Perg
Stadtgemeinde Perg
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Wappen | Österreichkarte | |
Wappen von Perg | ||
Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Perg | |
Kfz-Kennzeichen: | PE | |
Fläche: | 26,44 km² | |
Koordinaten: | 48° 15′ N, 14° 38′ O | |
Höhe: | 250 m ü. A. | |
Einwohner: | 9.482 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 359 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4320 | |
Vorwahl: | 07262 | |
Gemeindekennziffer: | 4 11 16 | |
NUTS-Region | AT314 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Hauptplatz 4 4320 Perg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Anton Froschauer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2003) (31 Mitglieder) |
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Lage von Perg im Bezirk Perg | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Perg ist eine oberösterreichische Kleinstadt im Unteren Mühlviertel am nördlichen Rand des Machlandes und seit 1868 Verwaltungssitz des Bezirkes Perg. Die Stadt liegt ca. 34 km östlich von Linz und ca. 7 km nördlich der Donau auf einer Seehöhe von 250 m.
1269 erhielt Perg Marktrechte und 700 Jahre später, 1969 wurde Perg zur Stadt erhoben. Seinen Namen verdankt Perg den Herren von Perge, seine wirtschaftliche Bedeutung ab dem 14. Jahrhundert der Mühlsteinindustrie. Vom mittelalterlichen Ortsbild sind auf Grund mehrerer verheerender Brände im Wesentlichen nur die Pfarrkirche und das Seifensiederhaus erhalten geblieben.
Im 19. und 20. Jahrhundert erwickelte sich Perg zu einem wesentlichen Wirtschafts-, Verwaltungs-, Ärzte-, Schul- und Freizeitzentrum des Bezirkes Perg. Durch die Nähe zum Donauradweg hat auch der Tourismus wieder an Bedeutung gewonnen.
Geografie
Lage und Ausdehnung
Perg liegt im südlichen Teil des Unteren Mühlviertels im Bezirkes Perg auf 250 m Höhe am nördlichen Rand der fruchtbaren Machlandebene am Übergang zu den Ausläufern des Böhmischen Granit- und Gneisplateaus, wenige Kilometer nördlich der Donau.
Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,1 km, von West nach Ost 6,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 26,5 km². 17,7 % der Fläche sind bewaldet, 68,7% der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt.
Nachbargemeinden
Gewässer
Die Naarn durchfließt die Gemeinde von Nord nach Süd, zuerst in einem engen, tiefeingeschnittenen Durchbruchstal, dann im Machland im regulierten Bett des Naarnkanals. Perg wird in der Ortschaft Aisthofen von der Aist begrenzt. Weitere Gewässer auf dem Gemeindegebiet sind der Zeitlingerbach, der Hinterbach, der Thurnhofbach und der Schwertmüller bzw. Tobrabach
Verkehr
Verkehrspolitisch bildet Perg eine wichtige Drehscheibe: Donauuferbahn und Bundesstraße 3 erschließen den Bezirk in westöstlicher Richtung. In Nord-Süd-Richtung wird der Bezirk bei Mauthausen von der Bundesstraße 123 und bei Grein von der Bundesstraße 119 durchquert.
Gliederung
Die Stadt Perg besteht seit 1. Jänner 1938 aus dem Gebiet der drei Katastralgemeinden (KG) Perg, Pergkirchen und Weinzierl:
- KG Perg mit den Ortschaften: Obervormarkt, Perg, Untervormarkt.
- KG Pergkirchen mit den Ortschaften: Auhof, Dörfl, Karlingberg, Kropfmühle, Lehenbrunn, Mitterberg, Pasching, Pergkirchen, Thurnhof, Tobra.
- KG Weinzierl mit den Ortschaften: Aisthofen, Lanzenberg, Lebing, Weinzierl, Zeitling.
Geschichte
Die geschichtlichen Angaben betreffend Perg und Umgebung wurden bereits sehr umfassend aufgearbeitet und vom Heimatverein Perg im Heimathaus - Stadtmuseum für die Öffentlichkeit aufbereitet. In zahlreichen Publikationen, Festschriften, Zeitungsartikeln wird immer wieder auf das dort gesammelte Wissen zurückgegriffen.
Das Archiv der Marktkommune Perg
Das den Zeitraum vom 13. bis zum 20. Jahrhundert nach Christus umfassende Archiv der Marktkommune Perg in Oberösterreich wurde seit dem 17. Jahrhundert im Turm der Pfarrkirche aufbewahrt, wo es jedermann zugänglich war und daher Verluste unvermeidlich waren. 1876 erfolgte auf Initiative des damaligen Kommunalvorstehers, Michael Fries (1839-1912), die Übersiedelung der Archivalien in das damals neu erbaute Rathaus.
1908 wurde das Archiv von Eduard Straßmayr fachmännisch geordnet und das Ergebnis in einer Broschüre veröffentlicht. Nach dem 1. Weltkrieg durchforschte Florian Eibensteiner (1853-1932) die erhalten gebliebenen Urkunden und Handschriften und studierte das Quellenmaterial verschiedener Bibliotheken und Archive. Das Ergebnis fand im Illustrierten Heimatbuch von Perg, OÖ., 1933, seinen Niederschlag.
Die Verlagerung des Marktarchivs in einen ebenerdigen, feuchten Raum und die Vermischung mit Museumsgegenständen nach dem 2. Weltkrieg durch die sowjetische Besatzung wirkten sich nachteilig aus. Erst 1947 wurde das Marktarchiv unter Vorbehalt des Eigentums vom Oberösterreichischen Landesarchiv übernommen und neu aufgestellt. Die Urkunden enthalten neben den Bestätigungen von Marktprivilegien durch die Landesfürsten und dem Marktbuch mit Abschriften aus dem 16. bis 19. Jahrhundert insbesondere die fast geschlossene Reihe der Gerichtsprotokollen von 1603 bis 1800.
