann man sich das Argumentieren ersparen. Grüße, --Accipiter 14:23, 15. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Neutralitat des Artikels

Der Artikel nimmt die Diskussion über den Einfluss von Kormoranen auf Fischpopulatinen als abgeschlossen bzw. verneint den lokalen Nachweis von Schäden am Fischbestand. Diese Haltung ist mit keinem Verweis auf wissenschaftliche Studien untermauert. Es gibt hierzu sehr wohl Studien die solche Beeinträchtigungen vor allem in kleinen seichten Fliessgewässern nachweisen, die neue Version lässt die Diskussion offen und verweist auf Studien die beide Ansichten unterstützen.

Die Aussage, dass Kormorane zu 70% Weissfische fressen, mag im überregionalen Durchschnitt stimmen, ist für Schäden an einzelnen Gewässern aber nicht relevant, da hier die Verhältnisse nachgewiesenermassen anders sein können. Diese Aussage wurde deshalb entfernt.

Der Verweis auf verstösse gegen EU-Recht: "Mittlerweile haben fast alle Bundesländer und Staaten in Mitteleuropa eine allerdings in vielen Fällen wohl EU-rechtswidrige Ausnahmegenehmigung für die Vergrämung von Kormoranen in Form einer Kormoranverordnung erteilt." enthält eine Wertung "wohl" ohne dass diese persönliche Ansicht des Verfassers irgendwo im Artikel untermauert ist bzw. von weiterführenden Links bestätigt wird. Deshalb habe ich den Satz mit einer neutraleren Formulierung ersetzt.

In der Diskussion wird darauf hingewiesen, dass solche seichten Fliessgewässer nicht mehr natürlich, da kanalisiert sind und man dort besser renaturieren solle. Obwohl richtig und zu begrüssen, ist eine solche Forderung oft unrealistisch und wird wohl vielerorts nie oder nach Jahrzehnten umgesetzt. Der Hinweis auf begradigte unnatürliche Gewässer unterstreicht, dass es sich nicht um natürliche Gebiete, sondern um Kulturlandschaften handelt. In solchen ist ein verantwortungsvolles Management des Wildtierbestandes seit langem Realität. Bei Rehen wie beim Kormoran eine Gefährdung der Art aktuell ausgeschlossen, trotzdem ist eine Bestandeskontrolle von Rehen durch Jäger allgemein akzeptiert und die ansonsten entstehenden Schäden sind unbestritten.--Wuodan 14:28, 15. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Ausgewogenheit

ich muss gestehen, dass ich zunehmends mühe mit einigen reverts bekomme, namentlich mit denen von Accipiter (ist keinesfalls persönlich gemeint). nicht was die letzte änderungen einer gewissen IP betrifft, welche Accipiter vor ein paar tagen und ich gerade vor einer stunde wieder rückgängig gemacht haben. aber z.b. was die beiträge von Wuodan angeht. seine formulierungen waren durchaus ausgewogen und haben die haltungen von beiden seiten (naturschutz und fischerei) beinhaltet. zudem war dies bestens mit anerkannten und glaubwürdigen quellen belegt. warum diese änderungen trotz der genannten quellen wieder rückgängig gemacht wurden, ist mir ein rätsel und widerspricht meines erachtens den wikiregeln.

ich frage mich sowieso, ob es wirklich wikikonform ist, quellen der fischerei und von behörden konsequent zu löschen und offenbar nur stellungnahmen von naturschutzverbänden zuzulassen. diese sind schlussendlich ebenso parteiisch und unneutral wie dies fischereiliche quellen sind. gemäss Accipiters reverts ist aber scheinbar alles tendenziös, was nicht NABU-konform ist. dass es aber alleine aus der schweiz (aus deutschland weiss ich es nicht) mehrere studien und untersuchungen von anerkannten biologen und ökobüros gibt (teilweise im auftrag von behörden), die einen einfluss nachweisen, wird scheinbar ignoriert. es kann doch beim besten willen nicht sein, dass man einfach konsequent die quellenlage missachtet oder missliebige quellen einfach bestreitet oder als "nicht verwendbar" abtut.

und um noch gleich meine persönliche sichtweise zum kormoran klarzustellen: ich bin zwar seit kindesbeinen aktiver angler, lehne die tötung von kormoranen zugunsten der fischerei jedoch grundsätzlich vehement ab. ich bin zudem aktives (nicht nur zahlendes) mitglied von WWF, Pro Natura und Vogelschutz. es ist auch von mir völlig unbestritten, dass der kormoran nicht für die weitgehende gefährung unserer fische verantwortlich ist. die datenlage zeigt aber auch klar, dass der kormoran lokal durchaus einen negativen einfluss auf fischpopulationen (namentlich der äsche) haben kann, sprich es kann zu einer abnahme des bestandes kommen. für mich ist der abschuss von kormoranen da aber halt einfach keine nachhaltige lösung, weshalb ich ihn ablehne. das heisst aber doch noch lange nicht, dass man einfach sämtlichen einfluss leugnet. ich schlage daher vor, beispielsweise die änderungen von Wuodan wieder zu verwenden oder andere, ausgewogene forumlierungen zu finden. --Canis85 20:15, 21. Jan. 2009 (CET)Beantworten