Die Perger Brauereien
Die Existenz mehrerer Perger Brauereien ist überliefert. Erwähnt sind Johann Fries (1868, Gasthof und Brauerei), Josef Fries (1908, Brauerei und Gasthof), Josef Seyr (1750, Brauerei), Karl Seyr (1922, Brauerei), Karl Seyr jun. (1935, Brauerei), Maria Seyr (1942, Brauerei), Josef Seyr (1951, Brauhaus), J. Terpenitz (1868, Brauerei), Karl Terpenitz (1902, Brauerei) und Mathias Waldhör (1920, Brauerei). Seit den 50-iger-Jahren des 20. Jahrhunderts wird in Perg kein Bier mehr gebraut.
Urzeit, Antike
- 5000 bis 1500 vor Christus: Die ältesten Bodenfunde im Gemeindegebiet dokumentieren die Anwesenheit und die Ansiedlung von Menschen in der Jungsteinzeit: Steinbeile und deren Bruchstücke, gefunden in den Ortschaften Auhof, Dörfl, Lanzenberg, Lehenbrunn, Pergkirchen, Tobra und Weinzierl.
- Aus der Zeit um ca. 600 vor Christus (Hallstattzeit) wurden bei Grabungen in Auhof auf dem Hausberg des Klamhofes einige Wohngruben und ein Töpferofen gefunden.
- 300 vor Christus: Die keltischen Bojer machten sich, von Norden kommend, hier ansässig. Sie wurden einige Jahrhunderte danach (im Jahr 9 nach Christus) durch die germanischen Markomannen aus Böhmen zur Donau gedrängt.
- Die Römer hatten bereits 15 vor Christus das Gebiet des heutigen Österreichs bis an die Donau, die Nordgrenze des römischen Weltreiches, in der Hand. Schließlich besetzten die Römer noch einen 7,5 km breiten Streifen am linken Donauufer. Einzige Funde aus der Römerzeit im Gemeindegebiet: Großbronze des Kaisers Commodus (2. Jahrhundert nach Christus gefunden zwischen Naarn und Perg) und drei Münzen (gefunden 1992 beim Straßenbau der Ortschaft Pasching.
- Perg und das Mühlviertel lagen einst in der Pufferzone zwischen den Römern hinter dem Limes und den Barbaren ein einem ausgedehnten Waldgebiet (Herkynischer Wald), das von Bayern bis Rumänien reichte. Um 170 nach Christus wurde das Gebiet vom Stamm der Markomannen und Quaden überrannt, bevor diese die Donau bei Enns überquerten (Enhagen-Lauriacum). Römische Legionäre unter dem Kommando ihres Kaisers Marc Aurel stellten sich ihnen vergeblich entgegen.
- Fast wäre das östliche Mühlviertel ein Teil des Römischen Reichs geworden. Kaiser Mark Aurel wollte die Grenze durch Errichtung der nördlich der Donau gelegenen Provinz Markomannia sichern. Doch schloss sein Sohn Commodus Frieden mit den Markomannen und verzichtete auf Gebietserweiterung.
- Rom musste schließlich die Lager und Castelle im Alpenraum aufgeben.
Mittelalter und Neuzeit
6. bis. 8. Jahrhundert
- Besiedelung durch Slawen und Baiern
- In den frei gewordenen Räumen rückten im 6. Jahrhundert nach Christus aus dem Osten die Awaren und slawische Volksstämme ein, die auch im Machland siedelten: Winden, Abwinden, Windhaag, Windegg, Tobra (= Eichenwald), Zeitling, Poneggen (= Wasserloch), Lina (= Ton).
- Nach der Zeit der Völkerwanderung wurde die Gegend um Perg von Baiern und Slawen besiedelt. Die ersten von ihnen waren noch Heiden, doch umfangreiche Grabfunde in Auhof (Katastralgemeinde Pergkirchen) aus dem 7. / 8. Jahrhundert nach Christus zeigen bereits den Übergang vom Heidentum zum Christentum (verschiedene Grabbeigaben, wie zum Beispiel eine Kreuzfibel aus Bronze oder Broschen mit Heiligendarstellungen).
9. bis 12. Jahrhundert
- Markgrafen und Schutzvögte, die Herren von Perg und Machland, Pfarrgründung in Pergkirchen
- Am 18. Jänner 853 schenkte Grenzgraf Wilhelm I. (Markgraf der Awarenmark, Marcha orientalis) dem Kloster Sankt Emmeram in Regensburg seine Gebiete zwischen den Flüssen Aist und Naarn. Dieses Gebiet wurde danach Jahrhunderte lang "Die Regensburger Luß" genannt. Gemeint ist dabei offensichtlich der zwischen Aist und Naarn gelegene Teil der Riedmark.
- In der Ebene zwischen Perg, Naarn und Mauthausen wurden um 900 die vordringenden Magyaren in einer Reiterschlacht besiegt. Diese kamen aber später wieder.
- 985 wurde auf einer Synode des Bistums Passau Nardina als Zehentort für das Besiedlungsgebiet zwischen Aist und Naarn festgelegt, das die Herren von Berge (Perge) von 1040 bis 1191 als Schutzvögte verwalteten.
- Perg verdankt seinen Namen den "Herren von Perge", einem hochfreien und adeligen Geschlecht, das um etwa 1000 aus dem Chiemgau in dieses Gegend gezogen war. Ein Ahnherr der Perger mit Vornamen "Pero" hatte seine Burg neben seiner Eigenkirche "Perokirchen", die mit dem heutigen Pfarrhof von Pergkirchen (fallweise in Urkunden auch Bergkirchen geschrieben) ident ist, errichtet.
- Am 24. April 1088 weihte Bischof Altmann von Passau die Kirche in Pergkirchen dem Hl. Martin. Der Urkunde sind auch jene Güter, Wälder und Weingärten zu entnehmen, die Rudolfus de Perge und seine Gattin Gysela an die neue Kirche gaben.
- In der Zeit um 1100 siedelten im Bannkreise der "Perge" viele Kleinadelige und Ministeriale. Es wurden Familien wie die "Mitterberger, Zeitlinger, Lanzenberger, Mitterkirchner" und viele andere genannt.
- 1142 am 25. März weihte Reginbert von Hagenau, Bischof von Passau, die Kirche zu Pergenkirchen und gestattete, dass alle eigenen Leute des Edlen Adalramus de Perge zwischen Naarn(fluss) und Tobra(bach) in dieser die Taufe empfangen und im dortigen Friedhof begraben werden. Dies gilt als Gründungsjahr der Pfarre Pergkirchen.
- Im 12. Jahrhundert verlegten die "Herren und Vögte von Perge" ihre Burg von Pergkirchen nach Mitterberg (heute Ruine), von wo aus sie auch die Gerichtsbarkeit ausübten. Zu deren freieigenem Besitz gehörten zu dieser Zeit Ländereien in Perg, Albrechtsberg (Loosdorf/Melk), Kilb (Mank). Der letzte von ihnen, Friedrich II., Vogt von Perg, starb am 15. Juli 1191 in Antiochia auf dem 3. Kreuzzug unter Kaiser Friedrich I., Barbarossa.
- 1208 erste urkundliche Nennung der Burg Mitterberg mit Gumpold und Marquard de Mitterberg.
- Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte Perg ab dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich.
13. bis 17. Jahrhundert
- Perg wird Markt und Pfarre, Beginn der Perger Mühlsteinindustrie
- 1269 gewährte König Ottokar von Böhmen, damals auch Herzog von Österreich, am 27. Juli zu Piezkam den Bürgern von Perg die gleichen Handelsvorrechte zu Wasser und zu Land, wie sie die Bürger von Enns, Linz und anderen Städten bereits genossen (Markterhebung von Perg).
- 1280 wurde bereits ein "judicium" (Marktgericht) für Perg beurkundet.
- 1349 starben ein Drittel der Bewohner von Perg an der Pest.
- 1391 Erste Erwähnung der "Perger Stainprecher" in einem Ratsprotokoll von Freistadt. Der Markt Perg verdankt vor allem der Mühlsteinindustrie seine Entstehung und Blüte. In ganz Mitteleuropa gelangten die "Perger Mühlsteine" zur Verbreitung. Die Zunft der Mühlsteinbrechermeister umfasste 30 bis 40 Bürger von Perg samt ihren Gehilfen und bestand bis 1859
- 1416 wurde mit dem Bau der Jakobkapelle begonnen, sie bildete später das Presbyterium für die Pfarrkirche (Hl. Jakob, Schutzpatron von Perg)
- 1432 erfolgte die Verleihung des Perger Marktwappens. Dieses zeigt ein weißes Einhorn auf schwarzem Dreiberg mit rotem Grunde.
- 1470 brannte Perg im Zusammenhang mit dem Feldzug Wilhelms von Puchheim ab. Dies nachdem im 15. Jahrhundert Perg wahrscheinlich bereits während der Hussiteneinfälle im Mühlviertel in den Jahren 1428 und 1442, wie andere Orte auch, niedergebrandt worden war.
- Ab 1490 wird Perg dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
- 1501 bis 1519 wurde die Hauderer-Straße erbaut (Vorläufer der B 3)
- 1542 wurde Perg eine selbstständige Pfarre, als Hieronymus Vereallus, Bischof und päpstlicher Legat (ident mit Verallo Girolamo, *1497, †1555), am 15. Oktober zu Wien der Filialkirche Perg pfarrherrliche Rechte erteilte. Der Friedhof befand sich um die Kirche.
- 1542 Stiftung für die Errichtung eines Bürgerspitals
- 1579 brach durch Unvorsichtigkeit ein Brand im Haus des Sattlers aus, dem auch mehrere Stadeln von Perger Bürgern zum Opfer fielen. Der Sattler musste Schadenersatz leisten. Nach diesem Brand wurden vom Marktrichter bei verschiedenen Anlässen Brandschutzmaßnahmen bei den Häusern und Betrieben verordnet und feuergefährliche Arbeiten im Ort verboten
18. und 19. Jahrhundert
- Errichtung der Katastralgemeinden Perg, Pergkirchen und Weinzierl, Perg wird Bezirkshauptort
- 1708 Feuersbrunst mit verheerenden Schäden an Kirche, Pfarrhof, Schulhaus und 120 (nach anderer Quelle 108) Häusern
- 1784 Kaiser Josef II. verfügt die Errichtung von Steuer- und Katastralgemeinden. Es werden die Gemeinden Perg, Pergkirchen und Weinzierl geschaffen. Jede dieser Katastralgemeinden, die bis zum heutigen Tage bestehen, erhielt ein eigenes Grundbuch.
- 1802 Bei einem Großbrand werden 42 (oder 44) Häuser und 10 Stadeln vernichtet.
- Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Beispielsweise waren 1809 600 Soldaten der napoleonischen Armee sind in Perg einquartiert, auch für deren Verköstigung mussten die Perger Bürger aufkommen.
- Mit 1. Jänner 1850 geht die politische Verwaltung an die neuerrichteten Bezirkshauptmannschaften über. Diese kommt erst 1868 von Grein nach Perg.
- 1875 Ein Brand vernichtet das Rathaus und 8 Häuser.
20. Jahrhundert
- Zusammenfassung der Gemeinden Perg, Pergkirchen und Weinzierl zur Gemeinde Perg, Perg wird zur Stadt
- 1918 Im Ersten Weltkrieg hat die Pfarrgemeinde Perg 78 und die Pfarrgemeinde Pergkirchen 16 Tote und Vermisste zu beklagen.
- 1921 Druck von Notgeld: weil zu wenig Kleingeld in Umlauf ist, werden von den Gemeinden Gutscheine im Wert von 10, 20 und 50 Heller gedruckt.
- Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau",
- 1938 (1. November) wurden die Dorfgemeinden Weinzierl und Pergkirchen der Gemeinde Perg angeschlossen. Die beiden nunmehrigen Ortsteile von Perg waren ab 1848 eigene Gemeinden, zuvor ab 1796 schon Katastral- und Steuergemeinden.
- 1939-1945 mussten 230 Perger Bürger ihr Leben auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges lassen. Mit Ende des Krieges beginnt für Perg eine große Zeit des wirtschaftlichen Aufbruchs.
- 1952 begann das in Schwertberg seit 1922 ansässige Bergbau-Unternehmen Kamig Österreichische Kaolin- und Montanindustrie AG Nfg. KG, in der Ortschaft Weinzierl mit dem Abbau von Kaolin in Tagebau-Technik. In Aisthofen (Gemeinde Perg) befinden sich sowohl Aufbereitungs- und Siloanlagen als auch ein Verwaltungsgebäude mit der aktuellen Firmenadresse.
- 1969 (genau 700 Jahre nach der Markterhebung 1269) erfolgte die Stadterhebung.
- Seit September 1989 besteht zwischen Perg und der oberbayerischen Stadt Schrobenhausen eine Städtepartnerschaft. Der Kontakt zwischen den Städten basiert auf historischen Umständen. Der aus Perg stammende Sailermeister Martin Neugschwendner trug dazu bei, Schrobenhausen im spanischen Erbfolgekrieg 1704 vor Kriegsschäden zu bewahren.
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung | |||||||||||||||||||||||||||||||||
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Perg hat zurzeit 7.129 Einwohner, wobei 3.422 männlich und 3.707 weiblich sind.
Wirtschaft
Perg ist Sitz internationaler Konzernzentralen von Habau, Terra Technik und Petschl. Markenfirmen wie Manner, Synthesa oder Capatect (Teilkonzerne der Deutschen Amphibolin-Werke) erzeugen hier ihre Produkte. Perg ist Standort vieler Klein- und Mittelbetriebe, die regionale Produkte und die Marken der weiten Welt anbieten.
Sport und Freizeit
Die Machland-Badewelt, das Waldbad, die Bezirkssporthalle, das Jugendzentrum, die Tennis-, Squash- und Turnhalle, Fußball-, Tennis- und Faustballplätze sowie ein Skatepark, viele Rad- und Wanderwege und ein Golfplatz stellen ein reichliches Angebot für sportliche Betätigung dar.
Die großen Sportvereine ASKÖ Perg, DSG-UNION Perg und ÖTB Turnverein Perg 1897 bieten eine breite Palette an Sportarten, wobei u.a. in den Sparten Fußball, Faustball, Turnen und Volleyball neben dem Erwachsenensport besonders auf die Nachwuchsarbeit Wert gelegt wird.
Infrastruktur und öffentliche Einrichtungen
- Perg ist Sitz vieler Ämter, Institutionen und Behörden:
Stadtamt, Bezirkshauptmannschaft, Finanzamt, Bezirksgericht, Arbeitsmarktservice, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Landwirtschaftskammer.
- Perg ist auch ein Ärztezentrum:
Erste-Hilfe-Zentrum. Notarztstation. Praktische Ärzte. Fachärzte: Facharzt für Augenheilkunde, für Lungenheilkunde, für Hautkrankheiten,für Frauenheilkunde, für Orthopädie, für Radiologie, für Urologie, für Neurologie, für Innere Medizin, für Hals-, Nasen, und Ohrenkrankheiten, für Kinderkrankheiten
Die Stromversorgung der Gemeinde erfolgt durch das Elektrizitätswerk Perg.
Bildung
Perg hat als Schul- und Ausbildungszentrum überregionale Bedeutung.
- Private Kinderbetreuungseinrichtungen (1 Krabbelstube des Kindergartenvereines Perg, 1 Eltern-Kind-Zentrum Verein "Kinderhaus", Tagesmütter, Omadienst, 3 Kindergärten des Kindergartenvereines Perg, 1 Kindergarten der Spielwerkstatt Unteres Mühlviertel) jeweils mit finanzieller Unterstützung der örtlichen Gemeinde)
- Volksschulen in Perg und Pergkirchen
- 2 Hauptschulen und eine Polytechnische Schule
- Mittlere und höhere Schulen (Bundesoberstufen-Realgymnasium, Bundes-Handelsakademie, Bundes-Handelsschule, Höhere Lehranstalt und Fachschule für wirtschaftliche Berufe, Höhere Technische Bundeslehranstalt für EDV und Organisation, Fachschule für Datenverarbeitung (seit dem Schuljahr 2007/08)
- Erwachsenenbildung (Volkshochschule und Katholisches Bildungswerk)
- Landesmusikschule und damit Schul- und Ausbildungszentrum von überregionaler Bedeutung.
Politik
Bürgermeister ist Anton Froschauer ÖVP der das Amt bis zur nächsten Wahl von seinem Vorgänger Hermann Peham ÖVP übernommen hat. Der Gemeinderat besteht aus 31 Mitgliedern (16 ÖVP, 13 SPÖ, 2 FPÖ).
Städtepartnerschaften
- Schrobenhausen, Stadt im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Deutschland
Wappen
Blasonierung: In Rot auf schwarzem Dreiberg ein silbernes, auf der mittleren und hinteren Kuppe stehendes, aufgerichtetes Einhorn. Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Schwarz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kleinere und größere Sehenswürdigkeiten der Stadt Perg gegliedert in
- Bauwerke, Architektur
- Denkmäler und Skulpturen
- Kirchen und Kapellen
- Museen
- Regelmäßige Veranstaltungen
Bauwerke, Architektur


Erdstall (Ratgöbluck´n) im Stephaniehain
Der Erdstall, im Volksmund "Ratgöbluckn", befindet sich in dem 1881 vom Verschönerungsverein als Spazierweg angelegten, nach der Gemahlin Erzherzog Rudolfs, Prinzessin Stephanie von Belgien, benannten Stephaniehain, und ist ein in Sandstein und Flins gehauenes, unterirdisches, stark verzweigtes Gänge- und Kammernsystem, das wie viele andere auch, um ca. 1000 nach Christus als Zufluchts- und Versteckmöglichkeit angelegt wurde. Es besteht aus 8 Kammern, 2 Sitz- und 19 Lichtnischen und hat eine Gesamtlänge von 106 Metern. Der Erdstall ist als schützenswertes Kulturgut nach der Haager Konvention eingestuft.
Rathaus
1736 wurde die Marktkanzlei am Hauptplatz von Perg errichtet. 1876 wurde das heutige Rathaus nach einem Brand neu im klassizistischem Stil errichtet. Architekt und Baumeister sind unbekannt. Eine bauliche Annäherung an die Wiener Ringstraßenbauten ist zu erkennen.
Burgruine Mitterberg
Hauptartikel Burgruine Mitterberg
Schloss Auhof
Hauptartikel Schloss Auhof (Perg)
Seifensiederhaus
Das Seifensiederhaus wurde im Jahr 1563 erbaut, und von 1671 bis 1879 als Seifensiederei verwendet. Die barocke Fassade mit Stuckverzierungen und Fensterkörben stammt aus dem Jahr 1720. Das Seifensiederhaus erstrahlt nach einer Generalsanierung seit 2000 in neuem Glanz und beherbergt heute das City-Cafe, die City-Bar sowie Büros und Wohnungen.
Steinbrecherhaus
Im Bereich des Scherer-Mühlsteinbruches ist dank der guten Pflege der Besitzerfamilie Stockinger ein Häuschen erhalten geblieben, das einst einer Steinarbeiterfamilie als Wohnung gedient hat. Mit seinen niedrigen Zimmern, kleinen Fenstern und der in einem gewölbten Raum untergebrachten, gut erhaltenen Rauchkuchl gibt dieses Haus Einblick in die Lebensweise früherer Zeit. Das Haus wurde 2007 vom Verein "Steinbrecherhaus" für Museumszwecke eingerichtet.
Waldbad
Am Eingang des Naarntales liegt die um die Jahrhundertwende gebaute öffentliche Badeanstalt 'Schwimmschule', welche von vielen Feriengästen besucht und vom einheimischen Verschönerungsverein erhalten wird. Es finden hier jährlich Beachvolleyballmeisterschaften statt.
Denkmäler und Skulpturen

Burgfriedstein
Als Burgfried wurde jener Bezirk bezeichnet, der sich innerhalb des besonders markierten Gebietes einer Stadt oder eines Marktes befand. Burgfriedgrenzen waren dem Gemeinwesen seit alters her Gegenstand höchster Aufmerksamkeit und Obsorge. In Perg ist ein Hauptburgfriedstein in der Greiner Straße 9 (Hauderer-Straße) erhalten geblieben.
Einhorn-Skulptur
Das Einhorn ist als Wappentier der Stadt Perg auch durch eine Kupferskulptur am Hauptplatz vertreten. Dieses Einhorn wurde zur Feier des 75-jährigen Jubiläums der Hauptschule 1 von ihren Schülern als Projektarbeit hergestellt. Die Übergabe an die Vertreter der Stadtgemeinde Perg erfolgte am 7. Juli 2004.
Karbrunnen (Korbbrunnen) Marktbrunnen
Dieser Karbrunnen (Koarbrun, Korbbrunnen) aus Granit wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet. Er hat eine achteckige Form mit vier Wasserspeiern und einfachem Pyramidenaufsatz.
Kriegerdenkmal
Das Kriegerdenkmal im Park vor der Hauptschule 1 wurde vom oberösterreichischen Bildhauer Adolf Kloska geschaffen.
Nepomuk-Statue
Die 200 Jahre alte Statue steht seit 1973 an der Südseite der Pfarrkirche.
Pestsäule
Diese dem Blocksäulentypus angehörende Pestsäule aus Granit stammt aus 1681, befand sich ursprünglich in der Nähe des heutigen Perger Bahnhofes und steht seit 1968 an der Nordseite der Pfarrkirche Perg. Sie wurde 1990 renoviert.
Pranger
Der Pranger am Hauptplatz von Perg stammt aus dem Jahr 1583. Er ist eine Vierkantsäule aus Granit und ist mit einigen volkstümlichen Ornamenten versehen.
Scherer-Mühlsteinbruch
1391 werden erstmals die "Perger Stainprecher" erwähnt. 1582 bestätigt Kaiser Rudolf II. die Handwerksordnung der Perger Mühlsteinbrecher. Die Zunft der Mühlsteinbrecher bestand bis 1859. Nach dem Ersten Weltkrieg starb der Beruf des Mühlsteinbrechers nach und nach aus. Die heutige Freilichtanlage - der Mühlsteinbruch "Scherer" - der letzte Rest des großen Steinbruchs - wurde 1988 wieder zugängig gemacht und gehört heute zu den Außenanlagen des Perger Stadtmuseums, die auf Anfrage besichtigt werden kann. Ein weiterer Mühlsteinbruch befindet sich im "Kerngraben". Dieser wurde 1937 eingestellt.
Steinbrenner-Skulptur
Der vom Lionsclub Perg im Jahr 1990 der Jugend der Stadt Perg gewidmete sehenswerte Steinbrenner-Brunnen von Theophil Steinbrenner steht vor der Hauptschule 1.
Kirchen, Kapellen

Kalvarienbergkirche
Hauptartikel Perger Kalvarienbergkirche
Kapelle Aisthofen
Die Kapelle wurde nach dem Dorfbrand 1885 errichtet und 1890 fertiggestellt. Der Innenraum der Kapelle wurde 1987 vollständig restauriert.
Stadtpfarrkirche Perg
Hauptartikel Stadtpfarrkirche Perg
Pfarrkirche Pergkirchen
Hauptartikel Pfarrkirche Pergkirchen
Museen
Heimathaus - Stadtmuseum
Dokumentation der Geschichte von Perg und seiner Umgebung. Schwerpunkt der Schausammlungen liegen in der für Perg bedeutenden Stein- bzw. Mühlsteinindustrie, dem Bergbau (Kaolin-Abbau), den Ausgrabungen aus dem Gräberfeld Auhof (8. bis 10. Jahrhundert) und Funden aus der Burgruine Mitterberg. Seit 2004 ist die Dauerausstellung "Kätes Puppenwelt" mit über 400 Exponaten im Heimathaus zu sehen.
Oldy-Kai Privatmuseum
Die Sammlung umfasst alte Radios, Grammophone, Tonbandgeräte und Zweiradnostalgie (Fahrrad, Mopeds, Motorräder, Hilfsmotoren, Schauwerkstatt, Werbetafeln).
Regelmäßige Veranstaltungen
Theateraufführungen, Vorträge, Ausstellungen und Konzerte einerseits von Privatpersonen und andererseits von den örtlichen Vereinen und Bildungseinrichtungen angeboten (beispielsweise Heimatverein, Stadtmusikkapelle, Musikverein Pergkirchen, Theatergruppe, Puppenbühne, Kammerchor, Katholisches Bildungswerk, Volkshochschule). Einige davon wirken neben österreichweit bekannten Künstlern jährlich bei Oberösterreichs größtem Kinderkulturfest, den Mükis, mit.
- Pergfest: verwandelt das Stadtzentrum in einen riesigen Freiluftkonzertsaal, zieht Besucher aus der ganzen Umgebung an (jährlich im Sommer)
- Vinum: Mit über 100 Winzern aus allen nationalen Weingegenden ist das jährlich stattfindende Vinum in Perg eines der größten und erfolgreichsten Weinfeste in ganz Österreich.
- Mükis - Mühlviertler Kinderspiele der Pfarre Perg - größtes eigenständige Fest für Kinderkultur in Oberösterreich. Das Fest findet jährlich an den beiden ersten Sommerferienwochenenden statt.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Franz Auzinger (1925-2007), Monsignore, Konsistorialrat, 36. Pfarrer von Perg
- Josef Brandstetter (1858-1927), Bürgermeister von Pergkirchen
- Josef Dirnberger (*1872, †1937), Holzbildhauer, Bürgermeister von Perg 1910 bis 1934, gleichzeitig auch Landtagsabgeordneter und dazwischen mehrere Jahre Landesrat-Stellvertreter, in seiner Zeit wurde de Hauptschule eingerichtet und das Hauptschulgebäude errichtet
- Josef Eichinger (1889-1965), Gemeinderat, Mitglied des Gemeindeausschusses
- Sebastian Fries (1828-1902), Gasthausbesitzer, Mühlsteinfabrikant, Kommunevorstand, Leiter der Sparkasse Perg
- Heinrich Gleißner (1893-1984), Landeshauptmann von Oberösterreich von 1934 bis 1938 sowie von 1945 bis 1971
- Erich Halatschek (*1925), Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Oberösterreich, Technischer Rat, Baumeister, Gründer des HABAU-Konzerns gemeinsam mit Georg Heindl
- Karl Mayr, Konsistorialrat (1892-1963), 35. Pfarrer von Perg
- Hermann Peham (*1944), 1985 bis 2007 Bürgermeister von Perg
- Anton Poschacher (1841-1904), Granitwerksbesitzer
- Leopold Pötscher, langjähriger Gemeinderat, Stadtrat und Vizebürgermeister
- Johann Schober (1874-1932), österreichischer Jurist, Beamter, Wiener Polizeipräsident, Politiker, österreichischer Außenminister und dreimaliger Bundeskanzler, erster Präsident der 1923 gegründeten Interpol
- Johann Ev. Stauchner (1868-1928), 34. Pfarrer von Perg
- Josef Waidhofer (1923-1986), Finanzbeamter, Bürgermeister und Abgeordneter zum oberösterreichischen Landtag, Träger des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Johann Wallner (1876-1965), Geistlicher Rat, Pfarrer von Pergkirchen
- Hans Weinzinger (1886-1968), Amtssekretär der Bezirkshauptmannschaft, umfangreiche Verdienste um das Musikleben von Perg
Söhne und Töchter der Stadt
- Thomas Lansius (Lanß) (1577-1657), Sohn des Oberrichters Leonhard Lanß, Jurist, Professor der Rechte an der Universität Tübingen
- Karl Grienberger (1824-1909), Kanonikus, katholischer Priester, Stadtpfarrer von Eferding, wurde 1883 von Kaiser Kaiser Franz Josef zum Landeshauptmann-Stellvertreter von Oberösterreich ernannt
- Max Doblinger (1873-1965), Beamter, Direktor des Steiermärkischen Landesarchivs
- Josephus Calasanz Fließer (1896-1960), katholischer Bischof der Diözese Linz
- Roland Bachleitner, Konsistorialrat, (*1940), seit 1986 Stadtpfarrer von Steyr
- Herbert Watschinger, (1922-1991), Priester und Missionsarzt in Ostafrika, Gründer der Spitäler in Wasso und Endulen im Norden Tansanias, mitten im Ngorongoro-Nationalpark, für 120.000 Menschen, Der Buscharzt der Massai,
- Valentin Ladenbauer (1942-2006), Träger des Silbernen Verdienstzeichens der Republik Österreich, Apotheker, Landespräsident der OÖ. Apothekerkammer, Bezirksjägermeister, Stadt- und Gemeinderat sowie Ehrenringträger der Stadtgemeinde Perg
- Kurt Gaßner (*1947), Politiker (SPÖ), Bürgermeister von Schwertberg, (1985 bis 2008), seit 1997 Abgeordneter zum Nationalrat, Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Ernst Reinhard Schöggl (*1948), Gymnasialprofessor in Pension, Schriftsteller
- Otto Klambauer (*1949), österreichischer Zeithistoriker, Journalist und Buchautor
- Gregor Riegler (*1950), Mundartdichter und Wirtshauspoet aus Mauthausen, mehrfacher Leopold-Wandl-Preisträger
- Johann Gmeiner, Konsistorialrat, (*1951), seit 1984 Pfarrer von Grieskirchen und seit 2006 Dechant des Dekanates Kallham
- Maria Berger (*1956), Juristin, Justizministerin (SPÖ) im Kabinett Gusenbauer I (2007 - 2008), Mitglied des Europäischen Parlaments, Trägerin des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Isa Haller (Ilse Halatschek) (*1957), Schauspielerin
- Harald Rüdiger Ehrl (*1960), seit 1978 Augustiner-Chorherr, seit 2005 Stiftspfarrer von St. Florian und damit verbunden Kustos der Stiftskirche und Träger des Titels Rektor der Basilika
Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder gewirkt haben
- Martin Schubhart (*1604, †1684), in Perg wohnhafter Maler und Vergolder, der u. a. für den Windhaager Grafen Joachim Enzmillner gearbeitet hat, ehemaliger Besitzer des Hauses Hauptplatz 8, das einzige von ihm erhaltene Bild dürfte das Hochaltarbild von St. Thomas am Blasenstein sein.
- Josef Manner I. (*1865, †1947), Begründer der Josef Manner & Comp. AG (Erzeuger der legendären Mannerschnitten)
- Karl Manner, Ing., (*1923), Werksdirektor im Zweigwerk Perg der Josef Manner & Comp. AG von 1962 bis 1993, national und international erfolgreicher Sportschütze (siehe unten auch Persönlichkeiten mit sportlichen Erfolgen) und Oberschützenmeister des Schützenvereines Perg, Ehrenringträger der Stadt Perg
- Josef Schlegel (*1869, †1955), österreichischer Politiker, war 1927 bis 1934 Landeshauptmann von Oberösterreich und 1947 bis 1953 Präsident des Rechnungshofes, er wirkte von 1902 bis 1909 als Gerichtsvorsteher in Perg
- Gerhard Winkler (*1935), Althistoriker, Altphilologe und Epigraphiker war Lehrer und Bibliothekar und dann bis zu seiner Pensionierung Direktor des Oberstufenrealgymnasiums Perg, weiters Vizepräsident der OÖ. Museumsverwaltung
- Sieglinde Grüll (*1942), österreichische Autorin (Lyrik)
- Franz Weißmann, ehemaliger Bezirkshauptmann-Stellvertreter und Leiter der Anlagenabteilung der Bezirkshauptmannschaft Perg, Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Günther Maria Garzaner (*1951), österreichischer Schriftsteller, Mitglied des Österreichischen P.E.N. Clubs
- Franz Hiesl (*1952), Politiker, Gemeinderat von Perg, Mitglied der oberösterreichischen Landesregierung, OÖ. Landeshauptmann-Stellvertreter
- Peter Lichtenberger (*1970), österreichischer Autor (Schwerpunkt: antikes Römertum)
- Thomas Asanger (*1988), Komponist
Persönlichkeiten mit sportlichen Erfolgen
Nachfolgende Sportler sind bzw. waren überwiegend in den für die jeweilige Sportart zutreffenden Perger Sportvereinen tätig (1. Perger Schwimmverein, ÖTB-Turnverein Perg 1897, Schützenverein Perg):
- David Brandl (*1987), (Schwimmsport), 3-facher Ö-Staatsmeister, Österreich-Rekorde über 400, 800 und 1500 m Freistil, 800 und 1500 m Freistil (Kurzbahn), Bronzemedaille in der Mannschaft bei der Langbahn-Europameisterschaft in Eindhoven 2008 mit der österreichischen 4x200 m Freistil Staffel (gemeinsam mit Rogan, Koll und Jukić), Olympiateilnehmer 2008 in Peking
- Walter Hörmann (Faustball) wurde mehrfach in die Faustball-Jugendnationalmannschaft und in die Faustball-Herren-Nationalmannschaft berufen
- Gernot Hueber (Schießsport), Bronzemedaille als Junior bei der Armbrust-Europameisterschaft auf 10 m (1991)
- Rudolf Kling (Schießsport), zweifacher Jugend-Staatsmeister mit dem KK-Gewehr sowie Teilnehmer bei einer Europa- (1957) und einer Weltmeisterschaft (1959), einmal Jugend-Staatsmeister mit dem Zimmergewehr (1958)
- Valentin Ladenbauer (Schießsport), Jugend-Vize-Staatsmeister mit dem KK-Gewehr (1959) und Vize-Staatsmeister in der KK-Mannschaft (1960)
- Friedrich Manner (Faustball), wurde 1956 zum ersten Male in das österreichische Faustball Nationalteam einberufen
- Karl Manner (Schießsport), Staatsmeister mit dem Zimmergewehr (1958, 1964), Armbrust-Staatsmeister (1975), Silbermedaillen bei Armbrust-Europameisterschaften (1963, 1969), Bronzemedaillen bei Armbrust-Europameisterschaften (1963, 1965, 1969), seit Oktober 2008 Ehrenringträger der Stadt Perg
- Andreas Mühlehner (Schießsport), 1. Rang als Jungschütze bei der österreichischen Armbrust-Staatsmeisterschaft (2006), Mannschaftsbronze bei der Armbrust-Weltmeisterschaft (2006, 2008)
- Karl Pissenberger (Schießsport), Bronzemedaille bei Armbrust-Europameisterschaften (1971, 1975), Österreichischer Meister in der OÖ. KK-Mannschaft (1989), zwei Goldmedaillen als Senior bei der KK-Staatsmeisterschaft 1991
- Alfred Schützeneder (Faustball) wurde 1965 und 1966 in den österreichischen Faustball Nationalkader berufen
- Martin Spindlberger (Schießsport), zweifacher Staatsmeister mit dem Luftgewehr und mit der 10-m-Armbrust (1990), Bronzemedaille in der Juniorenklasse als Jungschütze bei der Armbrust-Europameisterschaft (1990), Silbermedaille in der Mannschaft bei der Luftgewehr-Europameisterschaft (1994) und Junioren-Vizeweltmeister in der Mannschaft bei der Luftgewehr-Weltmeisterschaft (1994), Goldmedaille und damit Europameister im Teambewerb der Juniorenklasse 10 m bei der Armbrust-Europameisterschaft (1994)
- Hartmut Wahl (*1975),(Schießsport), Österreichischer Meister bei den Jungschützen mit dem Luftgewehr mit neuem österreichischen Rekord (1992), Junior-Vize-Weltmeister in der Mannschaft bei der Armbrust-Weltmeisterschaft (1993), 1. Platz und inoffizieller Weltrekord mit dem Luftgewehr beim Internationalen Wettkampf in München (1994), Bronzemedaille als Junior und Silbermedaille in der Mannschaft bei der Luftgewehr-Europameisterschaft (1994), Junioren-Vize-Weltmeister allein und in der Mannschaft bei der Luftgewehr-Weltmeisterschaft (1994), Goldmedaille und damit Europameister im Teambewerb der Juniorenklasse 10 m bei der Armbrust-Europameisterschaft (1994), Silbermedaille bei der Armbrust-Europameisterschaft 10 m (1994), Rekorde in der Kombination stehend und kniend, insgesamt 11 Medaillen bei Europameisterschaft und Weltmeisterschaft innerhalb eines Jahres
- Bernd Wakolbinger, (*1976), (Rudern), 9-facher Staatsmeister (1994 bis 1998), 2. Platz Gesamt-Weltcup 1998, 3. Plätze WC 1998 Luzern und München, 5. Platz WM 1998 , Leichtgewicht-Doppelvierer Weltmeister 2001 in Luzern und 4. Platz bei der WM 2005 in Gifu, Olympiateilnehmer 2000 in Sidney und 2004 in Athen
- Richard Wohlhofen (Schießsport), 2. Rang stehend beim Armbrust-Europacup (2000), 1. Rang bei der Armbrust-Staatsmeisterschaft in beiden Stellungen über 30 m und in der Kombination (2003), Bronzemedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft (2003), 1. Rang beim Armbrust-Europacup in der Juniorenklasse auf 30 m stehend (2006), Goldmedaille allein und in der Mannschaft bei der Armbrust-Staatsmeisterschaft (2006), Junioren-Vize-Weltmeister in der Kombination bei der Armbrust-Weltmeisterschaft (2006), Bronzemedaille auf 10 und 30 m und Mannschaftsbronze bei der Armbrust-Weltmeisterschaft (2008).
Mannschaftserfolge:
- Faustball-Jugendstaatsmeister auf dem Felde 1963 (ÖTB-Faustballmannschaft: Roman Wahl, Herwig Hofer, Rudolf Huber, Reinhard Schartmüller, Anton Hladky, Alfred Schützeneder)
- Vizestaatsmeister im Hallenfaustball 1976 (ÖTB-Faustballmannschaft: Gottfried Raab, Helmut Zweckmair, Georg Mitterlehner, Gerald Leitner, Günther Lechner und Günther Schipany)
- Faustball-Jugendstaatsmeister auf dem Felde 1986 (ÖTB-Faustballmannschaft: Christian Dahedl, Reinhard Achleitner, Karl Gaisrucker, Aistleitner, Ronald Huber und Anton Stadlbauer)
- Faustball-Seniorenstaatsmeister 1992 und 1993 sowie Faustball-Seniorenvizestaatsmeister 1994 und 1996 (ÖTB-Faustballmannschaft:?)
- Österreichischer Meister auf dem Feld 2004/2005 sowie in der Halle 2005/2006 und 2006/2007 Senioren Herren Altersklasse IV (ÖTB TV Perg Faustballmannschaft: ?)
Literatur
- Eduard Straßmayr, Das Archiv der Marktkommune Perg in Oberösterreich (1909)
- Gustav Brachmann, Zur Brandgeschichte des Marktes Perg, in: Mühlviertler Heimatblätter, Zeitschrift für Kunst, Kultur, Wirtschaft und Heimatpflege, Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Mühlviertler Künstlergilde im OÖ. Volksbildungswerk, Jahrgang II, Ausgabe 7/8, S 16 - 18, Linz 1962
- Franz Moser, Museumspädagogische Unterlagen Stadtmuseum Perg für die Arbeit mit SchülerInnen im Museum, Perg im Eigenverlag Heimathaus-Stadtmuseum Perg, Perg 1993
- Bundesdenkmalamt Österreich (Hrsg.): Dehio - Oberösterreich Mühlviertel. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 978-3-85028-362-5.